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Spahn: GKV-Ausgaben für Homöopathie haben nur einen kleinen Anteil

Berlin - 13.09.2019, 12:45 Uhr

Aus Sicht des Ministers Jens Spahn hat die Frage der Homöopathie-Satzungsleistungen offensichtlich einen untergeordneten finanziellen Stellenwert. (s / Screenshot: facebook.com/jensspahn/)

Aus Sicht des Ministers Jens Spahn hat die Frage der Homöopathie-Satzungsleistungen offensichtlich einen untergeordneten finanziellen Stellenwert. (s / Screenshot: facebook.com/jensspahn/)


Spahn: Homöopathie bleibt Satzungsleistung

Aus Sicht des Ministers hat die Frage der Homöopathie-Satzungsleistungen aber offensichtlich einen untergeordneten finanziellen Stellenwert. „Nach allem was ich gerade weiß, geht es da um 20 Millionen Euro insgesamt, die über die Satzungsleistung Homöopathie in ganz Deutschland in einem Jahr bezahlt werden – bei über 230 bis 240 Milliarden Euro Gesamtausgaben ist das ein sehr, sehr kleiner Anteil.“ Eine Quelle für diese Zahl nannte Spahn nicht. Wie viel die Kassen wirklich über ihre Satzungsleistungen für die Homöopathie ausgeben, ist nicht gut belegt. Die Kassen selbst kommunizieren ihre Ausgaben dafür nicht, teils kursieren auch unterschiedliche Angaben. Die FAZ hatte vor einigen Monaten berichtet, dass sich die Gesamtausgaben pro Jahr auf 127 Millionen Euro belaufen, allerdings auch ohne eine Quelle für diese Zahl zu nennen.

Spahn ist sich bewusst, dass die Debatte um die Homöopathie „eine sehr emotionale, aber auch eine richtige und wichtige“ Debatte sei und stellt klar: „Der Grundsatz, dass Krankenkassen nur das zahlen sollen, wo auch tatsächlich ein Nutzen nachgewiesen ist, wo auch durch Studien belegt ist, dass das einen Mehrwert für den Patienten hat, dieser Grundsatz bleibt erhalten. Deswegen gibt es – wenn überhaupt – Homöopathie nur als Satzungsleistung.“

Erst kürzlich hat der Gesetzgeber mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz die Wahltarife für Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen abgeschafft. Zuletzt waren dort nur etwas mehr als 560 Versicherte deutschlandweit eingeschrieben. Spahn erklärt in seinem Facebook-Video dazu: „Auch dort haben wir viel Bürokratie, die damit verbunden war, abgeschafft.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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5 Kommentare

Studie

von Dr Schweikert-Wehner am 16.09.2019 um 6:52 Uhr

Die Studie ist von Julia Ostermann und Kollegen aus der Charité und erschien 2017 in plos ohne.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Intensivpflege

von Klaus Schneider am 14.09.2019 um 13:12 Uhr

Damit hat Herr Spahn bewiesen, das es sich bei den geplanten Änderungen für das Intensivpflegegesetz ausschließlich um monetäre Gesichtspunkte geht, und nicht um eine Verbesserung.
Traurig!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Bravo!

von Dr. Petersen am 13.09.2019 um 13:25 Uhr

Angesichts der Relationen der Ausgaben für Homöopathie erstmal eine absolut vernünftige Entscheidung. Wenn Herr Spahn sich noch umfassender über die Studienlage informieren würde, wird er vielleicht auch darüber nachdenken müssen, die Homöopathieleistungen sogar auszuweiten - so wie es seit Jahren in der Schweiz mit Erfolg und zur Zufriedenheit der Bevölkerung praktiziert wird.
Siehe: https://www.hri-research.org/de/informationsquellen/die-homoopathie-debatte/der-schweizer-hta-bericht-ueber-homoeopathie/

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Bravo

von Dr Schweikert-Wehner am 15.09.2019 um 9:41 Uhr

Nur leider verursachen Homöopathisvhe Behandlungen höhere Kosten als Evidenzbasierte.

Im weiteren Bekanntenkreis ist letzte Woche wieder mal jemand sehr früh an Krebs verstorben, weil er es zuerst Alternativmedizinisch versucht hat.

AW: Bravo

von Dr. Petersen am 15.09.2019 um 20:14 Uhr

In dem von mir verlinkten HTA-Bericht steht jede Menge über die Evidenz und Kosteneffektivität der Homöopathie drin.

Die Tante meiner Oma wurde auch einmal von einem Apotheker fahrlässig beraten - sie hat aber zum Glück überlebt!

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