Chef der Monopolkommission Wambach

„Apotheker sollten die Zeit nutzen, um nicht von Amazon überrollt zu werden“

Berlin - 13.02.2019, 11:30 Uhr

Achim Wambach, Chef der Monopolkommission warnt die Apotheker davor, von Google und Amazon überrollt zu werden. (s / Foto: Imago)

Achim Wambach, Chef der Monopolkommission warnt die Apotheker davor, von Google und Amazon überrollt zu werden. (s / Foto: Imago)


Achim Wambach, der Chef der Monopolkommission, rührt weiter die Werbetrommel für eine Deregulierung des Apothekenmarktes. Bei einer vom Handelsblatt veranstalteten Tagung zu Pharma-Themen in Berlin erklärte Wambach am gestrigen Dienstag erneut, dass er keinen Grund für die Rx-Preisbindung sehe – die Festpreise schadeten der Versorgungssicherheit sogar. Eventuelle Versorgungslücken sollten durch den Versandhandel und dispensierende Ärzte repariert werden. Interessant war, dass Wambach seine Preistheorie teils selbst entkräftete.

Achim Wambach ist sicherlich einer der größten Befürworter des EuGH-Urteils zur Rx-Preisbindung. Das machte er am gestrigen Dienstag in Berlin erneut klar. In seinem Vortrag auf der diesjährigen Handelsblatt-Pharma-Tagung erläuterte der studierte Physiker, Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler ein weiteres Mal die Visionen der Monopolkommission für den Apothekenmarkt. Dass der EuGH keinen Zusammenhang zwischen der Rx-Preisbindung und der Versorgungssicherheit erkennt, sieht Wambach genauso. Denn: „Man kann mit einem national geregelten Instrument keine regionalen Versorgungsprobleme lösen.“ Er stimme zwar mit dem Ziel der Apotheker, die Versorgung in ländlichen Regionen sicherzustellen, überein. Aber: „Die Rx-Preisbindung ist dafür das falsche Instrument.“

Aus Sicht der Monopolkommission „blockieren“ die Festpreise sogar die Versorgungssicherheit, außerdem gebe es keine „gute Studie“ zur positiven Auswirkung der Preisbindung auf die flächendeckende Versorgung. Warum sich die Festpreise sogar negativ auf die Versorgung auswirken sollen, erklärte Wambach nicht. Vielmehr warb er erneut für das von seiner Kommission entworfene Liberalisierungsmodell. Zur Erinnerung: Seit dem EuGH-Urteil wirbt die Monopolkommission in mehreren Papieren für ein Modell des „sanften Preiswettbewerbs“.

Wambach erläuterte das Modell nun nochmals und betitelte es als „sinnvolles Marktdesign“. Zunächst müsse ein „begrenzter Preiswettbewerb“ eingeführt werden, das sehe auch der EuGH so. Dazu müsse die Arzneimittelpreisverordnung „abgeschafft“ werden. Apotheker und Kassen sollten ein Basis-Packungshonorar regelmäßig aushandeln. Hinzu müsse eine „Servicepauschale“ oder ein „Zusatzhonorar“ kommen, das der Patient in der Apotheke bezahlen muss und dessen Höhe vom Apotheker selbst festgelegt würde. Dieses müsse allerdings gedeckelt werden. Vom Moderator kritisch darauf angesprochen, warum Patienten auf dem Land vermeintlich höhere Preise in der Apotheke zahlen müssten und ob das nicht unsolidarisch sei, sagte Wambach: „Bevor gar keine Apotheke mehr da ist, nehme ich als Patient lieber den höheren Preis.“

Pick up, Automaten und dispensierende Ärzte

Sollten sich trotzdem Versorgungslücken durch wegfallende Apotheken ergeben, schreibt der Ökonom dem Versandhandel eine entscheidende Funktion zu. „Man müsste den Versandhandel mehr aktivieren und Pick-up-Stellen und Abgabe-Automaten zulassen.“ Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, präsentierte Wambach aber noch weitere Ideen. Bei einer Versorgungslücke könnte der Betrieb einer versorgungsrelevanten Apotheke beispielsweise für zehn Jahre ausgeschrieben werden. Dann blickte Wambach nach Österreich, wo Ärzte unter bestimmten Umständen in abgelegenen Regionen dispensieren dürfen. „Auch bei uns könnten Ärzte in unterversorgten Regionen Arzneimittel abgeben. Warum sollen das zwei Personen machen? Das ist nicht offensichtlich…“ Konkrete Vorschläge zum ärztlichen Dispensierrecht habe seine Kommission aber noch nicht ausgearbeitet.

Studien über Taxifahrer und Zahnärzte

Interessant an Wambachs Vortrag war, dass er seine Preistheorie durch eigene Aussagen teilweise selbst in Frage stellte. Der Ökonom zitierte mehrere Studien, aus denen hervorging, dass sich ein Preiswettbewerb negativ auf die Erbringung von „Vertrauensgütern“ auswirken könne. Beispielsweise ging er auf griechische Taxifahrer ein, die mit wohlhabend wirkenden, ausländischen Fahrgästen längere und somit teurere Routen zurücklegten als mit einheimischen, ortskundigen Griechen. Auch eine Studie mit Schweizer Zahnärzten, die im Rahmen der Studie nur diagnostizieren und nicht behandeln sollten, habe gezeigt, dass es je nach Hintergrund des Patienten (gut gekleidet, gewählte Aussprache, etc.) eher richtige bzw. eher falsche zahnärztliche Empfehlungen gab. Wambach sagte dazu: „Uns wundert es auch ein bisschen, dass dieses Argument von den Apothekern bislang nicht gekommen ist.“ Trotzdem wolle er bei der Deregulierung der Preise bleiben und erklärte: „Deswegen haben wir ja das gedeckelte Modell des Zusatzhonorars vorgeschlagen.“

Angesprochen auf die Avancen der Internetkonzerne Google und Amazon, mehr in die Gesundheits- und speziell in die Arzneimittelversorgung einzusteigen, wurde der Wirtschaftsexperte sarkastisch: „Auf diese Digitalisierung ist unser Gesundheitswesen ja bestens vorbereitet. Die Ärzte sind ziemlich sicher die letzte Berufsgruppe, die noch Faxe verschicken. Das ist schon ein Trauerzustand.“ Aber auch als Reaktion auf Amazon und Google hält Wambach eine Deregulierung für notwendig. Denn: „Wer jetzt bremst, wird überrollt. Solange der Versandhandel noch so klein ist, sollten die Apotheker die Zeit nutzen und überlegen, was sie Neues anbieten können, um nicht überrollt zu werden.“

Zur Person

Achim Wambach studierte Physik, Mathematik und Ökonomie. Er unterrichtete jahrelang Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftstheorie an der Uni Erlangen-Nürnberg, später wechselte er an die Uni Köln. Seit 2016 ist er Professor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Mannheim. Wambach ist Mitglied in mehreren politisch relevanten Gremien: Seit 2015 gehört er dem Lenkungskreis Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) der Bundesregierung an. 2016 wurde er zudem Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Er wirkte außerdem als Experte an der Erstellung des Sondergutachtens zum Risikostrukturausgleich mit. Seit 2006 ist Wambach außerdem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums. Den Posten als Chef der Monopolkommission hat er seit 2016 inne, er folgte damals auf Daniel Zimmer.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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13 Kommentare

Das tut schon beim Lesen weh!

von Stefan Haydn am 14.02.2019 um 19:58 Uhr

Du liebe Zeit, vielleicht hätte der gute Mann statt Studienabschlüße zu sammeln mal mehr Zeit in der Lebenswelt des Durchschnittsdeutschen verbringen sollen. Eventuell wären die Äußerungen weniger lebensfremd.

„Bevor gar keine Apotheke mehr da ist, nehme ich als Patient lieber den höheren Preis.“
Geht es noch herablassender? Du dusseliger Landbewohner hast also die Wahl "Friss oder stirb!"

Genau hier liegt ja der Sinn der RX-Preisbindung. Und zum hundersten Male:
Wieso soll ich denn billiger werden? Warum sollte ich denn bei Engpaßartikeln keine höheren Preise verlangen?

"Liebe Patienten, ihr Antibiotikum ist noch einmal am Lager, wer zahlt am meisten?"

Er hat ja sogar mal einen kurzen Lichtblick, in dem ihm beinahe die Absurdität seiner Argumente auffällt. Leider fehlt offenbar doch ein Stück Intelligenz um dies wahrzunehmen.

Neu war mir auch bzgl. Amazon, das die Monopolkomission neuerdings Monopole schaffen statt zerschlagen oder verhindern soll.

Da wundert einem in diesem Land nichts mehr.

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Monopolkommission zur Schaffung von Monopolen

von ratatosk am 14.02.2019 um 9:00 Uhr

Hat dem schon mal eine erklärt, daß sein Amt Monopole verhindern sollte, hat er offensichtlich noch nicht verstanden.
Daß er vom Gesundheitswesen nichts versteht sieht man und hat er teilweise auch selbst zugegeben. Von A nicht einfach überrollen lassen, der war gut. Ein Gigant der kaum mehr Steuern zahlen muß, wie ja die meisten gehätschelten Großkonzerne. Solche Leutchen bringt nur noch Deutschland auf solche Posten. Von eigener Wichtigkeit eingenommen und bar der nötigen Kenntnisse.

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Wambach

von Conny am 13.02.2019 um 21:17 Uhr

Ich verstehe nicht, warum plem plem nicht gelöscht wird. Die Daz ist doch sonst nicht für diie drastische Wahrheit


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Keine Panik

von Peter am 13.02.2019 um 14:50 Uhr

Herr Wambach. Wenn unser Nachwuchs keine finanzielle
Zukunft in der Selbstständigkeit mehr für sich sieht erledigt sich das alles schneller als gedacht. Da müssen wir uns heute nicht über Alternativen für die Zukunft den Kopf zerbrechen. Ohne ein Einkommen welches dem Anspruch an die absolvierte Ausbildung und die persönliche Verantwortung gerecht wird kann man niemanden dazu zwingen. Man sollte nie vergessen, die Kollegen die heute kein angemessenes Einkommen mehr generieren hätten sich nicht selbstständig gemacht wenn sie damals das Einkommen von heute gehabt hätten. Einfach mal das Durchschnittsalter bei uns angucken und bis zur Rente die Jahre zählen, so lange ist noch Zeit für die Apotheker wieder Bedingungen zu schaffen wie sie den Ärzten ermöglicht werden ansonsten nicht wundern wenn sich der Nachwuchs still und leise entzieht. Planen kann man dann natürlich immer noch, aber nicht mit ApothekerInnen.

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AW: Wer kann sich eine kleine Apotheke noch leisten?

von Armin Spychalski am 13.02.2019 um 18:34 Uhr

Genau, kann ich so unterschreiben, dummerweise stehe ich nicht schon kurz vor der Rente. Eine kleine oder kleinere Apotheke muss man sich leisten können! Mit Kindern oder Eigenheim no way! Eindeutig für Idealisten, Masochisten oder Unverbesserliche! Was hat mir ein befreundeter Neurologe neulich verraten? Nach durchschnittlich 16 Jahren Niederlassung hört der Mediziner einfach auf, genug verdient für den Rest des Lebens. Ich wusste nicht recht, ob ich einen Lach- oder Heulkrampf kriegen sollte.

Ich halt’s nicht aus.

von Karl Friedrich Müller am 13.02.2019 um 14:35 Uhr

„ der studierte Physiker, Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler„
Ist das ein Synonym dafür, dass jemand so gar keine Ahnung hat, worüber er gerade spricht? Oberweltfremd?
Wie kommt so jemand in eine solche Position?
Im Grund stehen oben einige Widersprüche und Ungeheuerlichkeiten.
Wettbewerb will er. Aber dann Aufschläge deckeln? Hallo?
Eine Deregulierung aber nur zum Nachteil der Apotheken?
Versorgungslücken mittels Versand und Ärzten schließen. Aha. Herr Bauer hat schon erwähnt, was von der Versorgung durch Ärzte zu halten ist. Die können es nicht, machen es nicht umsonst und die Apotheken sind noch eine Instanz, wo die Verordnung auf Plausibilität geprüft wird. Das ist auch der Sinn unseres Berufs. Zu Recht! Wie die Praxis zeigt. Diese Aufgabe wird von den KK als Retaxgrund missbraucht, nebenbei.
Schließlich wird einmal mehr unser Beruf auf Logisik reduziert. Besser kann man seine Ahnungslosigkeit gar nicht demonstrieren. Auch Logistik kann anspruchsvoll sein, wenn man die vielen Lieferdefekte betrachtet....
wie allerdings der Versand die vielen Fragestellungen, die wir lösen, auf die Reihe bekommen soll, ist vollkommen nebulös. Den Beurteilungen nach schaffen sie es auch nicht.
Ach ja, für 10 Jahre eine Apotheke ausschreiben. Super Gedanke. Hat er irgendeine Vorstellung, was eine Apotheke kostet? Wer bezahlt die denn? Wird die gestellt?
Woher soll das Personal kommen, wenn es nur dann und wann einen Apothekenbetrieb gibt? Bei den Versendern arbeiten vermutlich nur noch Hilfskräfte. ( Wer würde dann beiden Ärzten in Wirklichkeit die AM abgeben?)
Automaten sollen helfen. Da kannst Du noch nicht mal ne Frage stellen.
Eine vollkommen entmenschlichte Vorstellung vom Gesundheitswesen. Hier sei mal die Frage erlaubt: was für ein Mensch ist Herr Wambach? Was für ein Menschenbild hat er? Ein einsamer Eigenbrödler, der keine sozialen Kontakte hat oder braucht?
Studiert. Klar. Sonst nix. Das befähigt dazu, über Berufe zu urteilen, mit denen man überhaupt keine Berührungspunkte hat und offensichtlich auch nicht haben will.
Überheblich nenne ich das. Völlig falsch in seiner Position. Soll mal irgendwo als Praktikant arbeiten. Mal Leben erfahren.

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Wambach

von Anita Peter am 13.02.2019 um 12:58 Uhr

Unser lieber Herr Wambach, der im Interview freimütig zugegeben hat von den betriebswirtschaftlichen Daten einer Apotheke keine Ahnung zu haben, erklärt uns mal wieder die Welt.
Wie war das noch? 5 Euro tun den Apotheken nicht weh..... si tacuisses Wambach.....

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Wambach

von Conny am 13.02.2019 um 12:35 Uhr

Ich stelle mir immer vor, solche Menschen wären meine Nachbarn. Sind die beim Rasenmähen genauso plemplem?

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AW: Wambach

von Ralf Schabik am 13.02.2019 um 20:14 Uhr

keine Bange, wird nix passieren. Der LÄSST Fachleute mähen, weil er selbst weder weiß, wie man die Maschine zum Laufen kriegt noch seine Tulpen vom Gras unterscheiden kann ... ist ja beides grün und hat Wurzeln.
Wenn man sich mit dem Mann mal näher beschäftigt und Original-Zitate Revue passieren lässt, kann einem Angst und Bange werden, dass solche "Experten" in staatlichen Kommissionen sitzen.
Andererseits wird aber auch klar, warum wir alle paar Jahre Reformen bekommen, die schon bei Inkrafttreten zum Scheitern verurteilt sind (von Schule über Finanzen bis Gesundheit und wieder zurück).
Der Verwaltungsapparat vernichtet dieses Land - und niemand zieht hier die gelben Westen an !

Wofür?

von Dr. Thomas Müller-Bohn am 13.02.2019 um 12:15 Uhr

Auch diesmal hat Wambach offenbar nicht erklärt, wofür seine Vorschläge gut sein sollen. Was soll dadurch besser werden? Es geht nur um Wettbewerb als Selbstzweck. Und dem traut er offenbar selbst nicht, wenn er sich so viele Gedanken über die entstehenden Lücken macht, die der Versand dann schließen soll.

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Vollkommen am Alltag vorbei

von Peter Bauer am 13.02.2019 um 12:13 Uhr

Alle Apotheken "kämpfen" mit der Alltagsverwaltung bei der Arzneimittelabgabe und das nicht zuletzt ,weil ein Großteil der Ärzte nicht in der Lage ist ein korrektes Rezept auszustellen ,oder Ihre Updates zu machen .Ich hatte nur heute morgen 4Artikel,die außer Handel gemeldet waren auf verschiedenen Rezepten.Und selbst wenn Ärzte dispensieren,dann wollen sie kein Geld??????Ich spreche den Ärzten in ihrer jetzigen Darstellung schlichtweg die Kompetenz ab ,Arzneimittel auch nur im Ansatz zu dispensieren zu können.Schon gar nicht im Hinblick auf sämtliche momentanen Abgabemodalitäten.Die Vorschläge von diesem Menschen sind schlichtweg vollkommen realitätsfern und das aus gutem Grund,weil erneut ein fachfremder Schlaui uns unser Geschäft erklären will ,aber leider keine Ahnung hat.

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Patienten sollten die Zeit nutzen um dann nicht von den Preisen überrollt zu werden.

von Jess am 13.02.2019 um 12:01 Uhr

Mal ganz ehrlich, wenn ich mir so anschaue, was im Moment so alles an Standardmedis nicht lieferbar ist, kann man ja in der Apotheke auch Versteigerungen anbieten. Der Höchstbietende erhält den Zuschlag, Herr Wambach kann das vielleicht noch bezahlen.
Dann schröpfen wir halt die Sozialsysteme und Kassen fleissig weiter.
In erster Linie sollen wir Heilberufler sein und haben den Auftrag der Politik der ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Wenn die Politik das nicht auf die Reihe bekommt, dann sollten wir uns langsam mal fragen, ob wir diesen Auftrag noch ausführen können. Und wenn nicht, dann sind die Buden halt mal dicht, bis es wieder möglich ist. Wir machen das hier alle nicht zum Spass!

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Zynismus

von Benjamin Schäfer am 13.02.2019 um 11:57 Uhr

Wie zynisch mal wieder. Warnt vorm Überrollenlassen und plädiert gleichzeitig dafür jeden Schutz beiseite zulegen und völlig unrealistische Servicepauschalen zu erheben. Und ich steh dann vor der armen, mittellosen Rentnerin und versuche ihr zu erklären, warum die Akutversorgung ihres Antibiotikums jetzt 40 € kostet. Eigentlich ist ja nicht mehr viel Würde vorhanden, die der Beruf verlieren kann, daher muss zukünftig wohl auch die Würde des Patienten herhalten. Aber solch mikrige Probleme kennt man ja bestimmt nicht in den gut situierten Chefetagen der Monopolkommission. Für ihn sitzt der Fuffi im Notdienst bestimmt ganz locker. Und für ihn ist bestimmt auch ganz klar, dass das zur Natur dieses Systems auch Verlierer wie die Rentnerin gehören müssen. Alles andere wäre ja schließlich wirtschaftsschädlich.

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