Rote-Hand-Brief zu Benlysta

Belimumab: erhöhtes Risiko für Depressionen und Suizidverhalten

Stuttgart - 04.04.2019, 10:15 Uhr

Patienten mit systemischen Lupus Erythematodes unter Belimumab (Benlysta) zeigen ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Suizidgedanken und Suizidverhalten. (r / Foto: GSK)

Patienten mit systemischen Lupus Erythematodes unter Belimumab (Benlysta) zeigen ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Suizidgedanken und Suizidverhalten. (r / Foto: GSK)


Wie Ärzte sich verhalten sollen, wenn sie Benlysta verordnen

Nach Markteinführung untersuchte GSK – auf Anfrage der Zulassungsbehörden – Benlysta® weiter in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie (BEL115467). Ziel der Studie war laut GSK „die Gesamtmortalität sowie prädefinierte unerwünschte Ereignisse von besonderem Interesse einschließlich ausgewählter ernsthafter psychiatrischer Ereignisse zu evaluieren“, erklärt der Hersteller in dem Rote-Hand-Brief. Die Studie werde weltweit durchgeführt und laufe weiterhin. „Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen oder Stimmungsschwankungen in der Vorgeschichte waren in dieser Studie nicht ausgeschlossen.“

BEL115467 zeigte bei Auswertung der Ein-Jahres-Daten von 4.003 SLE-Patienten (systemischer Lupus Erythematodes), die Belimumab zusätzlich zur Standardtherapie erhielten, ein erhöhtes Risiko für Depression von 0,3 Prozent im Vergleich zu Placebo mit weniger als 0,1 Prozent. Suizidgedanken, suizidales Verhalten oder Selbstverletzung entwickelten 0,7 Prozent der Belimumab-Patienten, während nur 0,2 Prozent der Placebo-Patienten diese Nebenwirkung zeigten.

Was GSK nun empfiehlt 

In dem Rote-Hand-Brief zu Benlysta® gibt GSK Hinweise, wie Ärzte auf die neuen Studienergebnisse und das Risiko schwerwiegender psychiatrischer Nebenwirkungen reagieren sollen:

  • „Ärzte sollten vor der Verordnung das Risiko für Depressionen, Suizidgedanken, suizidales Verhalten oder Selbstverletzung unter Berücksichtigung der medizinischen Vorgeschichte und der aktuellen psychiatrischen Verfassung gründlich bewerten.
  • Verordnende Ärzte sollten unter der Therapie den Patienten auf neue Zeichen für diese Risiken monitorieren.
  • Verordnende Ärzte sollten ihren Patienten und den betreuenden Personen raten, umgehend medizinische Hilfe zu suchen, falls Depressionen, Suizidgedanken, suizidales Verhalten oder Selbstverletzung neu auftreten oder sich verstärken.“


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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