Schwerpunkt Pharmazeutische Dienstleistungen

Datenbanken für die Medikationsanalyse: Was kann „RP-Doc“?

Münster - 24.09.2019, 09:00 Uhr

Je mehr Arzneimittel, desto komplexer: Ohne technische Hilfsmittel ist es kaum möglich, sämtliche Interaktionen, Kontraindikationen und Therapieleitlinien auf dem Schirm zu haben. Zu diesen Hilfsmitteln zählen auch Datenbanken. (Foto: Robert Kneschke/stock.adobe.com)

Je mehr Arzneimittel, desto komplexer: Ohne technische Hilfsmittel ist es kaum möglich, sämtliche Interaktionen, Kontraindikationen und Therapieleitlinien auf dem Schirm zu haben. Zu diesen Hilfsmitteln zählen auch Datenbanken. (Foto: Robert Kneschke/stock.adobe.com)


Medikationsplan ja,  Arztbrief  nein

Für die Empfehlung von Optimierungsvorschlägen ist jedoch auch hier ein umfangreiches Wissen über die Unterschiede der verschiedenen Arzneistoffe notwendig. Um zu erkennen, ob ein Interventionsvorschlag das Risiko verringert, sind eine neue Eingabe und ein neuer Check notwendig. Das Ergebnis der AMTS-Prüfung wird in einer übersichtlichen Tabelle mit entsprechenden Monitoring-Parametern ausgegeben. Die vorgeschlagenen Interventionen und deren Umsetzung erscheinen in der Historie. Es kann automatisch ein Medikationsplan nach BMP-Format erstellt werden, jedoch kein Arztbrief und keine Patienteninformation.

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Was sollte eine Datenbank für die Medikationsanalyse in der öffentlichen Apotheke bieten?

  • Arbeitserleichterung für den Anwender
  • Unkomplizierte und schnelle Bedienbarkeit (Zeitersparnis)
  • Übersichtliche Eingabemaske
  • Verfügbarkeit (online/offline/Kassenprogramm)
  • Unterstützende Betriebssysteme (Windows, MAC)
  • Wissenschaftlich fundierte Aussagen mit Quellenangaben, Studienzusammenfassungen oder Verlinkungen von Fachinformationen etc.
  • Regelmäßige Updates (mind. 1 × im Monat)
  • Einschluss von patientenindividueller (Alter, Größe, Gewicht) und arzneimittelbezogener Angaben (Einnahmezeitpunkte bzw. -intervalle, Anwendungshinweise)
  • Berücksichtigung von Laborwerten inkl. Tools zur Berechnung von Nierenfunktion, BMI etc.
  • Anzeige relevanter Interaktionen bzw. Zusammenfassung einzelner Interaktionen und damit Entgegenwirkung des Fatigue-Alerts
  • Maßnahmen bei Interaktionen (z. B. über Optimierungstool)
  • Erkennung von Doppelmedikationen
  • Angabe zu Teilbarkeit, Sondengängigkeit
  • Prüfung auf Kontraindikationen, Überdosierungen (ggf. Abgleich mit Laborwerten)
  • Erstellung von Arbeitsmaterialien wie des bundes­einheitlichen Medikationsplans (BMP)
  • Scannen des 2D-Barcodes auf dem BMP


Isabel Waltering, Apothekerin, PharmD
redaktion@daz.online


Ulrich Lücht, Apotheker
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Medizinprodukt?

von Simon. S am 25.09.2019 um 21:33 Uhr

Sehr hilfreiche Artikelreihe - aber: Welche der angebotenen Softwaresysteme sind oder werdem vom Hersteller selbst als Medizinprodukt angemeldet? Eine zunehmend relevanter werdende Frage, da "AMTS-Software" mit neuem EU-Recht selbst zum Medizinprodukt wird und nur "nachweislich geschultes Personal" damit beratend tätig werden darf.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Kosten?

von Jan Kusterer am 24.09.2019 um 9:05 Uhr

Die Infos zu den Programmen sind gut. Was mir fehlt sind die Kosten und Folgekosten und mögliche Hochrechnung nach aktuellen Zahlenmodellen wieviele Medikationsanalysen man mit dem jeweiligen Programm durchführen muss um damit auf Null zu kommen. Danke schön.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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