Ergebnis der Umfrage

Medikationsanalyse: Die Hälfte fühlt sich bereit

Stuttgart - 19.09.2019, 07:00 Uhr

Brown-Bag-Review – kein Problem? Knapp die Hälfte der Teilnehmer an unserer Umfrage fühlt sich fachlich fit, demnächst Medikationsanalysen Typ 2a durchzuführen. (s / Foto: Schelbert)

Brown-Bag-Review – kein Problem? Knapp die Hälfte der Teilnehmer an unserer Umfrage fühlt sich fachlich fit, demnächst Medikationsanalysen Typ 2a durchzuführen. (s / Foto: Schelbert)


 Was bringt die Klinische Pharmazie an den Universitäten?

Und was leistet die klinische Pharmazie an den Universitäten? Von den 353, die angegeben haben, bereits Klinische Pharmazie als Staatsexamensfach gehabt zu haben, fühlen sich 56,86 Prozent fit, eine Medikationsanalyse Typ 2a durchzuführen. Von den Apothekern ohne Klinische Pharmazie sind es nur 43,9 Prozent. Gab es aber Klinische Pharmazie im Studium und zusätzlich Athina oder ein ähnliches Programm, steigt die Quote auf 89,04 Prozent. Athina und Co. sorgen zudem dafür, dass sich 83,05 Prozent der Apotheker gut vorbereitetet fühlen, auch ohne im Studium Klinische Pharmazie absolviert zu haben.

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 Athina, ApoAMTS und Co. geben den Ausschlag

Somit sind es, zumindest bei den Umfrageteilnehmern, vor allem Athina, ApoAMTS und Co., die den Apothekern das Gefühl geben, Medikationsanalysen Typ 2a durchführen zu können. Eine verpflichtende Qualifikation ist wohl bislang nicht geplant, sondern es liegt in der Hand jedes Einzelnen sich entsprechend zu qualifizieren. In welchem Zeitraum das in einem spürbaren Ausmaß gelingen kann, sodass wirklich jede Apotheke diese Dienstleistung anbieten kann, ist schwer zu sagen. Stand Juli 2018 hatten bundesweit mehr als 2000 Teilnehmer die Athina-Schulung durchlaufen, mehr als 1000 Apotheker sind zertifiziert. Zehn Kammern bieten das Programm mittlerweile an. ApoAMTS-Manager gibt es derzeit 1026 und 569 AMTS-qualifizierte Apotheken, in denen jeweils mindestens ein AMTS-Manager tätig ist. (Eine Liste der aktuell AMTS-qualifizierten Apotheken sowie eine Karte, wo diese Apotheken liegen, größtenteils in Westfalen-Lippe, finden Sie hier). 2018 waren aber etwas über 52.000 Apotheker in über 19.000 deutschen Apotheken beschäftigt.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Zusatzleitungen

von J.M.L am 19.09.2019 um 13:31 Uhr

Eine zusätzliche Vergütung ist zwingend notwendig, darf aber nicht durch zusätzliche Personalkosten, Ausbildungskosten, Abrechnungskosten, Dokumentationskosten, u.s.w. .... - wie in den letzten Jahrzehnten vielfach geschehen - wieder aufgefressen werden, sodass am Ende alles in einem Nullsummenspiel endet und unter dem Strich für die Apotheke nichts verdient ist, dafür aber eine stattliche Mehrarbeit incl. Verpflichtung zu Buche steht.
Dafür ist nämlich absolut kein Spielraum mehr da, man betrachte nur mal die Honoraranpassungen der öffentlichen Apotheke in den vergangenen 15 Jahren.
Auf so einen Kuhhandel darf man sich nicht einlassen.
Ist es Apothekenarbeitsaufwandsstärkungsgesetz oder ein Apothekenvergütungsstärkungsgesetz? Ich für meinen Teil kenne die Denke der Kassen, ich kenne den Ablauf der letzten 20 Jahre und ich habe aktuell massivste Bedenken dagegen, bin aber gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.

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