Initiativen für die Vor-Ort-Apotheken

Arntzen: „Diese Tür steht nach wie vor offen“

Stuttgart - 04.04.2019, 17:45 Uhr

Dr. Michael P. Kuck, Vorstandsvorsitzender der Noweda, und Andreas Arntzen, Chief Executive Officer beim Wort & Bild Verlag. (Foto: Noveda/Burda | Wort & Bild)

Dr. Michael P. Kuck, Vorstandsvorsitzender der Noweda, und Andreas Arntzen, Chief Executive Officer beim Wort & Bild Verlag. (Foto: Noveda/Burda | Wort & Bild)


Anfang April fiel der Startschuss für den „Zukunftspakt Apotheke“. Die Noweda und Hubert Burda Media bieten den Mitgliedsapotheken eine digitale Bestellplattform und das Kundenmagazin „MyLife“ an. Mit der „Initiative pro AvO“ existiert seit einiger Zeit der Konkurrenzpakt, bestehend aus dem Wort & Bild Verlag, den Großhändlern Sanacorp und Gehe, der Noventi Group sowie BD Rowa. Im DAZ-Interview erklären Vertreter beider Initiativen, warum eine Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen ist.

Schon im vergangenen Sommer wurde klar: Andreas Arntzen, Geschäftsführer beim Wort & Bild Verlag, plant etwas Großes im Apothekenmarkt. Es sei an der Zeit, so Arntzen, dass auch die Apotheker mit einem konzertierten Projekt ins Internet-Geschäft einsteigen sollten. Angebote einzelner Großhändler, Softwarehäuser und Dienstleister – selbst aus seinem eigenen Verlagshaus - seien allein nicht groß genug, um alle Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Auch drei oder vier Player, die sich zusammentun, wären seiner Meinung nach zu wenig. Also suchte Arntzen mögliche Partner für seine Idee, zunächst im Apothekerlager. In einem Brief an die Apothekerverbände sensibilisierte er für den Vorschlag und machte deutlich, dass die Digitalisierung eine „Dynamik und finale Auswirkungen“ haben werde, die im Moment noch keiner vorhersagen könne.

Paukenschlag im Dezember

Bis Dezember wurde es eher ruhig und plötzlich kam der Paukenschlag: Fünf der größten Unternehmen der Branche schlossen sich zusammen, um in einer Initiative für die Apotheke vor Ort künftige Entwicklungen bei der Digitalisierung gemeinsam zu bestreiten. Der Wort & Bild Verlag kooperiert dabei mit den Großhändlern Sanacorp und Gehe, der Noventi Gruppe sowie dem Automatenhersteller BD Rowa. Ein Name wurde auch gleich bekannt gegeben: „Initiative pro AvO“ – Pro Apotheke vor Ort ist damit eine unmittelbare Konkurrenz zum „Zukunftspakt Apotheke“, den die Apothekergenossenschaft Noweda und der Burda-Verlag im September 2018 starteten und für den sie schon viele Apotheker gewinnen konnten.

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Während der „Zukunftspakt Apotheke“ inzwischen zum 1. April öffentlich wurde – es gibt die Bestellplattform IhreApotheken.de sowie das Online- und Print-Kundenmagazin „MyLife“ – liegen die Pläne von „pro AvO“ noch im Verborgenen. Mit Peter Menk wurde ein Geschäftsführer bestellt, der sich hauptberuflich um die Initiative kümmert. In der gegründeten GmbH sind die Anteile der „Big Five“ gleichmäßig verteilt.

Bei zwei Initiativen mit dem einen Ziel „Stärkung der Apotheken und Strukturen vor Ort“ stellt sich unweigerlich die Frage, warum die Unternehmen nicht alle miteinander kooperieren. Zumal immer wieder von beiden Seiten betont wurde, dass man ständig mit neuen Partnern im Gespräch und für alle offen stehe. Im Interview in der aktuellen DAZ beantworten Dr. Michael P. Kuck von der Apothekergenossenschaft Noweda sowie Umschau-Chef Andreas Arntzen die Frage, ob es nicht schon Annährungsversuche untereinander gegeben hat und welches Potenzial sie genau in ihren jeweiligen Initiativen sehen. Auch Frank Hennings, Mitglied des Sanacorp-Vorstandes, und Antonios Vonofakos, Vice President von BD Rowa, kommen zu Wort.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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