KV Nordrhein

Ärzte: Apotheker sollen über Arzneimittel-Lieferengpässe aufklären

Berlin - 19.08.2019, 16:30 Uhr

Dr. Frank Bergmann, Chef der KV Nordrhein, verlangt nun von Apothekern, Herstellern und Großhändlern Aufklärung über Arzneimittel-Lieferengpässe. (c / Foto: KV Nordrhein)

Dr. Frank Bergmann, Chef der KV Nordrhein, verlangt nun von Apothekern, Herstellern und Großhändlern Aufklärung über Arzneimittel-Lieferengpässe. (c / Foto: KV Nordrhein)


KV: Apotheker haben vermutlich den besten Gesamtüberblick

DAZ.online hat bei der KV nachgefragt, warum das Thema auch für die Ärzte immer wichtiger wird. Ein Sprecher sagte, dass das Thema inzwischen „so virulent“ sei, dass auch die KV sich nicht mehr auf einzelne lokale Meldungen verlassen wolle. Offenbar fehle es „allgemein und über einzelne, regionale Meldungen hinaus an Informationen, ob es um lokale Mangelerscheinungen geht oder überregionale Engpässe. Das müssen Apotheken, Großhandel und Hersteller offen legen beziehungsweise nachvollziehen“, so der Sprecher der KV Nordrhein.

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Aber warum sollen unbedingt die Apotheker hier für Aufklärung sorgen können? Schließlich werden auch die Apotheker über die Apothekensoftware vor vollendete Tatsachen gesetzt. Einen Grund für einen neuen Lieferengpass können auch die Pharmazeuten nicht einsehen.

Der KV-Sprecher dazu: „Die Apotheken haben als Besteller und Abgeber der Medikamente im Verbund mit dem Großhandel vermutlich den besten Gesamtüberblick und können insofern klären, ob beziehungsweise wo genau welcher Mangel herrscht.“ Die KV hat zudem angekündigt, ihre Mitglieder nun über die Erfahrungen mit Arzneimittel-Lieferengpässen zu befragen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Mal eine Analyse aus der unteren Gehaltsklasse

von Benjamin Schäfer am 20.08.2019 um 11:41 Uhr

Es ist grob ganz einfach.
Rabattverträge und Festbeträge sollten eigentlich durch den gesunden Markt gebildet werden. Durch radikale Sparzwänge ändern sie jedoch inzwischen den Markt. Die Produktionsbandbreite wurde dadurch schmal und zugleich in Billiglohnländer verlagert. Die Hersteller fahren nur noch auf Sicht und keiner produziert mehr deutlich im Überschuss. Man wollte den ganzen Kuchen (4 Mrd) Die Topmanagerprofis bewiesen in etwa soviel Geduld Risikoabschätzungsvermögen, wie ein Haufen Kindergartenkinder vor einem Teller mit Ü-Eiern. Mit vernünftigeren GKV-Funktionären hätte man vielleicht nur 2 oder 3 Mrd an Einspaarungen, aber keine kaputten Märkte. Viel Spaß dabei den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Die Produktion vor Ort wieder anzukurbeln dürfte recht teuer werden.

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