Nach Gerichtsurteil

Grüne: Rauchentwöhnungspräparate müssen Kassenleistung werden

Berlin - 03.06.2019, 11:30 Uhr

Die Grünen-Politikerin Kirsten Kappert-Gonther fordert, dass Präparate zur Rauchentwöhnung von den Krankenkassen erstattet werden müssen. (s / Foto: imago images /Chriostian Thiel)

Die Grünen-Politikerin Kirsten Kappert-Gonther fordert, dass Präparate zur Rauchentwöhnung von den Krankenkassen erstattet werden müssen. (s / Foto: imago images /Chriostian Thiel)


Kappert-Gonther: Arzneimittel helfen Nikotinabhängigen

Kirsten Kappert-Gonther (Grüne) ist Ärztin und Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag. In ihrer Fraktion ist sie für die Sucht- und Drogenpolitik zuständig. Die Grünen-Politikerin fordert nun, zumindest Präparate zur Rauchentwöhnung aus dieser Liste zu streichen. Der Berliner „Tagesspiegel“ hatte zuerst darüber berichtet. Wörtlich sagte Kappert-Gonther:


Jedes Jahr sterben in Deutschland über 100.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.  Es ist unverständlich, dass Arzneimittel, die bei der Überwindung der Nikotinabhängigkeit helfen können, nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden dürfen. Als Ärztin und Psychotherapeutin halte ich von nicht-medikamentösen Strategien besonders viel. Es muss sichergestellt sein, dass die ärztliche Begleitung bei der Rauchentwöhnung von den gesetzlichen Kassen bezahlt wird. Die ärztlich begleitete Rauchentwöhnung muss durch wirksame Medikamente ergänzt werden können. Gerade die Kostenerstattung ist entscheidender Faktor für die Effektivität der Rauchentwöhnung. Jens Spahn muss dafür sorgen, dass das unsinnige Verbot aus dem Gesetz gestrichen wird. Am wirksamsten ist es, wenn gar nicht erst mit dem Rauchen angefangen wird. Die Tabakaußenwerbung muss endlich abgeschafft werden, denn sie konterkariert jede Prävention.“

Kirsten Kappert-Gonther, Grüne




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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