

Stuttgart - 16.09.2019, 12:59 Uhr
Der Fähigkeit eines Stoffes zur Suchtauslösung liegt die Freisetzung von Dopamin zugrunde. Morbus Parkinson geht mit Verlust der Dopamin-Produktion einher. Wesentlicher Therapie-Aspekt ist der Ausgleich des Dopamin-Mangels. ( r / Foto: bogdandimages / stock.adobe.com)
Schon einmal wurden sämtliche Fach- und Gebrauchsinformationen dopaminerger Arzneistoffe im Rahmen eines Stufenplanverfahrens des BfArM überarbeitet. Das war 2013 und es ging um Impulskontrollstörungen. Also auch eine Nebenwirkung im Zusammenhang mit Suchtverhalten. Vor 2013 wurde in der Fachinformation zwar auch schon auf Impulskontrollstörungen verwiesen, ihre Ausprägung sollte aber präzisiert werden – also, dass es um Zwangserkrankungen und konkrete Verhaltensauffälligkeiten wie pathologisches Spielen/Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Kaufsucht, Esssucht und zwanghafte Nahrungsaufnahme geht.
Dabei ist nicht nur an Parkinson-Erkrankte, sondern auch Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) sowie Frauen, die Bromocriptin zum Abstillen verwenden, zu denken.
Im Zusammenhang mit dem Restless-Legs-Syndrom beschäftigte sich die DAZ 3/2016 im Artikel „Vom Regen in die Traufe“ ausführlicher mit Impulskontrollstörungen aber auch mit dem sogenannten Dopamin-Agonisten-Entzugssyndrom (DAWS). Letzteres kann die Folge sein, wenn Dopamin-Agonisten – beispielsweise aufgrund von Impulskontrollstörungen – abgesetzt werden: Es treten schwere Entzugssymptome auf. Forscher des New Yorker Presbyterian Hospital sollen in einer Studie an 93 Parkinson-Patienten beschrieben haben, dass die beobachteten Entzugssymptome denen eines Kokain-Entzugs ähnelten. „Die Symptome können psychiatrischer, autonomer oder sensorischer Natur sein und reichen von übermäßigem Schwitzen und Übelkeit bis hin zu Panikattacken“, stand damals in der DAZ.
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