Rowa auf der Expopharm

Bei Diebstahl Signal auf die Smartwatch

Stuttgart - 02.10.2019, 14:45 Uhr

Rowa hat nun auf der Expopharm ein Konzept zur Warensicherung vorgestellt. Hierfür werden vorhandene Regale mit entsprechenden Schächten bestückt, wie man sie aus beispielsweise aus Drogeriemärkten bei der dekorativen Kosmetik kennt. (c / Foto: Schelbert)

Rowa hat nun auf der Expopharm ein Konzept zur Warensicherung vorgestellt. Hierfür werden vorhandene Regale mit entsprechenden Schächten bestückt, wie man sie aus beispielsweise aus Drogeriemärkten bei der dekorativen Kosmetik kennt. (c / Foto: Schelbert)


Apothekenkosmetik ist bei Langfingern ein beliebtes Objekt, teilweise werden ganze Regale auf einmal ausgeräumt. Rowa hat gemeinsam mit Beiersdorf ein System entwickelt, den „Vshelf“, mit dem sich Apotheken gegen Diebstahl besser schützen können sollen. Auf der Expopharm vergangene Woche in Düsseldorf wurde es vorgestellt.

Arzneimittel zu stehlen ist für Außenstehende in Apotheken ein nicht ganz leichtes Unterfangen. Schließlich befinden diese sich zumeist entweder im Kommissionierer oder in Schubladen. Und auch an das, was in der Sichtwahl steht, kommt man als potenzieller Dieb nicht so ohne weiteres. Ganz anders sieht es in der Freiwahl aus. Insbesondere Kosmetik ist bei Ladendieben beliebt. Nach einer APOkix-Umfrage aus dem vergangenen Jahr unter rund 200 Apothekenleitern wurde 2017 bei 53 Prozent der Umfrageteilnehmer etwas gestohlen. Erstaunlich war, dass – obwohl Diebstahl offensichtlich häufig vorkommt – zumindest bei den Umfrageteilnehmern die Waren in den Apotheken kaum gesichert werden. So nutzten nur 2,9 Prozent der Befragten Sicherungsetiketten und nur 1,4 Prozent Warensicherungsantennen. 2,9 Prozent verwendeten keine der – bei der Befragung auf einer Liste vorgegebenen – Sicherheitsmaßnahmen.

Mehr zum Thema

Bei jeder Entnahme ertönt ein Piepton

Rowa hat nun auf der Expopharm ein ganz anderes Konzept der Warensicherung vorgestellt, das demnächst für Apotheken in Deutschland und Österreich erhältlich sein soll. Es handelt sich dabei um ein System, das Rowa gemeinsam mit Beiersdorf entwickelt hat, den „Vshelf“. Hierfür werden vorhandene Regale mit entsprechenden Schächten bestückt, wie man sie beispielsweise aus Drogeriemärkten bei der dekorativen Kosmetik kennt. In diese Schächte können Kosmetikpackungen und auch Tester integriert werden. Laut Rowa erleichtert das auch, die vom Hersteller vorgegebene Bestückung einzuhalten, Lücken sind gut sichtbar und können vom Personal nicht einfach zugestellt werden. Bei jeder Entnahme ertönt ein leichter Piepton, bei einer Entnahme von vier Packungen innerhalb von zehn Sekunden ist ein deutliches Alarmsignal zu hören. Das soll Ladendiebe von ihrem Vorhaben abhalten.

Entscheiden Apotheken sich für die digitale Variante, können zusätzlich ein Cloud Portal oder eine App die Bestände und mögliche Diebstähle in Echtzeit überwachen. Auch ein Signal auf ein Wearable, wie eine Smartwatch, sei denkbar, heißt es. Diese Funktion soll zudem für die Bestandskontrolle und den Nachbestellungsprozess genutzt werden können. Apotheken, die Webshops mit Anbindung an die Warenwirtschaft haben, können zudem in Echtzeit ihre Bestände in den Shop hochladen.

Baustelle Schaufenster

Und Rowa hat sich einer weiteren Schwachstelle so mancher Apotheke angenommen – dem Schaufenster. Denn „Deko“ in Form von lieblos aufgereihten Materialien von OTC- und Kosmetik-Herstellern, im schlimmsten Fall von der Sonne ausgebleicht und mit toten Fliegen garniert, sieht man leider immer noch. Abhilfe schaffen soll die „Vmotion“-Schaufensterlösung. Es handelt sich dabei sozusagen um eine Weiterentwicklung der digitalen Sichtwahl. 

Bildschirme fürs Fenster konzipiert

Die Bildschirme sollen die analoge Schaufensterdekoration ergänzen, erklärt Rowa. Sie wurden aber speziell den Gegebenheiten im Fenster angepasst: Sie sind heller und so konzipiert, dass man sie auch bei Sonnenschein sieht. Zudem sollen sie auch durch dauerhafte Wärme und direkte Sonneneinstrahlung keinen Schaden nehmen – im Gegensatz zum berühmten ausgebleichten Pappaufsteller. Auf den Screens können laut Hersteller neben Werbevideos auch aktuelle Angebote, Wettervorschau, Notdienstdetails oder individuelle Apothekendienstleistungen und Gesundheitstipps gezeigt werden. Die Anzeige soll automatisiert sein und kann individuell und tageszeitabhängig ausgespielt werden. Zudem stellt Rowa ein Portfolio an bereits gestalteten Inhalten zur Verfügung.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Ein Rundgang über die Expopharm 2016

Impressionen von der Messe

CareFusion | Rowa und View’n’Vision arbeiten zusammen

Kooperation

Trends aufspüren, Bewährtes weiterführen

Expopharm 2013

Wo geht die Entwicklung bei CareFusion | Rowa hin?

Vom Maschinenbauer zum Lösungsanbieter

Straftaten in der Apotheke

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.