„Neuschnupfen“

EU-Versender starten Kampagne – #retteDeineApotheke kontert

Berlin - 29.04.2019, 09:10 Uhr

Eine allergische Reaktion auf alles Neues - die EU-Versender beschweren sich in ihrer Neuschnupfen-Kampagne über eine zu große Skepsis bei der Digitalisierung. Die Apotheker-Initiative #retteDeineApotheke kontert umgehend. (Screenshot: DAZ.online)

Eine allergische Reaktion auf alles Neues - die EU-Versender beschweren sich in ihrer Neuschnupfen-Kampagne über eine zu große Skepsis bei der Digitalisierung. Die Apotheker-Initiative #retteDeineApotheke kontert umgehend. (Screenshot: DAZ.online)


#retteDeineApotheke: Heuschnupfenpatienten werden verhöhnt!

Eine erste Reaktion aus dem Apothekerlager kommt von der Initiative #retteDeineApotheke. Die Initiative wurde vor einigen Monaten von drei Nachwuchsapothekern aus Berlin und Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Im März organisierten die drei Pharmazeuten einen Protestmarsch, bei dem rund 500 Apotheker am Bundesgesundheitsministerium hielten, um sich laut über die Apothekenpolitik von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu beschweren. Doch die Initiative blieb aktiv: Immer wieder veröffentlichten die drei Pharmazeuten – zumeist über soziale Netzwerke – Grafiken, Statistiken und gewitzte Inhalte, die die Vorteile der Apotheke vor Ort gegenüber dem Versandhandel betonen.

Die Pressemitteilung zur Neuschnupfen-Kampagne der EU-Versender von #retteDeineApotheke trägt den Titel: „Europäische Versandapotheken verhöhnen Heuschnupfenpatienten“. Die drei Nachwuchsapotheker finden, dass DocMorris und Co. insbesondere Allergiker mit ihren Aussagen „grotesk und geschmacklos“ diffamieren. Die Pharmazeuten beschweren sich auch darüber, dass der EAMSP die „Sorge vieler Menschen vor einer überbordenden Digitalisierung aufs Korn“ nehme. Und weiter:


Unter dem Kunstwort „Neuschnupfen“ wird dabei jedoch auf zynische Art suggeriert, Digitalisierungsängste würden Symptome einer Allergie auslösen. Aus Sicht der Apotheker-Bewegung #retteDeineApotheke verhöhnen die europäischen Versandapotheken damit Millionen von Menschen mit Allergien und Heuschnupfen, deren Lebensqualität aufgrund der Erkrankung erheblich eingeschränkt ist. Und deren Symptome bekanntermaßen Ursache einer Pollenbelastung sind.  

Pressemitteilung von #retteDeineApotheke


Maximilian Wilke, Apotheker aus Berlin und einer der drei Mitbegründer der Bewegung, kritisiert den Internetauftritt der EU-Versender scharf: „Das Wortspiel neuschnupfen ist für die betroffenen Allergiker geschmacklos und verletzend. Zurzeit herrscht eine heftige Allergiephase, die Millionen von Menschen gesundheitlich erheblich belastet. Und Doc Morris und Co. erlauben sich einen zynischen Spaß auf Kosten dieser Patienten. Dies zeigt einmal mehr, wie wenig den Versandunternehmen das Wohl der Patienten wirklich am Herzen liegt.“ Wilke weist außerdem darauf hin, dass es bei Allergikern zu einem sogenannten Etagenwechsel kommen kann, also einem allergischen Asthma. Sein Fazit: „In den Apotheken vor Ort wird deshalb konsequent zu diesem Thema beraten. Wir Apotheken helfen den Patienten, anstatt sie zu verhöhnen.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

„WIR NEHMEN DER DIGITALISIERUNG DIE RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN“ ...

von Christian Timme am 29.04.2019 um 10:27 Uhr

... indem wir die gleichen Arzneimittel mit den gleichen elektronischen Hilfsmitteln überprüfen, beim Versand ohne Sonnencreme „bräunen“ lassen, sie dazu „warten lassen“ bis der Nachbar „klingelt“ und völlig „risikolos“ die Arzneimittel aushändigt ... deswegen müssen wir die Preise der regulären Apotheken unterbieten, ab und an eine kleine Provision an Ihre Krankenkasse zahlen ...damit wir noch mehr Geld von unserer Investoren bekommen um weiter Robin Hood zu spielen zu können ... „hatschi“ ...

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Habe den Absender vergessen .. sorry ..

von Christian Timme am 29.04.2019 um 10:38 Uhr

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