GSAV 

Becker: Bundesrat soll auf Streichung der Importförderklausel beharren

Berlin/Stuttgart - 27.06.2019, 11:40 Uhr

DAV-Chef Becker (hier auf der Interpharm in Stuttgart) hat sich schon mehrfach für eine Streichung der Importförderklausel ausgesprochen. (c / Foto: Schelbert)

DAV-Chef Becker (hier auf der Interpharm in Stuttgart) hat sich schon mehrfach für eine Streichung der Importförderklausel ausgesprochen. (c / Foto: Schelbert)


Den Risiken steht kein adäquater wirtschaftlicher Nutzen gegenüber

Weiter heißt es, der Bundesrat habe bereits in einer früheren Stellungnahme festgestellt, dass der Parallelhandel mit Arzneimitteln nach Beobachtungen der Strafverfolgungs- und Arzneimittelüberwachungsbehörden von einer zunehmenden Zahl von Arzneimittelfälschungsfällen betroffen sei. Den Ländern zufolge erschwere dieses Geschäftsmodell in Verdachtsfällen die Einschätzung der Gefahrenlage und behindere ein schnelles Eingreifen. Diesen Risiken stehe kein adäquater wirtschaftlicher Nutzen für die Finanzierbarkeit der Arzneimittelversorgung gegenüber. Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) habe für das Jahr 2018 nur Einsparungen in Höhe von 124 Millionen Euro durch die Abgabe von preisgünstigen Importarzneimitteln errechnet. Durch Rabattverträge haben die Krankenkassen hingegen im gleichen Jahr jedoch 4,4 Milliarden Euro eingespart.

AOK BaWü: Unterstützung für die Initiative von Brandenburg und Thüringen

DAV-Chef Becker ist bekanntermaßen kein Freund der Importförderklausel. Er hat sich bereits mehrfach für deren Streichung ausgesprochen, zum Teil auch mit dem Chef der AOK BaWü Christopher Hermann. Auch der hat noch einmal in einer aktuellen Mitteilung die volle Unterstützung der AOK Baden-Württemberg für die Initiative der Länder Brandenburg und Thüringen, die über die Bundesrats-Plenarsitzung vom 28. Juni den Vermittlungsausschuss anrufen möchten, zugesagt. Ziel der Aktion sei es, das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) nachzubessern. Wie die AOK und zahlreiche andere Experten des Gesundheitswesens sähen die Länder die derzeit von der Bundesregierung favorisierte Neuregelung der Importförderung von Arzneimitteln kritisch, so Hermann.



jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Becker

von Conny am 28.06.2019 um 10:46 Uhr

Hat der alte Becker keine anderen Sorgen. Seine wenige Energie wäre bei einem anderen Thema besser aufgehoben.

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Importförderklausel.

von Roland Mückschel am 28.06.2019 um 9:41 Uhr

Natürlich Herr Becker. Wird gemacht Herr Becker!
Kuckuck!

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