Protestaktion

Bulgarien: Apotheker streiken wegen EU-Fälschungsschutz

Berlin - 21.02.2019, 10:15 Uhr

Streik in Bulgariens Apotheken aus Protest gegen das EU-Fälschungsschutzsystem. (s / Foto: Blasius)

Streik in Bulgariens Apotheken aus Protest gegen das EU-Fälschungsschutzsystem. (s / Foto: Blasius)


Probleme auch in anderen Ländern

Bulgarien ist nicht allein mit diesen Problemen: Eine Umfrage von DAZ.online unter einigen der 31 Teilnehmerländer hatte ergeben, dass die Umsetzung mancherorts noch in den Kinderschuhen steckt. In Großbritannien sind beispielsweise nur etwa 50 Prozent der Apotheken an das System angebunden, in Frankreich streiten sich die Apotheker mit dem Gesundheitsministerium über die Umsetzung und viele Länder testen das System vorerst.

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Der gestrige Streik betraf etwa ein Sechstel aller bulgarischen Apotheken, in dem Land gibt es ca. 4400 Apotheken. Es herrscht Niederlassungsfreiheit, allerdings sind Standorte auf dem Land kaum attraktiv, weshalb die Verteilung der Apotheken im Land stark variiert. Im Jahr 2007 wurden drastische Maßnahmen ergriffen, um der unerwünschten Entwicklung des Fremd- und Mehrbesitzes Einhalt zu gebieten. Lizenzen sollten nur noch an Personen mit abgeschlossenem Pharmaziestudium und zweijähriger Berufserfahrung vergeben werden, nicht aber zum Beispiel an Pharmaunternehmen oder Großhändler. Außerdem sollte jeder Lizenzinhaber lediglich eine Apotheke besitzen und diese auch selbst leiten müssen. Nach einer neuerlichen Änderung des Gesetzes im Juli 2008 wurde das Mehrbesitzverbot allerdings wieder etwas gelockert. Nun darf der Inhaber einer Apothekenlizenz in Anlehnung an das deutsche Modell bis zu vier Apotheken betreiben.

Alles über den bulgarischen Apothekenmarkt



bro / dpa
brohrer@daz.online


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