Sanacorp für mehr nachhaltigkeit 

„Lieber natürlich“ - auch in der Apotheke

Planegg / Stuttgart - 29.04.2019, 07:00 Uhr

Mit „mea lieber natürlich“ bietet Sanacorp ein Konzept für Apotheken, denen Nachhaltigkeit und „natürliche“ Arzneimittel am Herzen liegen. ( r/ Foto: DAZ.online)

Mit „mea lieber natürlich“ bietet Sanacorp ein Konzept für Apotheken, denen Nachhaltigkeit und „natürliche“ Arzneimittel am Herzen liegen. ( r/ Foto: DAZ.online)


„Grüner“ Strom, Lebensmittel aus dem Bio-Supermarkt und am liebsten „natürliche“ Arzneimittel – so möchten viele heute leben. Diesen Trend zum Natürlichen und Nachhaltigen hat auch der Pharmagroßhändler Sanacorp erkannt und bietet seinen mea-Apotheken einen neuen „zukunftsorientierten Leistungsbaustein“ – mit CO2-neutralem Botendienst, „natürlichen“ Arzneimitteln und Ökostrom: „mea® lieber natürlich“. Was steckt dahinter?

„Lieber etwas Natürliches“, das wünschen sich viele Patienten in der Apotheke und meinen damit, dass sie ihre Beschwerden – ob Erkältung, Magen-Darm-Störungen oder Gelenkschmerzen – lieber mit pflanzlichen Arzneimitteln, Homöopathika oder anderen alternativmedizinischen Methoden lindern möchten. Diesen Trend hin zum Natürlichen oder Nachhaltigen beobachtet man auch bei Lebensmitteln – Bio ist gewünscht! –, bei Energieversorgern, die mittlerweile meist neben „gelbem“ Strom auch „grünen“ anbieten oder bei der aktuell für Gesprächsstoff sorgenden Schülerbewegung „Fridays for Future“.

„mea lieber natürlich“ – Nachhaltigkeit ganzheitlich

Auch der Pharmagroßhändler Sanacorp will diesen Zahn der Zeit treffen – mit „mea® lieber natürlich“ bietet er seinen mea-Apotheken ein neues „ganzheitliches Konzept“. Dabei geht es laut Sanacorp nicht nur um ein zusätzliches Marketingpaket für die mea-Apotheken. Es stecke mehr dahinter. Tatsächlich müssen Apotheken hierfür unter anderem eine von der Bundesapothekerkammer (BAK) akkreditierte Extra-Fortbildung absolvieren und ihr Bewusstsein für Nachhaltigkeit konkret umsetzen – durch Nutzung regenerativer Energien und CO2-neutrale Botendienste oder Papiertüten mit „Mehrwert“. DAZ.online hat sich „mea® lieber natürlich“ einmal angeschaut.

Apotheke muss Engagement zeigen

„mea® lieber natürlich“  könne man nicht einfach kaufen, das ganzheitliche Konzept fordere Engagement und Überzeugung zur Nachhaltigkeit vom Apothekenleiter und seinen Mitarbeitern, heißt es. Zwar unterstütze die Sanacorp diesen Weg unter anderem mit Marketingmaßnahmen, doch auch die Apotheke selbst sei gefordert – durch Fortbildung und tatsächliches Handeln.

Das mea®-lieber-natürlich-Konzept umfasst vier Bausteine, die erfüllt sein wollen: Beratungskompetenz, eine nachhaltige Unternehmensführung, den Schwerpunkt auf die Kategorie „natürliche Arzneimittel“ und das Marketing, mit dem die Differenzierung nach außen getragen wird.

Fortbildung – aber ich habe doch gar keine Zeit!

Um mea®-lieber-natürlich-Apotheke zu werden, müssen sich die Apotheken entsprechend qualifizieren: „Zum Start sind es mindestens zwei Teammitglieder, die vom Apotheker zur Schulung angemeldet werden, um sich zum ,Fachberater mea® lieber natürlich‘ weiterzubilden. Die Schulung ist zusammen mit der DAHN Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren entwickelt worden. Ziel ist, dass immer ein geschulter Mitarbeiter in der Offizin anwesend ist und umfassend naturverbunden beraten kann“, erklärt Stephanie Dragowski, Marketingmanagerin bei der Sanacorp.

Zertifzierte Fortbildung der Bundesapothekerkammer

Die Fortbildung ist von der Bundesapothekerkammer mit 28 Punkten akkreditiert und modular aufgebaut. Für jedes abgeschlossene Modul erhält der Teilnehmer Fortbildungspunkte. Die Lernplattform kann mit jedem internetfähigen Handy, Tablet oder PC benutzt werden. Der Vorteil: Die Teilnehmer können Zeit, Ort und Dauer des Lernens selbst bestimmen und in ihren Tagesablauf integrieren. Dragowski betont: „Die komplette Schulung ist nicht von der Industrie gesponsert, sondern produkt- und herstellerneutral.“

Breites Sortiment an natürlichen Arzneimitteln

Birte Kasperzik aus der Solling Apotheke in Holzminden setzt das Konzept bereits um. Sie erklärt: „Das Besondere an uns als Apotheke bei „mea® lieber natürlich“ ist, dass jeder Patient in unserer Apotheke weiß, dass er nicht nur eine qualifizierte Beratung zu Schüssler Salzen, Homöopathika und Phytopharmaka erwarten kann, sondern dass wir diese Präparate auch in einem breitem Sortiment vorrätig halten“. Dieses Sortiment ist extra ausgewiesen – mit einem kleinen grünen Baum, der für den Kunden die entsprechenden Arzneimittel direkt kennzeichnet. Wird Apotheken dann ein bestimmtes Sortiment von Großhandel aufgezwungen? „Nein, im Rahmen von „mea® lieber natürlich“ haben wir kein festes Sortiment“, erklärt Dragowski.

Gegner der Schulmedizin?

„mea® lieber natürlich“  bedeutet nicht, dass die teilnehmenden Apotheken Gegner der allopathischen Medizin sind. Natürlich bekommen die Kunden auch die klassischen und schulmedizinischen Präparate – jedoch wolle man, mit naturheilkundlichen Arzneimitteln einen Weg zu finden, der die erforderliche Therapie unterstützt oder besser verträglich macht, heißt es.

Nachhaltigkeit wirkt sich auf die Gesundheit aus

Für Birte Kasperzik ergibt das Prinzip hinter „mea® lieber natürlich“ Sinn: „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit, weil eine gesunde Umwelt wiederum zu unserer eigenen Gesundheit beiträgt.“

Dass die Umwelt „gesund“ bleibt oder wird, dafür engagiert sich die Apothekerin aktiv – also der vierte Baustein: natürlich handeln – über „Plant for the Planet“. Wie das geht? Das Botendienstfahrzeug wird CO2-neutral gestellt: Durch Pflanzung von Bäumen – durch „Plant for the Planet“ –  soll mindestens so viel CO2 kompensiert werden, wie durch den Einsatz des Botendienstfahrzeugs erzeugt wird. Weitere Möglichkeiten sind hier ein E-Auto, das „Ökostrom „tankt“, oder der Botendienst mit dem Fahrrad.

Ökostrom und Papiertüte mit Mehrwert

Das mea®-lieber-natürlich-Konzept sieht auch vor, den Apothekenstrom über regenerative Energien bereitzustellen. Sanacorp unterstützt dies insofern, als dass mit einem Anbieter laut eigenen Angaben ein „attraktiver Stromtarif“ verhandelt wurde – den auch die Apothekenmitarbeiter zu Hause privat nutzen dürfen. Selbst die in der Apotheke nahezu obligatorische Tüte kann mehr: „Das mea®-lieber-natürlich-Tütle ist die umweltfreundlichste Tüte der Welt“, erklärt die Sanacorp selbstbewusst, sie bestehe zu 100 Prozent aus Altpapier, werde CO2-neutral produziert und biete als kompostierbare Biomülltüte einen Mehrfachnutzen.

„mea® lieber natürlich“ geht in die Breite

Nach Angaben von Sanacorp haben sich bereits 70 der 1.500 mea-Apotheken für das Konzept entschieden. Nach einer Pilotphase wolle man nun in die „Breite gehen“, erklärt Norman Keil aus der Unternehmenskommunikation im Gespräch mit DAZ.online – allerdings nicht im „Gießkannenprinzip“. „Wir wissen, dass „mea® lieber natürlich“ nicht für jede Apotheke passt“. Überzeugt ist man dennoch und stolz: „Hinsichtlich Nachhaltigkeit bieten wir damit am Markt die strengste und umfassendste Lösung an“, so Keil „denn hier ist die Glaubwürdigkeit des Apothekers der entscheidende Erfolgsfaktor“.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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