Duale Inhibition

Dupilumab als Add-On bei schwerem Asthma mit Typ-2-Inflammation

Berlin - 11.06.2019, 15:15 Uhr

Dupilumab, das aus der Therapie der atopischen Dermatitis bekannt ist, wurde nun auch zur Therapie von bestimmten schweren Asthmaformen zugelassen.  (b/Foto: Sanofi-Genzyme)

Dupilumab, das aus der Therapie der atopischen Dermatitis bekannt ist, wurde nun auch zur Therapie von bestimmten schweren Asthmaformen zugelassen.  (b/Foto: Sanofi-Genzyme)


200 mg Fertigspritze ab 15. Juni in der Apotheke

Dupixent®-Fertigspritzen mit 300 mg sind für diejenigen Asthma-Patienten mit Typ-2-Inflammation zugelassen, die auf orale Corticosteroide eingestellt sind. Neu ist die Dosierung 200 mg für alle anderen Patienten mit schwerem unkontrollierten Asthma und den oben erwähnten Biomarkern. Diese niedrigere Dosiervariante soll laut Hersteller ab dem 15. Juni in Apotheken verfügbar sein. Dupixent® ist ausschließlich im Direktvertrieb bestellbar.

Die Initialdosis beträgt jeweils zwei Spritzen bei der ersten Anwendung, dann alle 14 Tage eine Injektion von entweder 200 oder 300 mg. Patienten können sich die subkutanen Fertigspritzen nach einer Einweisung durch das medizinische Fachpersonal auch selbst injizieren.

Langzeittherapie: Nicht nachlässig werden!

Apotheker sollten bei der Beratung darauf achten, dass der Patient in der Langzeittherapie seine Basistherapie nicht absetzt, auch wenn sich die Symptomatik durch den neuen Asthma-Antikörper rasch bessern sollte. Eine Ausnahme bilden orale Corticosteroide – diese können nach ärztlicher Anweisung im Laufe der Behandlung reduziert werden, wenn es dem Patienten deutlich besser geht. „Patienten unter hochwirksamen Biologika werden gerne mal nachlässig", erklärte Lungenfacharzt Ekkehard Beck auf der Dupixent®-Launch-Pressekonferenz in Berlin.

Im Vergleich zu den anderen Asthma-Antikörpern, die alle acht (Benralizumab) oder alle vier Wochen (Mepolizumab, Omalizumab, Reslizumab) angewendet werden, ist das 14-tägige Dosierintervall zur Selbstanwendung relativ leicht einzuhalten. Wenn der Patient zur Injektion allerdings in die Praxis geht, erfordert die Adhärenz größere Disziplin. „Die bisherige Erfahrung mit Xolair® zeigt, dass die Selbstinjektion nicht immer so gerne angenommen wird", weiß Beck aus seiner Praxiserfahrung zu berichten.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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