Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

28.07.2019, 07:30 Uhr

Es wird höchste Zeit, über ein neues Honorarsystem für Apotheken nachzudenken! (Foto: Andi Dalferth)

Es wird höchste Zeit, über ein neues Honorarsystem für Apotheken nachzudenken! (Foto: Andi Dalferth)


Wenn selbst das BMG nicht recht daran glauben mag, dass das sozialrechtlich verankerte Rx-Boni-Verbot lange Bestand hat, ist es höchste Zeit, über ein neues Honorarsystem für uns Apothekers nachzudenken. Jetzt! Das Konstrukt ist auf Sand gebaut. Und: Die Apotheken brauchen mehr Geld, viel mehr Geld, wenn sie weiterhin das tun sollen, was sie heute tun und zukünftige Aufgaben übernehmen sollen. Und wenn sie Mitarbeiter halten und gewinnen wollen. Auch ein Thema: Sehen wir den Rahmenvertrag mal positiv!

22. Juli 2019

Die Ausbildung der PTA soll reformiert, gestärkt und aufgewertet werden –  Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist wild entschlossen, dies durchzuziehen. Gut so, mein liebes Tagebuch, denn die PTA-Ausbildung ist in die Jahre gekommen. Und Hand aufs Herz: Ohne  PTAs würde heutzutage kaum eine Apotheke mehr funktionieren. An dem vorgelegten Entwurf für eine Ausbildungsreform der PTA gibt’s wenig auszusetzen, er modernisiert, gibt der PTA mehr Befugnisse und lockert die Beaufsichtigung durch Apotheker. Aber, wie lange darf die moderne Ausbildung dauern? Die Ausbildungszeit ist der Knackpunkt der Reform. Während die Apothekengewerkschaft Adexa und der PTA-Bundesverband BVpta eine um ein halbes Jahr längere Ausbildungszeit für nötig erachten und somit die Gesamtausbildungszeit von 24 auf 30 Monate verlängern möchten, sehen das Spahn, die ABDA und die PTA-Lehrer unisono nicht für notwendig. Eine Ausbildungsverlängerung dürfe „kein Selbstzweck“ sein, sagte Spahn unlängst, und die PTA-Lehrer beklagen organisatorische Herausforderungen, wenn die Ausbildungszeiten verlängert würden. Adexa kann dies allerdings nur bedingt nachvollziehen und fragt, was mehr wiegt: ein paar kleinere Umstände für die Schulen oder eine attraktive und solide Ausbildung, mit der die PTA auch zusätzliche Kenntnisse, z. B. vor dem Hintergrund der Digitalisierung, vermittelt bekommen. Mein liebes Tagebuch, eine um ein halbes Jahr längere Ausbildung – daran sollte die PTA-Reform doch nicht scheitern! Wenn die Lehrinhalte und Lehrpläne gut durchstrukturiert sind, kann man auch in zweieinhalb Jahren viel Stoff lehren, könnte man meinen. Andererseits, sechs Monate mehr Ausbildung sind wirklich nicht die Welt, aber man kann in dieser Zeit durchaus die Kenntnisse vertiefen und festigen. Andere vergleichbare Berufe haben übrigens schon lange eine dreijährige Ausbildungszeit. Also, eine PTA-Reform mit einer dreijährigen Ausbildung, das wären die berühmten „Nägel mit Köpfen“. 



Viele Apothekenkunden sind daran gewöhnt, sie erhalten eine kleine Zugabe von ihrer Apotheke. Der Bundesgerichtshof hat vor Kurzem entschieden, dass Apotheken bei Einlösung eines Rezepts keine kostenlosen Werbegaben mehr abgeben dürfen. In einer Apokix-Umfrage finden zwei Drittel der Apothekerinnen und Apotheker die Entscheidung richtig, auch wenn sie davon ausgehen, dass sie dadurch Wettbewerbsnachteile und Unverständnis auf Kundenseite erwarten. Mein liebes Tagebuch, in welchen Geschäften bekommt man heute noch „Zugaben“? Na siehste. Die Zugaben in der Apotheke stammen aus den goldenen Zeiten der Apotheke. Ja, im Vergleich zu heute gab es diese Zeiten tatsächlich, ist allerdings schon ein paar Jahre her. Heute wirken Zugaben – wir sprechen nicht von Kundenzeitschriften oder einem Päckchen Papiertaschentücher – deplaziert. Krankenkassen pressen kleinste Einsparungen aus dem System mit Rabattverträgen, Importen und Retaxationen, wir kämpfen um jeden Cent – und auf der anderen Seite verschleudern manche Apotheken Taler und Nippes, wie passt das zusammen? Gar nicht. Dieses Zugabeunwesen muss doch den Anschein erwecken: Den Apotheken geht es so gut, die haben was zu verschenken. Und deshalb, mein liebes Tagebuch, ist die BGH-Entscheidung richtig. 

23. Juli 2019

Während Spahn schon lange endgültig von einem Rx-Versandverbot abgerückt ist, die Gleichpreisigkeit für die GKV-Versicherten im Sozialgesetzbuch verankern will und seine Apothekenreform auf die Zielgerade bringt, kämpft eine kleine wackere Gruppe weiterhin fürs Versandverbot von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Allen voran der Pharmaziestudent Bühler, dessen Petition für ein Rx-Versandverbot mittlerweile online steht. Der „Focus“, dessen Mutterhaus über die Apotheken-Kundenzeitschrift „MyLife“ hinter dem Zukunftspakt zusammen mit Noweda stehen, hat über die Bühlersche Petition in einer kleinen Notiz berichtet. Auch in „MyLife“ wird ein größerer Beitrag dazu erscheinen und sich für die Vor-Ort-Apotheke stark machen. Und die Apothekerkammer Hessen wirft sich nach wie vor für ein Rx-Versandverbot ins Zeug. Sie rief ihre Mitglieder dazu auf, die Petition zu unterstützen. Mein liebes Tagebuch, angesichts der Aussichtslosigkeit eines Rx-Versandverbots ist es beachtlich, mit welcher Energie Bühler und die Hessische Apothekerkammer an diesem Thema bleiben. Klar, der Kammervorstand ist sich bewusst, dass man für ein Verbot keine Mehrheit mehr bekommen kann, aber man will wohl Zeichen setzen. Und sollte die Petition das notwendige Quorum erfüllen, könnte sie vielleicht im Gesetzgebungsverfahren hilfreich sein – meinen die Hessen. 

24. Juli 2019

Das ist immer eine gute Idee: Die Apotheke mal öffnen für einen „Tag der offenen Tür“ – damit Kunden, vor allem aber auch Jugendliche und Kinder hinter die Kulissen einer Apotheke schauen können: Wir funktioniert so eine moderne Apotheke eigentlich? Der 3. Oktober ist mittlerweile in ganz Deutschland so ein Türöffner-Tag. Der Bayerische Apothekerverband macht in seinem Mitgliederrundschreiben darauf aufmerksam. Und, zu recht, auf das große Potenzial einer solchen Aktion. So eine moderne Apotheke kann doch wirklich viel zeigen. Mein liebes Tagebuch, das ist Öffentlichkeitsarbeit im besten Sinn! Denn das persönliche Erlebnis vor Ort kann durch nichts ersetzt werden. Da fallen mir doch meine Apothekenbesuche mit meiner Oma ein, als ich ein kleiner Junge war: Es war ein typischer Apothekenduft, an den ich mich noch heute erinnere. Unzählige Fläschchen und Tiegel standen in den Regalen, an das Bild der damaligen Apothekeneinrichtung erinnere ich mich noch heute. Und natürlich an den Apotheker, einen älteren Herrn mit weißem Kittel; es war so ein Kittel, der auf dem Rücken gebunden war. Ich erhielt von ihm einen Hustenbonbon geschenkt oder einen Ausschneidebogen. Mein liebes Tagebuch, gut möglich, dass diese Apothekenbesuche an meiner späteren Berufswahl nicht unschuldig waren. 

25. Juli 2019

Mittlerweile ist man das vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) gewohnt: Seine Antworten auf Kleine Anfragen von Bundestagsabgeordneten und Fraktionen auf spannende aber unbequeme Fragen fallen mager aus, mein liebes Tagebuch, sehr mager. Jüngstes Beispiel ist die Kleine Anfrage der Linksfraktion rund um den Rx-Versandhandel. Die Linke wollte beispielsweise wissen, wer denn die großen niederländischen Versender überwacht. Ernüchternd die Antwort aus dem BMG: Es machen die Niederländer selbst, denn „die deutsche Behörden können durch niederländisches Recht grundsätzlich nicht zu Überwachungsmaßnahmen in den Niederlanden verpflichtet werden“. Das BMG hat übrigens auch keine detaillierten Kenntnisse darüber, ob überprüft wird, dass die Vorgaben der Länderliste eingehalten werden. Und weiter: Das BMG hat keine Kenntnisse über die schwierigen Bemühungen, festgesetzte Bußgelder gegen EU-Versandapotheken einzutreiben. Immerhin, beim geplanten sozialrechtlichen Rx-Boni-Verbot fallen die Antworten etwas genauer aus. Dieses Verbot diene z. B. einer flächendeckenden Apothekenversorgung und gewähre darüber hinaus das Sachleistungsprinzip im GKV-System umzusetzen. Aber, so räumt da BMG ein, es bleiben europarechtliche Risiken und am Ende könnte der EuGH entscheiden. Na prima, mein liebes Tagebuch, da wissen wir ja, woran wir sind. Das BMG selbst scheint wohl selbst nicht daran zu glauben, dass das Konstrukt des sozialrechtlich verankerten Rx-Boni-Verbots lange hält.


Ja, ja, das Apotheken-Stärkungsgesetz von Jens Spahn wird uns, so wie es derzeit aussieht, einige Neuerungen bringen, die soooo schlecht gar nicht aussehen. Mal abgesehen vom Rx-Boni-Verbot, das uns im GKV-Bereich die Gleichpreisigkeit erhalten und daher im Sozialgesetzbuch verankert werden soll, dessen Durchsetzung in der EU und dessen Folgen aber noch lange nicht abzusehen sind, gibt es neue Regelungen, die neuen Wind in unser Apothekensystem bringen. Stichworte sind beispielsweise der Botendienst auf Kundenwunsch, die Möglichkeit für  honorierte Dienstleistungen (auch wenn das Honorar noch nicht bekannt ist und letztlich alles Mehrarbeit macht) und die Modellversuche fürs Impfen in der Apotheke. Was allerdings unseren  Honorarzuwachs betrifft, da sieht’s beim Apotheken-Stärkungsgesetz mau aus. Voraussichtlich schlappe 36 Mio. Euro soll’s für den Notdienst mehr geben – in der geplanten Änderungsverordnung der Apothekenbetriebsordnung und der Arzneimittelpreisverordnung ist da allerdings 50 Millionen Euro einschließlich Mehrwertsteuer die Rede. Ups, mein liebes Tagebuch, wie kommt man da von 36 auf 50 Mio. Euro? Plus Mehrwertsteuer plus supergroßzügige Rundung? Da versucht uns das BMG wohl seine Reform schönzureden und schmackhaft zu machen. Oder hat das Ministerium da schon die Erhöhung für die BtM-Doku, die 15 Mio. Euro bringt, mit einberechnet? Dann käme man insgesamt auf 51 Mio. Euro. Für eine Durchschnitts-Apo würde das Betriebsergebnis so um 2600 Euro im Jahr steigen. Grund zum Jubeln? Gewiss nicht, im Gegenteil. DAZ-Wirtschaftsexperte Müller-Bohn hat in der jüngsten DAZ vorgerechnet, dass die Apotheken eigentlich mehr Geld bräuchten, sehr viel mehr Geld.

26. Juli 2019

Rahmenvertrag! Ein Wort, das für viele Apotheken ab 1. Juli zum Reizwort wurde. Warum eigentlich? Hat er nicht auch viel Gutes? Also, mein liebes Tagebuch, wir haben hier ja schon kräftig abgelästert über den Vertrag. Vielleicht sollten wir uns das Werk mal mit drei Wochen Abstand anschauen, um dann festzustellen: So schlecht sieht’s doch gar nicht aus mit dem neuen Rahmenvertrag. (Hier geht’s zur DAZ-Umfrage zum Rahmenvertrag.) Klar, es gibt viel Neues, an das wir uns erst gewöhnen müssen. Da unterscheidet man zwischen einem „generischen“ und einen „importrelevanten Markt“ und in beiden Märkten gelten unterschiedliche Regeln. Was für beide Märkte gilt: Rabattarzneimittel stehen an erster Stelle bei der Abgabe. Aber das sind wir ja schon gewöhnt. Ein bisschen Arbeit kommt allerdings auf uns zu, wenn kein Rabattarzneimittel zur Verfügung steht z. B. wegen Lieferengpässen – aber wenn Arzneimittel nicht verfügbar sind, ist das nicht die Schuld des Rahmenvertrags. Und dann gibt es da noch die Regel, dass das vom Arzt verordnete Arzneimittel den Preisanker setzt, der bei einem Austausch zu berücksichtigen ist und nicht überschritten werden darf. Okay, aber den Preisanker bestimmt der Arzt bzw. seine Praxis-Software – und auch dafür kann der Rahmenvertrag nichts. Die neue Abgaberegelungen (es darf eines der vier preisgünstigsten Arzneimittel abgegeben werden) sind also so schlecht nicht. Die Apotheken-Software unterstützt die Auswahlmodalitäten bei der Abgabe – da gibt’s allerdings bei dem einen oder anderen IT-Haus noch Luft nach oben – auch das kann man dem Rahmenvertrag nicht anlasten. Ein bisschen Mühe bereitet es, wenn es wegen Nicht-Lieferbarkeit kein geeignetes preisgünstiges Arzneimittel zum Austauschen auf dem Markt gibt – dann heißt es Rücksprache mit dem Arzt halten, damit er einen neuen Preisanker setzt. Mein liebes Tagebuch, vielleicht kann man mit dem einen oder anderen Arzt auch mal darüber sprechen, ob er nicht den Preisanker generell ein wenig anhebt. Oder man spricht mal dem Arzt, ob er sich vielleicht dazu entschließen könnte, überwiegend nur Wirkstoffe zu verordnen, denn in diesen Fällen gibt es keinen Preisanker – auch ein Pluspunkt des neuen Rahmenvertrags genauso wie es nun einfacher geworden ist, die Nichtverfügbarkeit nachzuweisen. Das Problem wird möglicherweise sein: Kann man mit seinem Arzt sprechen? Wie wir wissen, gibt es sehr kollegiale, zugängliche Mediziner und solche, die uns nur bedingt akzeptieren. Also, mein liebes Tagebuch, mag sein, dass noch nicht alles rund läuft, dass die EDV noch angepasst werden muss, dass uns vermehrt Lieferengpässe das Leben schwer machen – aber fairerweise muss man sagen: Der Rahmenvertrag hat auch durchaus seine positiven Seiten und bringt Vereinfachungen mit sich. Und für spezielle Fallkonstellationen, die sich in den ersten Wochen erst im Alltag gezeigt haben und die zu Schwierigkeiten führen (z. B. patentgeschützte Arzneimittel, die von zwei Herstellern als Originale vertrieben werden), wollen der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband Lösungen finden. Sie werden eine finden. Geben wir dem Vertrag eine Chance.


Mein liebes Tagebuch, das sollten alle unsere Berufspolitiker und wir alle mal lesen: das Editorial von unserem DAZ-Wirtschaftsexperten Müller-Bohn in der letzten DAZ. Seine These: Die Preisbindung bei Rx-Arzneimitteln, wie sie mit der neuen Apothekenreform erhalten bleiben soll, wird schon bald bröseln und zusammenbrechen – wir brauchen ein vollkommen neues Honorarsystem. Und darüber muss jetzt diskutiert werden. Mein liebes Tagebuch, wie wahr! Dieses Thema muss im Mittelpunkt des kommenden Apothekertags stehen! Wie Müller-Bohn auch vorrechnet: Die typische Apotheke ist chronisch unterfinanziert! Die Apotheken brauchen sehr viel mehr Geld, z. B. für Investitionen in Sanierungen und in die Digitalisierung. Aber am meisten, um ihre Mitarbeiter ordentlich zu bezahlen. Mein liebes Tagebuch, für unsere Apotheken findet sich langfristig kein Nachwuchs mehr, jedenfalls nicht mehr zu den heutigen Tarifgehältern.
Die Apotheken müssen im Kampf um Fachkräfte konkurrenzfähig bleiben. Wenn Erzieherinnen pro Monat gut 700 Euro mehr Einstiegsgehalt erhalten als PTA, dann stimmt da das Gefüge nicht mehr.


Oder werden die Apotheken von der Politik mehr oder weniger bewusst ausgehungert? Mein liebes Tagebuch, das für die Politik sozialverträgliche langsame Sterben der Apotheken schmerzt keinen Politiker, es gibt kaum Aufschreie aus der Bevölkerung, kurzum, es ist für die Politik mehr als bequem. Wir sollten tatsächlich mit der Politik ins Gespräch treten und klipp und klar mal eine Antwort auf die Frage verlangen: Wie viele Apotheken wollt ihr in Deutschland haben? Wie viele sollen, wie viele dürfen es denn sein? Und die gewünschte Zahl muss dann ordentlich ausgestattet werden, um die Arzneimitteldistribution und Arzneimitteltherapiesicherheit zu gewährleisten. Apotheker Lorenz Weiler möchte mit einem provokanten Antrag zum Deutschen Apothekertag erreichen, dass die Politik Farbe bekennt. Sein Antrag geht sogar soweit, die Härten der politische gewollten „Aushungerung“ finanziell abzufedern: Bereitstellung von „Apotheken-Schließungsprämien“.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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21 Kommentare

Rahmenvertrag

von Karl Friedrich Müller am 29.07.2019 um 9:37 Uhr

So toll ist der auch nicht. Er kostet uns eine Menge Geld. Umstellung des Warenlagers und plötzlich viele unverkäufliche AM.
Interessiert niemanden.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Re(finanzierungs) Rahmenvertrag

von Bernd Jas am 29.07.2019 um 10:11 Uhr

Lieber Herr Müller,

gibt es irgend etwas, was toll ist an diesem "Vertrag"?

Verträge werden normalerweise zu beiderseitigem Vorteil geschlossen. Dieser Vertrag dient nur der Verträglichkeit der oberen Vertragspartner untereinander. Ziel erreicht.

AW: Rahmenvertrag

von Karl Friedrich Müller am 29.07.2019 um 10:21 Uhr

Guten Morgen Herr Jas,
(Amüsiert) Ich hab das nur so formuliert, weil Herr Ditzel meinte, man solle den Rahmenvertrag positiv sehen.
Es gibt nichts Positives. Da stimme ich Ihnen zu. Verträge, die mit uns geschlossen werden, sind immer nur zum Vorteil der KK, die uns als Lohn für die viele Arbeit auch noch betrügen und öffentlich schlecht machen.
Der DAV übersieht leider immer wichtige Details, die uns dann das Leben zusätzlich schwer machen. Warum wird so was nicht erst mal erprobt, bevor eine Unterschrift geleistet wird?
Gute Mine zum schlechten Spiel ist nicht mehr möglich.

PTA Ausbildung

von Tatiana am 29.07.2019 um 9:02 Uhr

Wieviele erfahrene Berufsschullehrer, Pädagogen, Bildungswissenschaftler oder Schulpsychologen
haben sich an den Plänen der Ausbildungsreform eigentlich beteiligt bzw. sich beteiligen dürfen??

Mehr qualifizierte Lehrer mit einer soliden pädagogischen Ausbildung, zeitgemäße Didaktik, interdisziplinäre Projekte und mehr Praxisbezug im Unterricht: Das wäre ein guter Anfang, statt eine "große" Reform mit einer längeren Ausbildungsdauer anzustreben.

Es gibt Inhalte im Curriculum der PTA Ausbildung, die durchaus obsolet sind und inzwischen gegen neue ausgetauscht werden könnten.
Außerdem können bereits durchschnittliche Schüler gute Leistungen auch innerhalb der aktuellen Schulzeit erbringen, diese beklagen sich auch nicht über eine zu "kurze" Ausbildungsdauer.

Und eine bloße Verlängerung der Ausbildung macht den Beruf für junge Leute noch lange nicht attraktiv.
Wenn es sogar nicht das Gegenteil bewirkt?!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

PTA Ausbildung

von Tatiana am 29.07.2019 um 9:02 Uhr

Wieviele erfahrene Berufsschullehrer, Pädagogen, Bildungswissenschaftler oder Schulpsychologen
haben sich an den Plänen der Ausbildungsreform eigentlich beteiligt bzw. sich beteiligen dürfen??

Mehr qualifizierte Lehrer mit einer soliden pädagogischen Ausbildung, zeitgemäße Didaktik, interdisziplinäre Projekte und mehr Praxisbezug im Unterricht: Das wäre ein guter Anfang, statt eine "große" Reform mit einer längeren Ausbildungsdauer anzustreben.

Es gibt Inhalte im Curriculum der PTA Ausbildung, die durchaus obsolet sind und inzwischen gegen neue ausgetauscht werden könnten.
Außerdem können bereits durchschnittliche Schüler gute Leistungen auch innerhalb der aktuellen Schulzeit erbringen, diese beklagen sich auch nicht über eine zu "kurze" Ausbildungsdauer.

Und eine bloße Verlängerung der Ausbildung macht den Beruf für junge Leute noch lange nicht attraktiv.
Wenn es sogar nicht das Gegenteil bewirkt?!

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Führen....

von Reinhard Rodiger am 28.07.2019 um 23:01 Uhr

ist vor allem das Vermeiden von Demotivation.(nachR.K.Sprenger) Hierzu wurde eben leider kein Beitrag geleistet.Eher gilt die Umkehrung: das Erzeugen von Demotivation als Strategie.Die Verhaltensweisen der meisten zeugen für den Erfolg, den die Politik gerne als Vorlage nimmt.
Daraus wird Fortschritt, da Wegfall von Rücksichten neue Chancen bietet.

Das Unvermögen, dieses Schadpotential zu entmachten ist die eigentliche Würze. Dabei fehlt es nicht an Erkenntnis. Lediglich an Umsetzung.

Wo soll die Kraft zum Widerstand und Aufbau einer neuen Perspektive herkommen, wenn die Führung ihre Glaubwürdigkeit verspielt hat und im Verein mit der Politik signalisiert, dass es auf die meisten gar nicht ankommt.Wer kann da noch motiviert sein, für etwas zu kämpfen, das zwar sinnvoll und potentiell weiterführend ist aber stetig ad absurdum geführt wird.

Die Nichtpetetenten sind der Kollateralschaden dieser Führung.
und ihrer Unterstützer.Das ist die Realität.

Also, höret die Signale. "Es gibt KEINEN anderen Beruf,dessen Intellekt derart in Frage gestellt wird." (Dieffenbach) und das willig mit sich geschehen lässt.Vor allem von den eigenen Leuten.


» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Rahmenvertrag

von Rudolf Strunk am 28.07.2019 um 19:47 Uhr

Sehr geehrter Herr Ditzel,
jeden Sonntag lese ich Ihr Tagebuch mit Freude und Genuß.
Heute habe ich eine Anmerkung zu Ihrer Aussage zum Thema Rahmenvertrag: Sie schlagen vor, eventuell nur den Wirkstoff verordnen zu lassen. Soweit mir bekannt, soll aber zukunftig (eRezept) nur die PZN verordnet werden, da eineindeutig und gut zu übertragen.
Bin ich falsch informier?
Ich wünsche noch eine schönen Sonntag und freue mich auf den nächsten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Rahmenvertrag

von Peter Ditzel am 28.07.2019 um 20:58 Uhr

Sehr geehrter Herr Strunk, vielen Dank für Ihre Anmerkungen.
Laut Rahmenvertrag ist die Wirkstoffverordnung möglich, was den Vorteil hat, dass hier nicht der Preisanker das Preislimit bildet. Die Sache mit der PZN-Verordnung wird, wie Sie anmerken, mit der Einführung des E-Rezeptes diskutiert. Vermutlich wird dies so kommen, da die Zuordnungen klar sind. Die Details werden wir wissen, wenn die Rahmenbedingungen für das E-Rezept ausgearbeitet sind.
Noch einen schönen Sonntagabend!

Die Ströh-Worte

von Dr.Diefenbach am 28.07.2019 um 18:17 Uhr

....bedürfen eigentlich keiner weiteren Untermalung.Es ist einfach unglaublich wenn die Mehrzahl der KollegInnen ausserstande scheint,hier zu unterzeichnen.Dass die ABDA Spitze wie meist den Eiertanz vollführt,war letztendlich zu erwarten.Dass man mit 15 000 Apotheken rechnet,glaube ich NIE.Doch eher 10000.Dass dieser Rahmenvertrag auch schikanös ist,um die Praktiker immer weiter zu vergraulen-schlimm genug wenn man das kommentarlos hinnimmt.Es gibt KEINEN anderen Beruf,dessen Intellekt derart in Frage gestellt wird.Von Leuten denen es Spass zu machen scheint andere zu schikanieren.Ignorieren von Lieferengpässen,Ignorieren von Verdienstzahlen,Ignorieren von Zuständigkeiten wie Arzneimittelauswahl die den Namen verdient!!! Was lassen wir uns eigentlich noch Alles gefallen? Wo bleiben unsere Juristen?? Wo bleibt-allerdings- auch der reale Widerstand der Praxis gegen etliche Landesorganisationen?Wir hörten so viele substanzielle Fakten zu Zahlen,juristische Bewertungen,die so ganz anders sind als die hauseigenen Ergüsse,aber :Der Apotheker :Er bleibt vornehm,denn wenn gar viele Akteure sagen,"unsere Lobby sei riesig,unsere Gehälter zu hoch,so dass man ruhig BIS 10 EURO Bonus geben könne"(soviel Schwachsinn kommentiert man besser gar nicht),wenn man in der FAZ lesen konnte dass die Gehälter von Juristen,Architekten usw. kaum anders seien im Median als die unserer Mitarbeiter,dann erklärt DAS doch warum aus Berlin so viel Joviales kommt.Der "reiche" Apotheker,er geistert nach wie vor durch die Lande.Und da sich ALLES nur ums Geld dreht,wird noch eine Reihe Gemeinheiten kommen....

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Die Diefenbach und die Ströh-Worte

von Bernd Jas am 28.07.2019 um 18:30 Uhr

Bravo;
besonders das mit dem Intellekt und darauf folgendes.

Liebes Tagebuch

von Ingrid Schierle am 28.07.2019 um 13:27 Uhr

Sehr geehrter Herr Ditzel

Bei allem Respekt, bin ich der Meinung, dass man die Dinge durchaus auch anders sehen kann.

Thema Bühler-Petition
Sie schreiben hier von einer kleinen Gruppe unermüdlich kämpfender Verfechter des Rx-Versandverbotes. Gerade so als wären die Unterstützer Bewohner eines kleinen gallischen Dorfes in einem süßen Comic! Lesen Sie die Bedenken und Argumente der oben genannten Unterzeichner eigentlich nicht? Ist Ihnen nicht bewusst, was auf dem Spiel steht, wie wackelig die Verlegung des Rx-Boni-Verbotes ins Sozialgesetzbuch ist? Lesen Sie eigentlich die Kommentare, die Ihre eigenen Redakteure zum Thema schreiben und denen ich zu 100% zustimme (Julia Borsch, 24.7.)? In Anbetracht der brenzligen Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist es definitiv nicht angebracht, Aktionen, die unseren Berufsstand und die flächendeckende Versorgung sichern wollen, ins Lächerliche zu ziehen.

Thema Rahmenvertrag
Ich weiß nicht, wann Sie das letzte Mal in einer Apotheke gearbeitet haben, aber in der Praxis macht der neue Rahmenvertrag keinen Spaß!
Bei Nichtverfügbarkeit klickt man sich seitenweise durch Präparate, bis eventuell endlich etwas erscheint, das man abgeben darf, wohlgemerkt nach Rücksprache und Dokumentation!
Befindet man sich im Original/Importmarkt wird man gezwungen Importe abzugeben und hat keine Chance sich dagegen zu wehren. Letztlich führt doch diese unsägliche Regelung zu einer Mehrabgabe von Importen, auch wenn die Importquote scheinheilig gesenkt wurde. Diskussion am HV-Tisch inklusive!

Das restliche Tagebuch habe ich mir geschenkt, denn ich fürchte in dieser Woche kommen wir zu keinem Konsens

» Auf diesen Kommentar antworten | 5 Antworten

AW: Liebes Tagebuch

von Ulrich Ströh am 28.07.2019 um 15:29 Uhr

Liebe Kollegin Schierle,
ich stimme Ihrer engagierten Argumentation bezüglich
Rahmenvertrag und Bühler-Petition vollinhaltlich zu.

Nur das Problem liegt woanders:
Nämlich bei > uns < selber...

Bis heute haben mehr als 96 Prozent der in
Präsenzapotheken tätigen Kollegen diese Petition
nicht
unterzeichnet .
Und diesem Rahmenvertrag hat der DAV zugestimmt.

Das sieht auch die Politik.

Zahlen ersetzen alle Argumente.

AW: Mein lieber Kokoschinski

von Bernd Jas am 28.07.2019 um 18:25 Uhr

Also Herr Ditzel,

da muss ich der Frau Schierle aber auch völlig recht geben.
Wo ist Ihr Knötterkomando heute geblieben: "Da kann doch der aaaarme Rahmenvertrag nichts dafür" ich ergänze "- das sich diese obere Bande des DAV (oh wenn die Netiquette nicht wäre) dazu auf immer tiefer liegendes Niveau herabgelassen hat, diesem zu zustimmen."
Das ist doch alles Kalkül. Generöses gestatten der vier günstigsten, mit den Hintergedanken, „Drei davon sind ja eh nicht lieferbar. Dann lass die sich doch ruhig mal mit den Praxen anlegen“ HA, ha, ha, haaaa. Bin ich hier in der öffentlich gewordenen Landesklinik?
Wenn ich heute noch ein gutes Verhältnis zu unseren Ärzten habe, dann währt dies bei braver Ausführung des Rahmenvertrages höchstens bis zum achten Anruf an einem Tag Apothekenrealität. Hier ist absolut Schluss mit lustig und das nette Pläuschen mit der Praxis ( A, B, C und D) wird dort intern zur Herabwürdigung der Apotheke als Irrenhaus angerichtet.

Das ist doch keine VERSORGUNG mehr!

Es wird immer deutlicher:
Wir werden mit wachsender Begeisterung für alle nur denkbaren Seiten zum Abschuss freigegeben.

Und Laien werden heute zu Eu-Kommissionspräsidentinnen erwurschtelt. Das ist genauso bekloppt. Hauptsache das Toupet sitzt richtig und der Putz hält noch ´ne weile

So, der Sonntag ist mal wieder gelaufen.
Habe fertich; auch mit dat DAV.

AW: Liebe Kollegin Schierle,

von Wolfgang Müller am 28.07.2019 um 19:07 Uhr

die Unterzeichner der Petition nehmen für jeden Außenstehenden leider noch nicht einmal die Position des kleinen gallischen Dorfes in "einem süßen Comic" ein.

Schön wär´s doch, denn das kleine gallische Dorf ist inzwischen ja das allgemeingültige Symbol für gewitzte, respektlose Kraft gegen eine anmaßende, tyrannische Führung.

Vergessen Sie nicht: Wir, ein akademischer Beruf starten eine Petition für ein auf jeden Fall vollkommen sinnvolles Ziel. Aber leider, leider, dumm gelaufen: ca. 14 Monate nachdem unsere EIGENE gewählte, aber anmaßende Führung dieses Ziel bereits ziemlich zu Beginn von Geheim-Verhandlungen zur Zukunft unseres akademischen Berufes endgültig aufgegeben hatte (wenn auch ohne uns überhaupt zu fragen). Wohl wegen eines Bluffs, und weil man selber wohl auch andere Ziele hatte, und der Bluff deshalb gar nicht soooo ungelegen kam .....

Aus den Geheimverhandlungen kam diese Führung dann vor ca. 9 Monaten folgerichtig auch mit einem anderen, vollkommen bizarren Ergebnis raus: "2,50 Rx-Boni, dafür aber irgendwie irgendwann Honorare für Dienstleistungen, pauschal für 340 Mio. € im Jahr". War durchaus vorhersehbar, übrigens, ist ja "Honorierung weg von der Packung", ein durchaus offen kommuniziertes ABDA-Spitzen-Ziel.

Das Problem ist daher m. E. keineswegs, dass so wenige von uns diese Petition unterschreiben, sie haben schlicht den Glauben und den Mut verloren. Zeit für Krimskrams haben sie nicht mehr, sie kehren einfach die Reste ihrer früheren Hoffnungen zusammen. Wollen lieber Unterstützung bei der Geschäftsaufgabe, so sieht's in Wirklichkeit aus!

Das Problem ist, dass wir noch nicht mal in der Lage sind, diese "Geheimverhandlungs-Führung" auszutauschen, um dieses Petitions-Thema - falls an ein Rx-VV nach dieser historischen Beerdigung wirklich doch noch jemand glaubt - wenigstens mit einer Minimal-Chance nochmals aufzunehmen! Und stattdessen lieber weiter Fleißbienchen sammeln und Telefonbücher auswendig lernen.

Ich verstehe deshalb den zynischen Fatalismus von Peter Ditzel nur zu gut. Das ist doch Alles Real-Satire, das glaubt einem doch erstmal kein Mensch.

AW: Liebes Tagebuch

von Ingrid Schierle am 28.07.2019 um 19:16 Uhr

Es war nicht meine Absicht Herrn Ditzel persönlich anzugreifen.
Vielleicht waren meine Formulierungen und Wortwahl etwas emotional, aber im Kern möchte ich bei der Aussage bleiben.
Ich kenne die Reichweite von DAZ- online nicht, aber der ein oder andere Apotheker wird es schon lesen. Wenn also an dieser Stelle die Bemühungen für ein Rx-Versand-Verbot klein geredet werden, dann finde ich das nicht in Ordnung. Das Gegenteil sollte stattfinden. Es sollte ein Aufruf zu lesen sein, die Petition zu unterstützen. Denn wir alle wissen, was passieren wird. Das Apothekenstärkungsgesetz wird vermutlich in Kraft treten, das Rx- Boni-Verbot wird sich maximal 1-2 Jahre halten können, bis es entweder wieder unterlaufen oder von europäischer Seite komplett gekippt wird und wir haben Rabattschlachten im Rx- Bereich, die ruinös enden werden. Die bezahlten Dienstleistungen...., mit Verlaub, am A....
Deshalb möchte ich diesen Kommentar dazu nutzen, allen Kollegen, die die Petition noch nicht unterschrieben haben, virtuell kräftig in den Hintern zu treten und dies endlich zu tun! Wir können kein Zeichen setzen, wenn wir hier keine ordentliche Anzahl an Unterschriften generieren können. Wem Argumente für die Unterschrift fehlen, der möge sich durch die Diskussion auf der Petitionsseite lesen, dort wird er zur Genüge fündig!

Zum Thema Rahmenvertrag
Ich wollte nur sagen, dass dieses Konstrukt nur bewerten kann, der täglich damit arbeitet. In meinen Augen hat sich einiges verkompliziert, die Importregelung ist schlechter geworden und welches Potential für Retaxationen dem Ganzen inne wohnt werden die nächsten Monate schmerzlich zeigen.

AW: Liebes Tagebuch ... Handlungsanweisung P. Ditzel ...

von Christian Timme am 28.07.2019 um 20:25 Uhr

Sollten sich in Zukunft weitere „Anfälle von zynischem Fatalismus“ zeigen ... bitte den „Herrn und Meister“ unverzüglich von der Stromzufuhr trennen, Notarzt, Familie und Redaktionsvertretung informieren und das „Tagebuch“ sichern ... die DAZ-Redaktion verfügt über die qualitativen Ressourcen ... das „Lebenswerk Tagebuch“ nicht nur zu begleiten sondern auch durch eine ungewissen Zukunft zu geleiten ...

Bühler Petition

von Uwe Hüsgen am 28.07.2019 um 13:04 Uhr

Nicht alles was modern ist (wie z.B. der Versandhandel mit Arzneimitteln), ist m.E. auch ordnungspolitisch vernünftig bzw. muss man akzeptieren. Die besseren, weil überzeugenderen Argumente sind auf Seiten der Befürworter einheitlicher Arzneimittel-Preise für alle (auch ausländische) Apotheken; „quantitative Mehrheiten“ geben nicht zwingend die richtige Richtung vor (wie das Beispiel „Schafe und Schäfer“ zeigt).
Die Zulassung des Versandhandels mit Arzneimitteln war für mich ein ordnungspolitischer Sündenfall. Damit wurde das Arzneimittel, bis dato „Ware der besonderen Art“, trivialisiert. Für mich gehört zum Arzneimittel (Hardware) nach wie vor die persönliche Beratung, wo mir das Vertrauen (Software) vermittelt wird, dass das Arzneimittel in der Regel auch hilft.
Seit der Zulassung des Versandhandels (2004) wird Wirtschaftlichkeit höher eingestuft als Versorgungssicherheit und -qualität. Der Patient wird zum Verbraucher, man bewertet ihn nach seinem Umsatz; was fehlt, ist Empathie.
Lassen Sie uns also weiter für ein Rx-VV und den Erhalt von § 78 Abs. 1 Satz 4 AMG streiten, sonst geht die Solidarität in unserer Gesellschaft „vor die Hunde“. Wohin das führt bzw. welche Auswirkungen das hat, sieht man gerade an "dem größten aller Präsidenten", Mr. Trump, mit seinen Hasstiraden gegen vier Demokratinnen.
Vermutlich bin ich „von gestern“, aber ich halte es nach wie vor mit der angebl. Weissagung der Cree: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Bald keinen Bock mehr

von Don Quichote am 28.07.2019 um 13:03 Uhr

Der Rahmenvertrag ist oK, wenn alles funktioniert. Rabatt AM lieferbar, 4 Preisgünstigen lieferbar. Und der Kunde mitspielt.
Hat die KV den Arzt schon abgemahnt, ist der Preisanker schon der niedrigste Preis.
Ich will nicht lange reden: es funktioniert nur, wenn alle guten Willen zeigen, sonst nicht.
Der Pseudogenerikamarkt, bei dem nur Originale und Importe existieren, ist ein starker Schwachpunkt.
Bei vielen AM sind die 4 Preisgünstigen ausverkauft.
Die KK spielen nicht mit. Sie sind die Bösewichte in dem Spiel. Da kann man Verträge machen wie man will. Sie sind nur darauf aus, uns zu bescheissen.
- Eigentlich bin ich es leid: Was bitte soll ein neues Honorarsystem? Das wäre allenfalls der 2. Schritt. Mehr Geld für Apotheken? Wo alles versucht wird, uns das Wenige auch noch zu nehmen?
Spahn will mehr Versand. Dann nützt ein anderes System auch nichts. Erst mal müsste wenigstens (!) der Status quo erhalten bleiben und garantiert werden. Das geht nur mit RxVV. Je weniger Rezepte den Apotheken bleiben, um so unrentabler auch erzwungene Dienstleistungen. Man sollte sich auch nicht einbilden, dass KK und Politik gewillt sind, unsere Verluste, die durch Abwanderung in den Versand entstanden sind, zu kompensieren. Der Scherbenhaufen wächst seit Ulla Schmidt. Es war schon sehr blöd, diesen Weg zu beschreiten. Uns die Erträge aus OTC zu nehmen und und so an den Tropf der Rezepte zu hängen. Blindwütige, ideologisch motivierte Dummheit. Der Weg wird weiter gegangen. Man muss sich auch nicht einbilden, dass durch das Sterben der angeblichen Buden andere Apotheken wachsen. Gerade auf dem Land wird viel in den Versand abwandern. Die paar Euro für BTM und Notdienst werden nicht helfen.
Das ganze Gedöns ist Augenwischerei, Propaganda. Wenn der Zug abgefahren ist, geht es für uns und die Bevölkerung nur noch Richtung Abgrund, viel schneller als gedacht.

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AW: Bald keinen Bock mehr

von Don Quijote am 28.07.2019 um 13:24 Uhr

Apropos Dienstleistungen: sie auch nur Mittel zum Zweck: mehr Bürokratie, mehr Vorschriften, mehr Gängen, mehr Kontrollen, mehr das Apotheken-Leben-zur-Hölle-machen, viel mehr Kosten ohne Ertrag.Mehr Resignation, mehr Schließungen.

Honorar

von Anita Peter am 28.07.2019 um 10:14 Uhr

Verknüpft das Honorar mit der Erbringung eines NN. Der Rest erhält nur die 3%. Da DoMo ein reiner Logistiker ist, reicht das völlig aus.
Es gäbe so viele Möglichkeiten. Aber das ist eben nicht der Wille der Politik. Das Projekt 15.000 bleibt das Ziel und der Versand muss gestärkt werden. Mit freundlicher Unterstützung der ABDA.

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Liebe Tagebuchleser ...

von Christian Timme am 28.07.2019 um 8:47 Uhr

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