DAZ.online-Wahlcheck zu den Bürgerschaftswahlen

Wen könnten Apotheker in Bremen wählen?

Berlin - 24.05.2019, 11:15 Uhr

Die Bremer Bevölkerung ist aufgerufen, eine Bürgerschaft (Haus rechts im Bild) zu wählen. Welche apothekenpolitischen Positionen vertreten die Parteien? (s / Foto: imago images / Eckhard Stengel)

Die Bremer Bevölkerung ist aufgerufen, eine Bürgerschaft (Haus rechts im Bild) zu wählen. Welche apothekenpolitischen Positionen vertreten die Parteien? (s / Foto: imago images / Eckhard Stengel)


Was sagt die CDU zu…

…der sinkenden Apothekenzahl, der Apothekendichte und der Versorgungslage?

Die CDU in Bremen ist davon überzeugt, dass es innerhalb der Gesundheitsversorgung auf die Apotheken und ihre Dienstleistungen ankommen wird. Sie haben für Patientinnen und Patienten eine besondere Bedeutung für die Sicherung einer guten Versorgung. Deswegen versteht es die CDU als ihre Aufgabe, die flächendeckende Arzneimittelversorgung auf hohem Niveau durch ortsnahe Apotheken zu erhalten. In Bremen ist die Zahl der Apotheken von 151 im Jahr 2014 bis zum Februar 2019 mit 143 Apotheken leicht rückläufig. Die Apothekendichte im Land Bremen beträgt 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner und liegt damit auf vergleichbarem Niveau mit der Apothekendichte im Stadtstaat Hamburg, die sich auf 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner beziffert. Aus Sicht der CDU Bremen ist die wohnortnahe Versorgung durch die dichte Infrastruktur Bremens und Bremerhavens aktuell gewährleistet. Wir wollen die Entwicklung aber genau beobachten und bei Bedarf gegensteuern. Insbesondere beim Entstehen neuer Wohngebiete wollen wir die Versorgung mit Gesundheitsinfrastruktur mitdenken.

…dem Fachkräftemangel in Apotheken?

Die CDU will Bremen zu einem Gesundheitsstandort mit überregionaler Strahlkraft weiterentwickeln. Dazu ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs in den Berufen der Gesundheitsversorgung eine zentrale Voraussetzung. Für Bremen heißt dies ganz konkret: Wir müssen insbesondere im Bildungsbereich besser werden, das ist unser zentrales Anliegen. Mehr Lehrerinnen und Lehrer, Unterrichtsgarantie, die Nutzung der Digitalisierung in Unterricht und Schulverwaltung, eine datenbasierten Schul- und Unterrichtsentwicklung, ein Landessanierungsprogramm für Schulen und Schulturnhallen sowie die Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung sind hierfür die wichtigsten Stichworte. Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist zudem ein zentraler Schlüssel für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses, für Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Bremen und Bremerhaven. Wir wollen die duale Ausbildung stärken, indem wir an den allgemeinbildenden Schulen ein Fach „Berufsorientierung“ einführen. Hier sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Vorteilen einer beruflichen Ausbildung auseinandersetzen und auf den Beginn einer Ausbildung vorbereitet werden. Die Niederlassung von Apothekern am Standort Bremen wollen wir durch eine attraktive Vernetzung zwischen den verschiedenen Dienstleistungen erreichen.

…zur Rolle des Versandhandels, zum geplanten Apotheken-Stärkungsgesetz und zu pharmazeutischen Dienstleistungen?

Als CDU in Bremen ist uns die wohnortnahe persönliche Beratung und Apothekenversorgung ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund kann die örtliche Apotheke aus unserer Sicht niemals vollständig durch den Online-Versandhandel ersetzt werden. Gleichzeitig ist diese Art des Handels aber Teil der Digitalisierung des gesamten Gesundheitswesens und einseitig – durch deutsche Regelungen – nicht aufzuhalten. Deshalb wollen wir die Apotheken „vor Ort“ so unterstützen, dass Arbeitsplätze und Infrastruktur erhalten bleiben. Aus diesem Grund begrüßen wir als CDU Bremen das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegte „Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“. Mit dem Gesetz soll die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch ortsnahe Apotheken gestärkt werden. Insbesondere durch die Definition und Vergütung zusätzlicher pharmazeutischer Dienstleistungen sowie durch eine bessere Honorierung von Nacht- und Notdiensten werden die Apotheken gezielt gefördert und die Versorgung für die Bevölkerung gestärkt. Die CDU in Bremen begrüßt – neben vielen anderen Maßnahmen – insbesondere die Übertragung von Kompetenzen an Apotheker. So ist beispielsweise vorgesehen, dass über §132i SGB V regionale Modellvorhaben möglich sind, die es ermöglichen Grippeschutzimpfungen in Apotheken vorzunehmen. Begründen lässt sich dieser Schritt aus Sicht der CDU Bremen vor allem damit, dass die pharmazeutische Kompetenz der Apotheker so noch stärker in die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger einfließt. Außerdem führen die Übernahme neuer Kompetenzen und das Angebot zu einem Qualitätswettbewerb zwischen den Apotheker. Als Unternehmer besteht die Möglichkeit mit einem guten und qualitativ hochwertigen Angebot – insbesondere gegenüber dem Versandhandel – am Markt zu bestehen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Was sagt

von Conny am 24.05.2019 um 11:56 Uhr

...die Afd ?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Was sagt

von Benjamin Rohrer am 24.05.2019 um 12:22 Uhr

In der Tat hatten wir vergessen zu erwähnen, dass die AfD auf unsere Fragen nicht geantwortet hat. Die Partei hatte natürlich die gleichen Fragen und die gleiche Zeit zum Antworten. Wir haben eine Aussage dazu nun ergänzt. Danke für den Hinweis.

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