Gefährliche Diätpillen

Briten warnen vor DNP zum Abnehmen

Remagen - 25.06.2019, 10:15 Uhr

Die
britische Royal Pharmaceutical Society (RPS) warnt im Pharmaceutical Journal
eindringlich vor den möglicherweise tödlichen Gefahren durch Schlankheitspillen
mit der Substanz 2,4-Dinitrophenol (DNP). (c / Foto: reshoot / stock.adobe.com)

Die britische Royal Pharmaceutical Society (RPS) warnt im Pharmaceutical Journal eindringlich vor den möglicherweise tödlichen Gefahren durch Schlankheitspillen mit der Substanz 2,4-Dinitrophenol (DNP). (c / Foto: reshoot / stock.adobe.com)


 Apotheker fordern komplettes Verbot

Die Royal Pharmaceutical Society fordert neben mehr Aufklärung unter anderem strengere Kontrollen für den Verkauf der Substanz. Im März 2019 schrieb der Präsident der RPS Ash Soni zusammen mit dem Chefwissenschaftler der Gesellschaft Gino Martini, einen Brief an Innenminister Sajid Javid, in dem die Regierung aufgefordert wurde, DNP sofort zu verbieten. Angesichts der Tatsache, dass in chinesischen und indischen Labors alle Arten von Chemikalien hergestellt werden, sei es jedoch sehr schwierig, die Verfügbarkeit vollständig zu unterbinden, geben die Wissenschaftler im Pharmaceutical Journal zu bedenken. 

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Symptome einer akuten Vergiftung

Deswegen sollten alle Angehörigen der Gesundheitsberufe, einschließlich Apotheker, wissen, was DNP ist und welches Risiko damit verbunden ist. In erster Linie müssten Apotheker in der Lage sein, die Symptome einer DNP-Vergiftung zu erkennen, wenn ein Patient angibt, die Substanz eingenommen zu haben. Zu den Symptomen einer akuten Intoxikation zählen Fieber, Dehydrierung, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, gerötete Haut und ein schneller Herzschlag. Diese können schnell zu Koma und Tod führen. Selbst nach längerem und scheinbar ereignislosem Gebrauch könne sich diese Toxizität entwickeln, betont der National Poisons Information Service, und jeder mit Symptomen müsse zur Behandlung direkt ins Krankenhaus überwiesen werden. Bei Langzeitanwendern könnten Symptome wie grauer Star und Hautveränderungen auftreten. Die Apotheker werden aufgefordert, den Verkauf von DNP über Marktplatz-Websites im Auge zu behalten und gegebenenfalls über www.food.gov.uk/contact zu melden.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

DNP

von Roland Mückschel am 25.06.2019 um 10:26 Uhr

Ich finde es super dass man online auch
Mittel einkaufen kann die Apotheken
vor Ort ablehnen.
Schliesslich gehört mein Bauch mir.
Und möchte nicht so bleiben wie ich bin.

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