Auch Spahn sorgt sich

Brexit: Apotheker sollen sich auf „No Deal“ einrichten

Remagen - 28.03.2019, 09:45 Uhr

Richtung immer noch unklar: Einen Tag vor dem offiziellen Austritt gibt es immer noch keine politische Lösung zum Brexit in Großbritannien. Die Apotheker sollen sich nun auf einen ungeregelten Austritt vorbereiten. ( r / Foto: Imago)

Richtung immer noch unklar: Einen Tag vor dem offiziellen Austritt gibt es immer noch keine politische Lösung zum Brexit in Großbritannien. Die Apotheker sollen sich nun auf einen ungeregelten Austritt vorbereiten. ( r / Foto: Imago)


Spahn besorgt wegen Medizinprodukten

Auch die Bundesregierung scheint inzwischen alarmiert zu sein wegen eines möglichen ungeordneten Brexits. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) befürchtet nach einem Medienbericht Versorgungsprobleme bei wichtigen Medizinprodukten. Unter anderem geht es um sogenannte In-Vitro-Diagnostika, mit denen beispielsweise Blutspenden auf Krankheiten wie HIV getestet werden. „Ich befürchte, dass auch in Deutschland spätestens ab Mitte April 2019 die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Blutprodukten gefährdet sein kann“, warnte er in einem Brief an die EU-Kommission, der dem „Handelsblatt“ vorliegt.

Viele europäische Hersteller haben ihre Medizinprodukte in Großbritannien zugelassen. Bei einem EU-Austritt des Landes ohne Abkommen würden von britischen Prüfinstituten ausgestellte Bescheinigungen in der EU ungültig.

Spahn dazu: „Bei einem ungeregelten Brexit ist ohne die Verständigung auf praktikable Verfahrensweisen davon auszugehen, dass zehntausende Medizinprodukte ihre formelle Verkehrsfähigkeit in der EU-27 verlieren und damit auf dem europäischen Markt nicht mehr zur Verfügung stehen“, zitiert das Blatt weiter aus Spahns Brief. Er regt demnach unter anderem an, eine Übergangszeit von zwölf Monaten zu schaffen, in der betroffene Hersteller ihre Produkte unter Auflagen weiter vertreiben dürften.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Die Katastrophe nimmt ihren Lauf

von ratatosk am 12.11.2019 um 18:33 Uhr

Die Apotheker sollen sich vorbereiten !? selten so gelacht, ja wie denn? wenn seit Jahren durch völlig falsche Politik die europäische Produktin geziehlt vernichtet wurde ! Durch inkompetente Vorgaben wurde die Wertschöpfung zerstört, sol daß es volkswirtschaftlich negativ ausgeht. Nur die GKV kann so weiter im Geheimen Verträge schließen. Das ist die deutsche Transparenz im Gesundheitswesen, aber alles zum höheren Wohl von Funktionären. Zu Recht lacht hier die ganze Welt über uns Vollpfosten !
Nicht zu vergessen die Märchensteuergeschenke an die NL , aber hier gehts ja um die 2. Hätschelgruppe des Großkapitals

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.