Mehr Kompetenzen und mehr Geld

Apotheker in Irland halten nicht länger still

Remagen - 04.07.2019, 09:00 Uhr

Irische Apotheker fordern mehr Kompetenzen und eine bessere Vergütung. (c / Foto: picture alliance / imageBROKER)

Irische Apotheker fordern mehr Kompetenzen und eine bessere Vergütung. (c / Foto: picture alliance / imageBROKER)


Schluss mit dem „Laissez-Faire“

Die irischen Apotheker drückt der Schuh aber auch noch woanders, und zwar auf der wirtschaftlichen Seite. Im Nachgang des Financial Emergency Measures in the Public Interest Act (FEMPI) aus dem Jahr 2009, der im Zuge der Rezession erlassen worden war, mussten die Apotheker in den letzten Jahren erhebliche Einschnitte bei ihren Einkünften hinnehmen. Damit solle nun endlich Schluss sein, hatte die IPU bereits als „Empfangsbotschaft“ an den Minister im Vorgriff auf die Konferenz im Mai reklamiert. Fast drei Jahre lang habe das Ministerium versprochen, die Vergütungen für die Apotheken zu überprüfen, aber nichts sei passiert. Man wolle dieses „Laissez-Faire“ nicht länger tolerieren.

Einkommensverluste in Höhe von 1,5 Milliarden Euro

Schon seit Jahrzehnten erlebe die irische Apothekerschaft einen Rückgang der Ressourcen für die Bereitstellung von Dienstleistungen im Auftrag des Staates, so die Klage. Hierzu verweist die IPU auf die Statistiken zu den Erstattungen des Health Service Executives (HSE) im Rahmen des Primary Care Reimbursement Service (PCRS) von 2009 bis 2017. Die Daten zeigen nach Meinung der Apotheker, dass die Apotheken ihre Leistungen und Effizienz erhöht hätten, während die Einkünfte für erstattete Arzneimittel um fast 36 Prozent pro Artikel geschrumpft seien. Weiterhin wird ein Rückgang der Vergütungen pro Artikel um 17 Prozent und der durchschnittlichen jährlichen Vergütungen an eine Apotheke um fast ein Fünftel (18 Prozent) vermerkt. Unter dem Strich hätten die „FEMPI-Kürzungen“ den Apotheken von 2009 bis 2018 Einkommensverluste in Höhe von 1,5 Milliarden Euro beschert.

Für die Allgemeinärzte, die ebenfalls von den FEMPI-Einschnitten betroffen waren, hatte die Regierung bereits angekündigt, die FEMPI-Kürzungen rückgängig machen zu wollen. Nun beanspruchen die Apotheker das im Sinne der Gleichbehandlung auch für sich, und zwar umgehend.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Apotheker in Deutschland halten nicht länger still.

von Roland Mückschel am 04.07.2019 um 10:43 Uhr

Tschuldigung, hab mich verlesen.

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