Kommunalwahl

Apotheker Matthias Oechsner ist Spitzenkandidat der FDP-Stuttgart

Berlin - 10.05.2019, 07:00 Uhr

Apotheker Dr. Matthias Oechsner ist amtierender
Sprecher der FDP-Gruppierung im Gemeinderat Stuttgart – und Spitzenkandidat
seiner Partei für die Gemeinderatswahlen in Stuttgart am 26. Mai 2019. (Foto: FDP im Gemeinderat Stuttgart )

Apotheker Dr. Matthias Oechsner ist amtierender Sprecher der FDP-Gruppierung im Gemeinderat Stuttgart – und Spitzenkandidat seiner Partei für die Gemeinderatswahlen in Stuttgart am 26. Mai 2019. (Foto: FDP im Gemeinderat Stuttgart )


Matthias Oechsner – Apotheker und FDP-Kommunalpolitiker

Erst kürzlich hatte DAZ.online über den Apotheker Stefan Noé berichtet, der ebenfalls für die FDP bei einer Kommunalwahl kandidiert, nämlich in Karlsruhe. Hatte sich das Verhältnis zwischen den Apothekern und der FDP nicht zuletzt stark verschlechtert? Zur Erinnerung: In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl sprachen sich die Liberalen für eine Aufhebung des Fremdbesitzverbotes aus.

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Matthias Oechsner gibt gerne zu, dass die Kombination FDP und Apotheker zunächst als eine schwierige Verbindung erscheine: „Als Apotheker wird es ja immer schwieriger mit der FDP. Das muss man ja zugeben“, schmunzelt Oechsner. Aber dennoch habe er in der liberalen Partei 1998 seine politische Heimat gefunden. „Insgesamt ist es natürlich der liberale Gedanke, die Eigenverantwortung, und dass du noch was selber bewegen kannst und der Staat nur die Rahmenbedingen setzt, ein zentraler Punkt, warum ich bei den Liberalen gelandet bin und nicht in einer anderen Partei.“

Politisch seien ihm viele Themenfelder wichtig, erläutert der dreifache Vater und promovierte Apotheker. „Ich bin ein Allrounder“, antwortet er auf die Frage nach seinen persönlichen politischen Schwerpunkten und ergänzt: „Es ist zum einen die Verkehrspolitik, die Personalpolitik und die Schulpolitik.“

„Ich möchte mich nicht dem Klientelpolitik-Vorwurf aussetzen“

Erstaunlicherweise gibt Oechsner an, sich nicht direkt mit Gesundheitspolitik zu beschäftigen. So sei er zwar im Krankenhausausschuss beziehungsweise im Verwaltungsrat des Klinikums Stuttgart tätig, doch das seien auch schon seine einzigen direkten Verbindungen zur Gesundheitspolitik. „Der klassische Weg, den man von einem Apotheker erwarten würde, den mache ich nicht. Das hat auch einen Grund. Ich möchte mich nicht dem Klientelpolitik-Vorwurf aussetzen, also dass ich pro domo Politik für mich und meinesgleichen mache. Ich überlasse das gerne anderen fähigen FDP-Politikern“, erläutert Oechsner.

Zudem habe Kommunalpolitik nur wenig mit Gesundheitspolitik zu tun. Sie könnten allerdings auf kommunaler Ebene geeignete Rahmenbedingungen für den Einzelhandel und somit auch für den Gewerbebetrieb Apotheke schaffen. „Ich möchte als Kommunalpolitiker, dass wir wohnortnah die kleinen Einzelhandelsgeschäfte behalten können, dass die nicht sterben. Apotheke stirbt zwar als letztes, aber sie stirbt dann auch“, so Oechsner.



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

FDP

von Dr Schweikert-Wehner am 10.05.2019 um 17:41 Uhr

Dumme Kälber wählen den Metzger selber.

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natürlich

von Karl Friedrich Müller am 10.05.2019 um 9:02 Uhr

wird sie "die Apotheke" wandeln. Hat sie immer getan. Mit der besseren Technik kam der Fortschritt. Die Apotheken waren immer Vorreiter. Ich bin schon ein paar Jahrzehnte dabei und hab es mit erlebt.
Insofern ist das keine Meldung wert oder eine Neuigkeit.
Ich bin auch überzeugt, dass sich die Kollegen dem weiteren Fortschritt nicht verschließen wollen. Im Gegenteil.
Die Frage ist doch: Wohin geht die Reise?
Ist alles gut und richtig, was machbar ist?
Nutzt es dem Kunden und Patienten?
Vor allem der letzte Punkt ist bei Politikern, Krankenkassen und Lobbyisten total unter den Tisch gefallen. Ich traue keinem Politiker, vor allem nicht der FDP, CDU;CSU;SPD, die meiner Meinung nach alle beeinflusst sind von Versendern. was immer für Vorteile sie davon haben.
Es ist eine Politik hin zum Kapital, zerstört nicht nur Apotheken, bislang gesunde Betriebe, sondern auch die Infrastruktur im Gesundheitswesen. Nicht nur bei uns.
Klare Politik gegen das Volk.
Wenn der Kollege die Wohnungssituation erwähnt, ist das ein sehr gutes Beispiel dafür, wo es hin geht, wenn Konzerne das Sagen bekommen. Teuer bis unbezahlbar, schlecht und unzulänglich für den Normalbürger bis zur Unterversorgung. Teilweise betrügerische Machenschaften.
für die meisten Apotheken geht es, wenn die Politik so weiter macht, nicht darum, ob sie schließt, sondern nur noch wann.
Die Politik hat Angst vor der Europawahl. Bräuchte sie nicht, wenn endlich nicht mehr das Kapital und persönliche Vorteile im Vordergrund des Tuns stünden, sondern die Aufgabe, FÜR DAS VOLK UND BÜRGER. den Normalo.

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AW: natürlich

von Heiko Barz am 10.05.2019 um 12:03 Uhr

Ich möchte nur an den wohl sehr „senilen“ Ausspruch des Herrn EU Junker erinnern, der im Wortlaut äußerte, dass die Wahl ihm völlig egal sei, denn letztlich bestimme doch nur ER, wer die nächsten Komissionare sein werden.
Die Letzten dieser Denkungsart wurden schon vor langer Zeit aus der Paukskirche gejagt!
Es kann nicht sein, dass diese Denkverwirrung politisches Basishandeln nach sich zieht. Wenn allerdings dieses „Spiel“ Grundlage heutiger Politik entspricht, so ist das Handeln auch eines Herrn Spahn zu erklären.
Wie nannte man diese Art zu regieren?
FEUDALISMUS!

Von der Fahne weichen

von Roland Mückschel am 10.05.2019 um 8:49 Uhr

Es ist wirklich schade dass die
Apothekerschaft einen so intelligenten und
visionären Vertreter an die Politik abgeben muss.

Aber eines verwehre ich mir.
Ich bin mit meiner kleinen Apotheke der Zukunft noch gewachsen.
Auf mich möchte niemand im Ort verzichten.
Aber auf Sie im Gemeinderat kann eigentlich ganz
Stuttgart verzichten.

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.

von Anita Peter am 10.05.2019 um 7:51 Uhr

"Apotheke in der heutigen Form scheinbar politisch nicht mehr gewollt"

Danke für die ehrlichen Worte. Das einzige was geändert werden soll ist das FBV. Die Politik will ganz in EU Manier alles ans Großkapital verschachern. Bleibt zukünftig nur noch eine Partei zum wählen. Schade.

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