Substitution

Immer mehr Patienten erhalten Levomethadon

Bonn / Stuttgart - 14.02.2019, 14:30 Uhr

Levomethadon ersetzt zunehmend Methadon in der Substitutionsbehandlung Opiodabhängiger. (Foto: b / imago)

Levomethadon ersetzt zunehmend Methadon in der Substitutionsbehandlung Opiodabhängiger. (Foto: b / imago)


79.400 Menschen sind in Deutschland als Substitutionspatienten gemeldet. Die meisten Patienten erhalten derzeit Methadon, wobei L-Polamidon „aufholt“. Knapp ein Viertel ist auf Buprenorphin eingestellt. Hier könnte mit Buvidal®, einem Depot-Buprenorphin, tatsächlich bald eine Verbesserung winken.

„Opioidabhängigkeit ist eine schwere chronische Krankheit. Sie bedarf in der Regel einer lebenslangen Behandlung, bei der körperliche, psychische und soziale Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen sind“, so heißt es in den Richtlinien der Bundesärztekammer. In Deutschland betreuen derzeit 2.585 Ärzte 79.400 Substitutionspatienten. Die substitutionsgestützte Behandlung ist laut der Bundesärztekammer „eine wissenschaftlich gut evaluierte Therapieform und stellt für die Mehrheit der Patienten die Therapie der Wahl dar“. 

Methadon wird weniger

Wurden früher die meisten Patienten auf Methadon eingestellt, so ändert sich dies in den vergangenen Jahren zugunsten des enantiomerenreinen Levomethadons. Der ehemalige Methadonvorzug war der besseren Datenlage zum Racemat Methadon geschuldet und hatte wohl auch finanzielle Hintergründe. Laut dem aktuellen BfArM-Bericht zum Substitutionsregister bekommen aktuell noch 39,4 Prozent der Patienten Methadon, wobei in den letzten 16 Jahren dessen Anteil jährlich um etwa 2 Prozent fällt. Levomethadon hingegen gewinnt in der Substitutionsbehandlung in den letzten zehn Jahren zunehmend an Bedeutung: Derzeit sind 35,2 Prozent aller Opioidabhängigen im Substitutionsprogramm auf Levomethadon eingestellt. Buprenorphin ist seit vier Jahren ein konstanter Faktor im Substitutionsgeschehen, knapp ein Viertel aller Substitutionspatienten erhalten aktuell Buprenorphin als Opioidersatz. Nur etwa 1 Prozent der Substitutionspatienten bekommen Heroin, sprich Diamorphin, als Substitut.

Was allen Präparaten gemein ist: Es sind schnell freisetzende Darreichungsformen. Allerdings könnte künftig mit Buvidal® die Substitutionsbehandlung eine kleine Revolution erfahren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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