Hochschule Anhalt

Studenten arbeiten an Arzneimittel-Drohnen

Remagen/Berlin - 25.03.2019, 14:00 Uhr

Zukunft der Arzneimittelversorgung im Salzlandkreis? Ein Forscherteam aus Bernburg bastelt an Arzneimittel-Lieferungen via Drohne. ( r / Foto: Imago)

Zukunft der Arzneimittelversorgung im Salzlandkreis? Ein Forscherteam aus Bernburg bastelt an Arzneimittel-Lieferungen via Drohne. ( r / Foto: Imago)


Erste Projekte gibt es bereits in anderen Ländern

Während die Arzneimittelversorgung via Drohne hierzulande noch ein Zukunftsszenario ist, praktizieren andere Länder diesen Lieferweg schon heute. So arbeiten die Regierungen der afrikanischen Länder Ruanda und Tansania seit einiger Zeit mit dem US-Startup-Unternehmen Zipline zusammen. Die Firma, die 2011 von Mitarbeitern von Firmen wie SpaceX, Boeing, Google und Willow Garage gegründet worden ist und bislang rund 43 Millionen Dollar an Kapital eingesammelt hat, hat sich zur Aufgabe gemacht, Blutkonserven und lebenswichtige Arzneimittel aus Versorgungszentren in schwer erreichbare und schlecht angeschlossene Gebiete zu fliegen. Ziplines selbst formulierte Vision ist es, ein Sofort-Liefersystem für die gesamte Welt aufzubauen.

Das erste konkrete Projekt von Zipline in Ruanda startete im Oktober 2016. Wie DAZ online im April 2018 berichtete, schloss die Regierung einen Vertrag über die Schaffung eines Versorgungszentrums, aus dem Drohnen Blut- und Plasmakonserven in abgelegene Regionen fliegen. Nach einem Katapultstart fliegt die Drohne, die einem ferngesteuerten Flugzeug ähnelt, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern zur Klinik und wirft die mit einem Mini-Fallschirm versehene Tüte über einem vereinbarten Ort ab.

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Arzneimittel-Drohnen kämpfen mit Startproblemen

Auch in Deutschland gab es bereits erste Startversuche in der Arzneimittellieferung mit Drohnen. So hat der Paketdienstleister DHL im Jahr 2014 im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem Institut für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen mit einer Drohne Arzneimittel auf die Nordseeinsel Juist geflogen. „Wir sind auf Juist vor allem in Wintermonaten aufgrund der Wetterlage manchmal von der Außenwelt regelrecht abgeschnitten“, teilte der an dem Projekt teilnehmende Inselapotheker Erich Hrdina damals mit.

Die Auslieferung von dringend benötigten Medikamenten stand auch im Mittelpunkt bei der Erprobung von Paketdrohnen durch die Schweizer Post. „Wir prüfen den Transport von Arzneimitteln in abgelegene Häuser oder in Siedlungen, die etwa durch einen Erdrutsch nicht mehr zugänglich sind“, sagte Post-Sprecher Bernhard Bürkli laut VDI-Nachrichten im Herbst 2015.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Drohnenwahn

von Roland Mückschel am 25.03.2019 um 17:11 Uhr

Super, Kann man die Päckchen auch den
Lufttaxen mitgeben?
Dat wird nichts, liebe Studenten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten

AW: Drohnenwahn

von Gregor Dinakis am 25.03.2019 um 20:41 Uhr

Wenn alle so rückwärtsgewandt denken, kann das natürlich nichts werden.

Zum Glück sterbt ihr prinzipiellen Fortschrittsverweigerer langsam aus.

Wer sich der bereits stattfindenden Transformation des Berufsstands verweigert, wird zwangsläufig auf der Strecke bleiben. In diesem Kontext ist das Apothekensterben zu begrüßen, man sollte es nur umbenennen zu Apothekersterben, das trifft es dann eher.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht halt mit der Zeit.

AW: Drohnenwahn

von Roland Mückschel am 26.03.2019 um 9:30 Uhr

Gregor, Bub. Ich äussere mich bloss zu den Drohnen.
Deine despektierlichen Bemerkungen kannst du dir
sparen, die sind nur zur Beleidigung geeignet.

AW: Drohnenwahn

von Stefan Haydn am 26.03.2019 um 9:53 Uhr

Das hat mit Fortschrittsverweigerung gar nichts zu tun.
Viele Fortschrittsjünger können aber anscheinend nicht weiter als bis zum nächsten Schritt denken.

Drohnen sind teilweise jetzt schon ein Sicherheitsrisiko. Wie soll das erst werden, wenn sich deren Zahl verdrei- oder verhundertfacht?

Für einen Notfall, z.B. bei Hochwasser, Bergrettung sicherlich eine Option, aber niemals geeignet für einen breiten Einsatz.

Wie viele Insekten dann zusätzlich zu den Windrädern ihr Leben lassen müssen wird sicherlich auch noch interessant werden.

Erst mal alles konsequent zu Ende denken, statt überstürzt Geld zu verbrennen. Nicht alles was machbar ist macht wirklich Sinn.

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