Beratungsquickie

Reaktionen auf Nahrungsmittel: Allergie oder Intoleranz?

Bonn - 16.08.2019, 09:00 Uhr

Durch Nahrungsmittel ausgelöste Beschwerden können an den unterschiedlichsten Organsystemen lokalisiert sein. Am häufigsten kommt es zu allgemeinen Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und Unwohlsein. (c / Foto: ladysuzi / stock.adobe.com)

Durch Nahrungsmittel ausgelöste Beschwerden können an den unterschiedlichsten Organsystemen lokalisiert sein. Am häufigsten kommt es zu allgemeinen Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und Unwohlsein. (c / Foto: ladysuzi / stock.adobe.com)


Therapiemöglichkeiten

Die wichtigste Maßnahme bei einer Nahrungsmittelallergie ist, das Allergen strikt zu meiden. Nach versehentlicher Allergenaufnahme hängt das Vorgehen stark von der Symp­tomatik ab. Bei leichteren Beschwerden wie Kribbeln, Juck­reiz oder leichter Nesselsucht kann in der Selbstmedikation ein H1-Antihistaminikum (Cetirizin, Loratadin, Dimetinden) eingesetzt werden.

Anaphylaxie

In der Leitlinie zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie (derzeit in Überarbeitung) wird als Notfallset bei Anaphylaxie ein Autoinjektor mit Adrenalin zur intramuskulären Applikation (gewichtsadaptiert) empfohlen. Ein H1-Antihistaminikum sowie ein Glucocorticoid sollten bei prädisponierten Patienten ebenfalls Bestandteil des Notfallsets sein. Neben Schulungsmaßnahmen gibt es zur sicheren Vermeidung der Nahrungsmittelallergene auch Beratungstipps aus der Apotheke.

Links

  • www.fet-ev.eu – Homepage der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention mit Tipps zur Ernährungsumstellung
  • www.bzfe.de – Bundeszentrum für Ernährung
  • www.ugb.de – Homepage des Verbands für Unabhängige Gesundheitsberatung
  • www.blsdb.de – Bundeslebensmittelschlüssel, kostenpflichtig; eine nationale Datenbank für den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln
  • www.dzg-online.de – Webseite der „Deutsche Zöliakie Gesellschaft www.histaminintoleranz.ch – Informationsplattform mit umfassender Wissenssammlung der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz

Im zweiten Teil der Serie geht es um die Lactose-Intoleranz.



Lars Peter Frohn, Apotheker, Autor DAZ.online
radaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Nahrungsmittelintoleranz

von Dr. Detlef Eichberg am 16.08.2019 um 19:38 Uhr

Meine Mama, sowohl als auch die Mütter meiner Kumpel und Kumpelinen, hatten Anfang der 1950er Jahre eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeits-Intoleranz. Da wurde gegessen, was auf den Tisch kam. Ich hab´s überlebt. Bis ich eines Tages von Lactose-Unverträglichkeit hörte. Erst seitdem ich davon habe munkeln hören, vertrage ich Rohmilchprodukte nicht mehr so gut. Wenn ich gute Gesellschaft habe, dann kann ich Nachtisch mit Lactose satt essen. Erst auf dem Heimweg steigt dann das Fragezeichen auf "da war doch Lactose drin". Und jetzt habe ich den täglichen Kampf auszufechten, den Patienten Vertrauen zu übermitteln, dass die paar Krümel Laktose in der Rabattvertrags-Medikation bei dem Verteilungsvolumen 8 Liter Blut plus Knochen, Gewebe etc. nicht wirklich zu Buche schagen müssen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.