E-Rezept-Projekt

GERDA steht vor der Tür

Stuttgart - 02.10.2019, 09:00 Uhr

In Stuttgart fand eine Info-Veranstaltung zum E-Rezept-Modellprojekt GERDA statt. Mit dabei waren (v.l.nr.): Kammer-Geschäftsführer Dr. Karsten Diers, NGDA-Chef Christian Krüger, ADAS-Vorstand Stephan Haux, LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth, ADAS-Vorstand Lars Polap und Frank Dambacher, Syndikusanwalt des LAV. (b/Foto: LAK BW)

In Stuttgart fand eine Info-Veranstaltung zum E-Rezept-Modellprojekt GERDA statt. Mit dabei waren (v.l.nr.): Kammer-Geschäftsführer Dr. Karsten Diers, NGDA-Chef Christian Krüger, ADAS-Vorstand Stephan Haux, LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth, ADAS-Vorstand Lars Polap und Frank Dambacher, Syndikusanwalt des LAV. (b/Foto: LAK BW)


NGDA: Das System ist diskriminierungsfrei

Ein diskriminierungsfreies System sei darauf ausgerichtet, so Christian Krüger, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA), dass perspektivisch nicht nur alle Ärzte und Apotheker, sondern auch Versandapotheken an das System angebunden werden können. Das spiegele die Lebenswirklichkeit der Patienten wieder. Eine Aussage, die er auch schon bei der diesjährigen DAZ-Podiumsdiskussion am Vorabend des Deutschen Apothekertages getätigt hatte. Mit dem GERDA-Fachdienst könnten zwielichtige Geschäftsmodelle und die Steuerung von Daten verhindert werden. Patienten hätten nach wie vor ihre freie Arzt- und Apothekenwahl und durch ein spezielles Verschlüsselungsverfahren jederzeit Hoheit über ihre Daten.

Polap: Eigentlich ändert sich nicht viel

Lars Polap, Vorsitzender des Apothekensoftware-Verbandes ADAS, präsentierte in seinem Vortrag, inwiefern sich die Softwareanbieter auf das E-Rezept vorbereiten: „Eigentlich ändert sich nicht viel im Handling: Aus dem Papier wird lediglich ein ‚E‘.“ GERDA sieht nämlich denselben Weg der Verordnung vor wie bisher die analogen Papierrezepte: Vom verschreibenden Arzt geht es über den Patienten in die Apotheke, von der die Daten wiederum an das Rechenzentrum und schließlich an die Krankenkassen übertragen werden.

Im Modellprojekt in Stuttgart und im Landkreis Tuttlingen sind nur „normale“ Arzneimittel vorgesehen. Verschreibungen über Betäubungsmittel, T-Substanzen, Hilfsmittel sind noch ausgenommen, genauso wie Entlassrezepte oder alle Verordnungen zu Lasten der Berufsgenossenschaft.

Anzahl der E-Rezepte noch unklar

Rund 40 Ärzte nehmen bereits seit 2018 an dem Modellprojekt teil und bieten Online-Sprechstunden über das Portal „docdirekt“ an. Die baden-württembergische Standesvertretungen der Apotheker, also Kammer und Verband, wollen die Öffentlichkeit künftig per Website über das E-Rezept informieren: www.mein-e-rezept.de. Der Appell an die Apothekerinnen und Apotheker in der Modellregion lautet ganz klar: „Melden Sie sich an. Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, die elektronischen Verordnungen bei Ihnen einzulösen.“ Wie viele E-Rezepte pro Apotheke durchschnittlich vorkommen werden, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Wichtig sei, dass möglichst viele Apotheken sich mit der Materie beschäftigen und sich beim GERDA-Fachdienst anmelden. „Die Bevölkerung muss am besten schon im Rahmen des Modellprojektes wahrnehmen, dass dieses digitale Angebot in den Apotheken existiert“, so Polap.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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