Stellungnahme zum Gesetzesantrag

Wie steht es um die Frauenquote beim GKV-Spitzenverband?

Stuttgart - 31.05.2019, 15:30 Uhr

Der GKV-Spitzenverband findet, dass Frauen in seinen Führungsgremien überdurchschnittlich repräsentiert sind. ( r / Foto: dpa)

Der GKV-Spitzenverband findet, dass Frauen in seinen Führungsgremien überdurchschnittlich repräsentiert sind. ( r / Foto: dpa)


Versicherten- und Arbeitgebervertreter uneins bei der Quote

Allerdings ist man sich innerhalb des Verbandes nicht einig, ob dies mit gesetzlichen Vorgaben, wie einer verbindlichen Frauenquote für Vorstände, durchgesetzt werden sollte. So sollte aus Sicht der Arbeitgebervertreter ist ein möglichst repräsentatives Verhältnis von Frauen und Männern nicht erzwungen werden. Zudem wird hinterfragt, weshalb der Bundestag, wo es kein Geschlechterquorum gibt, für andere eins festlegen sollte. Außerdem sei auf Arbeitgeberseite nach wie vor eine deutliche Mehrheit der passiv Wahlberechtigten männlich. Die Versichertenvertreter hingegen würden verbindliche Vorgaben tendenziell begrüßen.

Einig ist man sich in dem Punkt, dass man, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, sowohl in der hauptamtlichen Führungsebene der Krankenkassen und Kassenverbände als auch in den ehrenamtlichen Verwaltungsräten die Vereinbarkeit mit familiären Pflichten sicherstellen muss. Was die Gewinnung von weiblichen Führungskräften in den Vorständen und zweiten Führungsebenen der Krankenkassen und Verbände betrifft, verweist der GKV-Spibu auf seinen Gleichstellungsplan hin, der unter anderem mit Maßnahmen zur Flexibilisierung von Arbeitszeitvorgaben oder der Einrichtung eines Eltern-Kind-Arbeitszimmers die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern soll. Auch die Krankenkassen und ihre Verbände hätten in überwiegender Mehrheit solche Maßnahmen ergriffen, heißt es in der Stellungnahme.   

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Bald zwei von drei Vorständen weiblich

Am Ende äußert sich der GKV-Spitzenverbandes noch zu den Frauenanteilen in den eigenen Führungs- und Entscheidungsgremien. Nach eigener Aussage liegt im Verwaltungsrat der Frauenanteil bei 21,9 Prozent (52 ordentliche und 85 stellvertretende Mitglieder, davon acht ordentliche und 22 stellvertretende Mitglieder weiblich). Im dreiköpfigen Vorstand befindet sich derzeit eine Frau. Das werde sich aber zum 1. Juli ändern, heißt es. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Johann-Magnus von Stackelberg, scheide altersbedingt zum 30. Juni 2019 aus und es werde eine Nachfolgerin geben, nämlich Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost. So werde der Frauenanteil im Vorstand bei 66,7 Prozent liegen. Der GKV-Spitzenverband weise somit im Vergleich zu anderen Organisationen der Selbstverwaltung bereits heute eine über dem Durchschnitt liegende Frauenrepräsentanz auf, schließt die Stellungnahme. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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