Apothekenketten

McKesson Europe kündigt weitere Apothekenschließungen an

Berlin - 11.07.2019, 14:30 Uhr

Wegen schlechter Zahlen im europäischen Apothekengeschäft rechnet der Pharmahändler McKesson Europe (ehemals Celesio) mit Apothekenschließungen in Europa. (c / Foto: McKesson Europe)

Wegen schlechter Zahlen im europäischen Apothekengeschäft rechnet der Pharmahändler McKesson Europe (ehemals Celesio) mit Apothekenschließungen in Europa. (c / Foto: McKesson Europe)


McKesson: Wir überprüfen unsere Standorte regelmäßig

Zu erwarten ist also, dass sich die Aussage von McKesson, dass in „ganz Europa“ weitere Apothekenschließungen zu erwarten sind, vornehmlich auf Großbritannien bezieht. Wo genau wie viele Apotheken geschlossen werden müssen, wollte McKesson Europe nicht mitteilen. Ein Sprecher beantwortete die Fragen von DAZ.online zu dieser Thematik mit einem zusammenfassenden Statement:


Gute Unternehmensführung macht es erforderlich, dass wir unsere Standorte regelmäßig überprüfen und entsprechende wirtschaftliche Entscheidungen treffen, einschließlich des Kaufs und Verkaufs von Apotheken. Natürlich müssen wir unsere Filialen profitabel betreiben, gleichzeitig müssen wir auch die Gesundheit der Patienten gewährleisten und tragen Verantwortung für unsere Mitarbeiter. Wo uns dies in Kombination nicht möglich ist, kann es dazu kommen, dass wir Apotheken schließen müssen. Entscheidungen zum Schließen von Apotheken werden aufgrund wachsenden finanziellen Drucks, einschließlich steuerlicher Gegebenheiten und Änderungen bei der Vergütung von Apothekenleistungen, getroffen. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass wir die Kolleginnen und Kollegen während solcher Veränderungen entsprechend betreuen und unterstützen. Wenn eine Apotheke verkauft wird, wechselt das Apothekenteam in der Regel zum neuen Eigentümer. Wenn ein Standort geschlossen wird, setzen wir die Beschäftigten nach Möglichkeit an anderen Apothekenstandorten ein, die offene Positionen zu besetzen haben.“

Sprecher von McKesson Europe


Auch Boots muss Standorte schließen

Doch McKesson ist nicht der einzige Pharmahandelskonzern, der wegen der Honorarkürzungen derzeit ein schwächelndes Apothekengeschäft in Großbritannien erlebt. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die Apothekenkette Boots, die zum Konzern Walgreens Boots Alliance (WBA) gehört, ebenfalls 200 Standorte schließen will. Das entspricht etwa 8 Prozent aller Apotheken, die WBA im Vereinigten Königreich besitzt. Auch WBA teilte mit, dass die Geschäftszahlen im Vereinigten Königreich zuletzt negativ gewesen seien.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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