Rheinland-Pfalz

BMG-Staatssekretär Gebhart trifft Apotheker

Berlin - 12.09.2019, 12:45 Uhr

Der BMG-Staatssekretär Thomas Gebhart (CDU) hat sich kürzlich mit mehreren Apothekern aus seinem Wahlkreis in der Südpfalz getroffen. Es ging unter anderem um Apothekenschließungen und das Apotheken-Stärkungsgesetz. (m / Foto: imago images / Agencia Fef)

Der BMG-Staatssekretär Thomas Gebhart (CDU) hat sich kürzlich mit mehreren Apothekern aus seinem Wahlkreis in der Südpfalz getroffen. Es ging unter anderem um Apothekenschließungen und das Apotheken-Stärkungsgesetz. (m / Foto: imago images / Agencia Fef)


Thomas Gebhart (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, hat sich kürzlich mit einer Gruppe von Apothekern in seinem rheinland-pfälzischen Wahlkreis getroffen. Einer dieser Apotheker ist Andreas Hott, Chef des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. Hott und Gebhart kennen sich schon länger und haben bei dem Treffen unter anderem über die Gleichpreisigkeit, Apothekenschließungen und alternative Versorgungsformen gesprochen.

Mitte März war bekannt geworden, dass Thomas Gebhart einer der beiden parlamentarischen Staatssekretäre unter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werden soll. Gebhart stammt aus Rheinland-Pfalz und ist seit 2009 Mitglied des Bundestages. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und Politikwissenschaft, arbeitete danach für den damaligen Bundestagsabgeordneten Heiner Geißler und später beim Chemiekonzern BASF. Gesundheitspolitische Expertise hatte Gebhart zuvor nicht sammeln können. Vielmehr war der CDU-Politiker auf Umweltpolitik spezialisiert: Er war in der vergangenen Legislaturperiode ordentliches Mitglied im Umweltausschuss.

Mehr zum Thema

Kürzlich hatten sich etwas mehr als zehn Apotheker aus der Region rund um die Stadt Landau in der Pfalz mit Gebhart getroffen. Andreas Hott, LAV-Vorsitzender in Rheinland-Pfalz, hat in Landau seine Apotheke. Hott war erst im Frühjahr 2018 erstmalig zum Verbandsvorsitzenden gewählt worden. Gegenüber DAZ.online erklärte er, warum zwischen ihm und dem Staatssekretär bereits eine Verbindung besteht: „Ich kenne Thomas Gebhart schon seit einigen Jahren, meine Apotheke liegt in seinem Wahlkreis, wir stehen daher in regelmäßigem Austausch.“

Bei dem Treffen mit dem CDU-Politiker habe man in erster Linie über das Apotheken-Stärkungsgesetz gesprochen. „Wir sprachen mit Gebhart beispielsweise erneut über die Stellungnahme der ABDA und die Gleichpreisigkeit im PKV-Bereich. Außerdem haben wir ihm erläutert, dass es in den vergangenen Wochen noch viele Änderungsanträge mit großer Wirkung in das Gesetz geschafft haben – insbesondere die Regelung, dass auch Versandhändler unter gewissen Bedingungen Abgabe-Automaten betreiben dürfen. Gebhart hat uns zugesichert, dass es dem Minister wirklich darum geht, die Apotheke zu unterstützen. Vorwürfe, dass er den Versand mit dem Gesetz stärken will, sind aus seiner Sicht nicht gerechtfertigt“, so Hott.

Schnell sinkende Apothekenzahl in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz ist eines der Länder, in denen die Apothekenzahl am schnellsten sinkt. Ende des vergangenen Jahres gab es in dem Bundesland noch 988 Apotheken, inzwischen dürfte die Zahl aber weiter gesunken sein. Damit liegt Rheinland-Pfalz bei der Apothekendichte zwar noch im Durchschnitt (24 Apotheken auf 100.000 Einwohner). Allerdings erklärte Hott dem CDU-Politiker, „dass die Apothekenzahl in Rheinland-Pfalz mit am schnellsten sinkt. Im ersten Halbjahr gab es 155 Apotheken weniger in Deutschland, davon alleine 18 bei uns in Rheinland-Pfalz.“

Der Apotheker leitet daraus die folgenden Forderungen ab: „Ich habe Gebhart verdeutlicht, dass es das politische Ziel sein sollte für einen fairen Wettbewerb zwischen öffentlicher Apotheke und dem Versandhandel zu sorgen, dies ist aktuell nicht der Fall. Aus meiner Sicht brauchen wir den Versandhandel gar nicht, weil wir als Apotheken vor Ort in der Lage sein sollten die Versorgung der gesamten Bevölkerung flächendeckend zu gewährleisten. Sollte dies noch nicht der Fall sein, sind kreative Ideen gefragt, um diese Lücken zu schließen. Hierzu sollte der Berufsstand in der Lage sein.“

Gebhart selbst wollte sich nicht zu Detailfragen über das Treffen äußern. Über einen BMG-Sprecher erklärte er: 


Die Apotheker vor Ort übernehmen eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung gerade in der Fläche. Deshalb wollen wir sie stärken, mit zusätzlichen finanziellen Mitteln, mehr Verantwortung und fairen Wettbewerbsbedingungen. Daher haben wir das Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken auf den Weg gebracht und treten hierzu mit den Apothekerinnen und Apothekern in einen konstruktiven Austausch.“

Thomas Gebhart, BMG-Staatssekretär




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Führungswechsel beim Apothekerverband Rheinland-Pfalz

Andreas Hott übernimmt Vorsitz von Theo Hasse

Anfrage der Linksfraktion: Wer nahm Einfluss auf das Apotheken-Stärkungsgesetz?

Max Müller war bei Helge Braun

Sabine Weiss und Thomas Gebhart unterstützen Jens Spahn

Neue Staatssekretäre im BMG

1 Kommentar

Versandapothekenstärkungsgesetz

von Lorenz Weiler am 12.09.2019 um 13:43 Uhr

„Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen dabei ein Medikament verschreibt, erhalten Sie ein E-Rezept, das Sie in einer Online-Apotheke Ihrer Wahl einlösen können. Die Arzneimittel kommen dann direkt zu Ihnen nach Hause. Das spart Zeit und Wege. Und macht vor allem die Behandlung mit Arzneimitteln sicherer“, heißt es im Online Glossar auf den Seiten des BMG https://www.bundesgesundheitsministerium.de/e-rezept.html Noch irgend welche Fragen? Spahn zieht seine Agenda pro Versand knallhart durch. In dem Kürzel VOASG ist das O vermutlich auch erst nachträglich reingerutscht. Arbeitstitel war "Versandapothekenstärkungsgesetz" konnte man nur so nicht öffentlich stehen lassen...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.