Arzneimittelversorgung

Benelux-Länder und Frankreich leiden unter erheblichen Lieferengpässen

Remagen - 19.03.2019, 14:15 Uhr

Mangelware Arzneimittelmittel: In allen westlichen Nachbarläsndern Deutschlands müssen Patienten und Apotheker derzeit erhebliche Arzneimittel-Lieferengpässe hinnehmen. In belgischen Apotheken (wie hier im Bild) hat sich die Lage zuletzt weiter verschärft. (Foto: Imago)

Mangelware Arzneimittelmittel: In allen westlichen Nachbarläsndern Deutschlands müssen Patienten und Apotheker derzeit erhebliche Arzneimittel-Lieferengpässe hinnehmen. In belgischen Apotheken (wie hier im Bild) hat sich die Lage zuletzt weiter verschärft. (Foto: Imago)


Die Auswirkungen auf Luxemburg

Arzneimittelverknappungen seien auch in Luxemburg nicht ungewöhnlich und ihre Häufigkeit nehme zu, schreibt das Portal „lessentiel.lu". Nach Angaben des Luxemburger Apothekerverbandes soll es den letzten große Einbruch Ende Dezember gegeben haben, und zwar für Grippeimpfstoffe, ausgerechnet während der Epidemie. „Arzneimittel wie Impfstoffe werden nur auf Bestellung hergestellt“, erklärt ein luxemburgischer Großhändler gegenüber l´essentiel. „Wenn dieser zur Neige geht, muss man auf eine neue Produktion warten.“

Gleichwohl könnten die Gründe für Versorgungsprobleme unterschiedlicher Natur sein. Luxemburg ist diesbezüglich in einer ganz besonderen Situation, weil das Land klein und bezüglich der Arzneimittelversorgung weitgehend vom Ausland abhängig ist. Ein Großteil der luxemburgischen Lieferungen werde in Belgien abgewickelt, berichtet der Großhändler. Wenn es dort einen Engpass gebe, spiegele sich das Problem in Luxemburg wider. Das dortige Gesundheitsministerium habe zu dem Thema noch keine Stellung bezogen. Allerdings soll die Piratenpartei diesbezüglich gerade eine parlamentarische Anfrage an das Ministerium gesendet haben.

Mehr Unabhängigkeit von Herstellern aus Drittstaaten

Auch in Frankreich und in den Niederlanden haben Lieferengpässe gerade in den letzten Monaten in den Medien für Furore gesorgt. Dabei rückt die globale Situation hinsichtlich der Arzneimittelherstellung und Versorgung immer stärker in den Fokus des Interesses. Mehr Herstellung in Europa, um die Abhängigkeit von Wirkstoff-Herstellern, vor allem in Indien und China, zu mindern, lautet die Forderung, die sich gerade herauskristallisiert. Diese haben zum Teil nicht nur den Weltmarkt „monopolisiert“, sondern müssen auch zunehmend ihre inländischen Märkte bedienen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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