Zusammenschluss „engagierter Apothekenleiter“

„Verband innovativer Apotheken“ gegründet

Stuttgart - 08.10.2019, 12:45 Uhr

Drei der vier via-Vorstände. Von links nach rechts: Thomas Anthes (Vorsitzender), Dr. Ann-Katrin Gräfe-Bub (Stellv. Vorsitzende), Arndt Lauterbach (Schatzmeister). (c / Foto: via) 

Drei der vier via-Vorstände. Von links nach rechts: Thomas Anthes (Vorsitzender), Dr. Ann-Katrin Gräfe-Bub (Stellv. Vorsitzende), Arndt Lauterbach (Schatzmeister). (c / Foto: via)
 


Seinen ersten Auftritt hatte er auf der Expopharm: Der Verband innovativer Apotheken (via). Er will zukünftig neue Konzepte für erfolgreiche Apotheken entwickeln, Modellprojekte mit den Kostenträgern aushandeln und ihnen mit innovativen Ansätzen gegenüber der Politik eine Stimme geben. Besonderes Anliegen sind dem neuen Verband die pharmazeutischen Dienstleistungen – und das Rx-Versandverbot.

Gegründet haben den neuen Verband „innovative, erfolgreiche und engagierte Apothekenleiter“, die das „Gesundheitssystem und die Arzneimittelversorgung mitgestalten und voranbringen“ wollen, heißt es auf der Website (www.via.health) des Verbands. Eine grundlegende Strukturänderung des Apothekensystems ist damit aber nicht gemeint, wie der Verband gegenüber DAZ.online betont: Man stehe uneingeschränkt hinter der inhabergeführten Apotheke. Auch beim Thema Gleichpreisigkeit hat der VIA eine klare Haltung: „Wir fordern das Rx-Versandverbot als einziges rechtssicheres Instrument, um die Gleichpreisigkeit wieder herzustellen“, betont der VIA-Vorsitzende Thomas Anthes, Apotheker aus Bremerhaven.

Aber eigentlich sei das Hauptziel des Verbandes, die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt der Forderungen zu stellen und sowohl gegenüber der Politik wie auch gegenüber den Kostenträgern zu vertreten. Dabei sollen Kooperationen mit anderen Gesundheitsberufen eine tragende Rolle spielen. Man müsse das heilberufliche Netzwerk stärken, so Anthes, und wolle Modellprojekte zu pharmazeutischen Dienstleistungen initiieren.

Impfen und Pflege als Hauptthemen

Zwei Themen haben es dem via in diesem Zusammenhang besonders angetan: Das Impfen in der Apotheke und das Thema Pflege in all seinen Facetten. Dabei gehe es um die Unterstützung pflegender Angehöriger genauso wie um die Versorgung von Alten- und Pflegeheimen und die Zusammenarbeit mit Pflegediensten. Beim Streitthema Impfen in der Apotheke treten die innovativen Apotheker selbstbewusst auf: Man suche keinen Streit mit den Ärzten – diese müssten sich aber beispielsweise bei der Grippeimpfung schon fragen lassen, warum die Impfquoten so niedrig seien. Mit dem niedrigschwelligen Angebot der Impfung in der Apotheke könne man zudem Bevölkerungsgruppen erreichen, die nur selten zum Arzt gehen.

Kein „Gegen-Verband“ zur ABDA

Als „Gegen-Verband“ gegen die offizielle Standesvertretung oder andere Apothekenverbände sieht sich der via nicht. Es stimme zwar, so Anthes: „Wir waren und sind unzufrieden mit der Arbeit der Standesvertretung und aktuellen und abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren.“ Aber eine Konkurrenz zu den Landesapothekerverbänden oder auch Verbänden wie dem der Apothekenkooperationen wolle man nicht werden. Es gehe vielmehr um eine Unterstützung innovativer und besonders engagierter Kollegen, die bisher oft die frustrierende Erfahrung gemacht hätten, ausgebremst zu werden. Die offizielle Standesvertretung richte alle Konzepte am schwächsten Glied der Kette aus. „Aber wenn alle Initiativen abgewürgt werden, weil kleinere Betriebsstätten etwas nicht leisten können, dann hemmt das alle Innovationen“, so via-Vorstand Dr. Ann-Katrin Gräfe-Bub. Der via wolle solche Initiativen dagegen fördern und sich bei der Politik und den Krankenkassen für sie einsetzen. „Es gibt einfach Apotheken, die können mehr, die wollen mehr“, so Anthes – „und vor allem wollen sie ihre Ideen in Zusammenarbeit mit anderen umsetzen.“



Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker / Herausgeber / Geschäftsführer
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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