Nach Zyklon Idai

Apotheker helfen in Mosambik

Berlin - 01.04.2019, 09:00 Uhr

Zyklon Idai und starke Regenfälle verwüsteten vor einigen Tagen Mosambik. Die Wassermassen begünstigen Infektionskrankheiten. „Apotheker Helfen" und „Apotheker ohne Grenzen" leisten Nothilfe. (s / Foto: AoG)

Zyklon Idai und starke Regenfälle verwüsteten vor einigen Tagen Mosambik. Die Wassermassen begünstigen Infektionskrankheiten. „Apotheker Helfen" und „Apotheker ohne Grenzen" leisten Nothilfe. (s / Foto: AoG)


Mitte März tobte ein Wirbelsturm über Mosambik, Malawi und Simbabwe und riss hunderte Menschen in den Tod. Die anhaltenden Überschwemmungen haben einen Cholera-Ausbruch begünstigt. Die beiden pharmazeutischen Organisationen Apotheker ohne Grenzen (AoG) und Apotheker helfen (AH) sind bereits mit ersten Hilfsmaßnahmen zur Stelle.

Seit der Zyklon Idai am 14. März Mosambik erreichte, kämpfen die Menschen tagtäglich ums Überleben. Der Wirbelsturm forderte hunderte Todesopfer und tausende Verletzte. Es folgten anhaltende Regenfälle, die Wassermassen begünstigten den Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Cholera und Malaria. Vergangene Woche haben die beiden pharmazeutischen Hilfsorganisationen „Apotheker Helfen“ (AH) und Apotheker ohne Grenzen“ (AoG) mit ersten Nothilfemaßnahmen begonnen.

AH bereitet Einsatz vor

So flog am vergangenen Dienstag der Koordinator der AH-Partnerorganisation Lands Aid nach Mosambik, um den Einsatz des ersten Teams vorzubereiten. Dieses wird voraussichtlich mindestens zwei Wochen vor Ort Nothilfe leisten sowie Arznei- und Hilfsmittel mitbringen, mit denen etwa 1000 Menschen vier Wochen lang versorgt werden können. AH-Geschäftsführer Dr. Andreas Wiegand geht davon aus, dass die Menschen in Mosambik noch für einen längeren Zeitraum Hilfe benötigen.  

Die Hilfsgüter in Form des international etablierten Emergency Health Kits (IEHK) werden von AH finanziert. Die Einsatzkräfte – Ärzte, Apotheker, Rettungskräfte und Krankenschwestern – werden von AH und LandsAid seit Jahren auf ihre Aufgabe, als mobile Klinik medizinische Hilfe zu leisten, vorbereitet.

„Fact-Finding“ Team von AoG vor Ort

AoG ist bereits persönlich vor Ort: Am vergangenen Mittwoch landete AoG-Vorstandmitglied Dr. Petra Nolte in der Küstenstadt Beira, die zum größten Teil zerstört ist. Nolte gehört zum „Fact-Findig team“, das gemeinsam mit der internationalen Partnerorganisation NAVIS und der lokalen Hilfsorganisation Esmabama den Nothilfebedarf evaluiert.

Am vergangenen Freitag berichtete die Apothekerin: „Wir bleiben heute Nacht im Zelt in Beira, bevor wir morgen um 5 Uhr für ein Assessment nach Magunde ins Inland aufbrechen. Übermorgen geht es von dort aus weiter nach Estaqumba um einen Überblick zu gewinnen, wo wir sinnvoll helfen können. Wir machen das Assessment zusammen mit der lokalen NGO ESMABAMA. Generell ist ein riesiges Gebiet betroffen und nach einem ersten Eindruck Hilfe bitter nötig.“

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Anmerkung der Redaktion 1. April 2019 15:00: Soeben erreichte uns die Nachricht, dass das erste AoG-Einsatzteam mit drei Apothekerinnen am morgigen Dienstag nach Beira fliegen wird. Außerdem werden bis Mittwoch Medikamente in Form des International Health Kits (IEHK) mit Malaria-Modul sowie gegen Cholera das Land erreichen.

Infektionskrankheiten fordern weitere Todesopfer

Das Ausmaß und die Größe der betroffenen Fläche sind unvorstellbar, so die Einsatzkraft weiter. Die Infrastruktur ist zerstört, Menschen sind ohne Unterkunft. Weite Landstriche stehen unter Wasser, die hygienischen Bedingungen sind schlecht. Cholera und Malaria breiten sich aus und fordern weitere Todesopfer. Für Apotheker ohne Grenzen ein Grund, schnell notwendige Hilfsmaßnahmen zu starten, wie beispielsweise die Versendung von Cholera-Kits sowie Health-Kits.

Hilfsorganisationen brauchen Ihre Hilfe

Doch mit ein paar Medikamentenkisten und Ausrüstung ist es nicht getan. Die Katastrophenopfer werden voraussichtlich über einen längeren Zeitraum Nothilfe und Unterstützung bei der Wiederaufbauarbeit benötigen. Beide gemeinnützigen Hilfsorganisationen sind auf Spenden angewiesen. Unterstützen Sie Apotheker ohne Grenzen und Apotheker helfen

Spenden sammelt auch das Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker e. V.. Gemeinsam mit dem langjährigen Partner action medeor möchte das Hilfswerk dasTrinity Muona Hospital im Süden Malawis unterstützen. Dort gab es tagelang keinen Strom und die Zufahrtswege waren durch die Überschwemmungen unpassierbar. Nun fehlt es am Notwendigsten wie Verbandsmaterialien, Infusionslösungen und Gummihandschuhen für Untersuchungen um die verletzten und auch kranken Menschen zu behandeln.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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