Drei Kölner Apotheken

Nach Todesfällen: Apotheker will Wiedereröffnung gerichtlich erzwingen

Stuttgart - 02.10.2019, 11:00 Uhr

Die Heilig Geist Apotheke in Köln: Bis heute ist unklar, ob Fahrlässigkeit der Grund für die Verunreinigung einer Glucose-Abfüllung war oder ob jemand vorsätzlich handelte. Eine Schwangere und ihr per Notkaiserschnitt geborenes Kind starben. ( r / Foto: picture alliance/Marcel Kusch/dpa)

Die Heilig Geist Apotheke in Köln: Bis heute ist unklar, ob Fahrlässigkeit der Grund für die Verunreinigung einer Glucose-Abfüllung war oder ob jemand vorsätzlich handelte. Eine Schwangere und ihr per Notkaiserschnitt geborenes Kind starben. ( r / Foto: picture alliance/Marcel Kusch/dpa)


Nach den Todesfällen durch einen toxisch verunreinigten Glucosetoleranz-Test sind fast zwei Wochen später die Hintergründe immer noch unklar. Der Fall wird nun am heutigen Mittwoch auch Thema im Düsseldorfer Landtag. Dort sollen die zeitlichen Abläufe geklärt werden. Das Gesundheitsamt ist sich derweil sicher, richtig reagiert zu haben. Der Apothekeninhaber will indes die Wiedereröffnung seiner drei Apotheken gerichtlich erzwingen.

Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hat das Gesundheitsamt sein Handeln im Fall um einen toxisch verunreinigten Glucosetoleranz-Test aus der Kölner Heilig Geist Apotheke gerechtfertigt: „Wir sind weiterhin sehr sicher in unserer Abwägung, dass wir verhältnismäßig, angemessen und in richtiger Einschätzung der Gefahrenlage reagiert haben“, sagte Gesundheitsdezernent Harald Rau bei einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses am Dienstag im Kölner Rathaus. Die Opposition hatte die Sondersitzung des Ausschusses beantragt, weil sie anzweifelte, dass die Stadt schnell und effizient genug gehandelt hatte. Insbesondere kritisierten mehrere Ratsmitglieder, dass eine Warnung an Arztpraxen und Bevölkerung erst am Montag vergangener Woche erfolgte, nachdem das Gesundheitsamt bereits am vorherigen Freitag von den Todesfällen erfahren hatte.

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„Wir hatten bis Montagnachmittag keinen Hinweis darauf, dass mit dieser Glucose etwas nicht stimmt“, sagte Rau. Nachdem ein erstes Screening keine Auffälligkeiten bei der Glucose gefunden hatte, habe man erst am Montag durch ein rechtsmedizinisches Gutachten erfahren, dass ein giftiger Stoff in der Glucose war. „Erst mit dieser Erkenntnis konnten wir eingreifen.“

Opposition will zeitliche Abläufe im Landtag klären

Auch der Düsseldorfer Landtag will sich am heutigen Mittwoch (15.30 Uhr) mit dem Tod der 28-jährigen Schwangeren und ihres per Notkaiserschnitt geborenen Babys sowie dem Handeln der Behörden beschäftigen. Die Opposition will laut einer weiteren Meldung der Nachrichtenagentur dpa in einer Aktuellen Viertelstunde die zeitlichen Abläufe klären, die zur vorsorglichen Schließung der Apotheke und zweier Filialen führten.



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