Minus 1,6 Prozent

2018: Größter Rückgang der Apothekenzahl innerhalb eines Kalenderjahrs

Berlin / Stuttgart - 06.02.2019, 12:55 Uhr

Geschlossene Apotheken sind kein Einzelfall: 422 Betriebsstätten schlossen 2018 – dem stehen nur 97 Neueröffnungen gegenüber. (s / Foto: imago)

Geschlossene Apotheken sind kein Einzelfall: 422 Betriebsstätten schlossen 2018 – dem stehen nur 97 Neueröffnungen gegenüber. (s / Foto: imago)


Perspektive: Hat der Minister Antworten?

Schmidt weiter: „Besonders beunruhigt und schmerzt mich, dass die Zahl der Apothekeninhaber immer weiter sinkt. Die Gesellschaft muss gerade jungen Apothekern wieder eine echte Perspektive bieten, um sich eine Existenz als Selbstständige aufzubauen.“

Bundesgesundheitsminister Spahn scheint allerdings keine rechte Antwort auf die Frage nach der Perspektive zu haben. Denn auf die Frage des Apothekers Dr. Philipp Kircher, der sich im Rahmen der Videoreihe #fragSpahn mit dem Minister unterhiellt, wie es denn mit ökonomischer Stabilität, mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und der Planungssicherheit für Apotheker aussehe, reagierte Spahn mit allgemeinen Aussagen.

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Keine konkrete Antwort

So räumte der Minister zwar ein, dass die Apothekenzahl sinke, seiner Meinung nach allerdings nicht so rasant. Doch die Zahl der Apotheker steige – und das sei ein Zeichen, dass es Bedarf an Pharmazeuten gebe. Und dann leitet Spahn zum Megathema Digitalisierung über: „Glaubt wirklich jemand in der Apothekerschaft, dass das alles in zehn Jahren, in 15 Jahren noch so abläuft wie heute?“ Als Beispiele für kommende Entwicklungen nennt er in einem Atemzug das E-Rezept, Drohnen und selbstfahrende Autos. Eine konkrete Antwort auf Kirchers Frage blieb er jedoch schuldig. Die flächendeckende Versorgung erklärte er aber weiterhin zum Ziel.



jb / DAZ.online
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2 Kommentare

Digitalisierung first?

von Pharmi am 15.09.2019 um 10:45 Uhr

War das nicht Thema einer anderen Partei? Wer so eine Aussage („Glaubt wirklich jemand in der Apothekerschaft, dass das alles in zehn Jahren, in 15 Jahren noch so abläuft wie heute?“) macht, sollte sich vielleicht fragen, was wichtiger ist. Digitalisierung, die es ja in Apotheken eigentlich auch gibt, oder eine unabhängige, flächendeckende Versorgung...
Aber wie man über verschiedene Quellen ja nun schon gesehen hat, scheinen eher Konzerne und deren Investoren im Fokus von Herrn Spahn zu stehen...

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Runter

von Reinhard Rodiger am 06.02.2019 um 23:27 Uhr

„Noch haben wir eine flächendeckende Arzneimittelversorgung, doch wenn sich nichts ändert, wird das bald nicht mehr so sein“, (FS)

Es ist entweder völlig unbedarft oder einfach nur zynisch.Es kann sich nichts ändern, da dieser Rückgang gewollt ist. Ihn zu beklagen ist vernebelnd. Wie sonst ist zu erklären, dass die Hauptbelastungen selbst erzeugt sowie stetig erhöht statt aktiv vermindert werden.Etwa durch Bezahlung zusätzlicher schon auf den Weg gebrachter Arbeit. Auch die Basisfinanzierung steht überhaupt nicht mehr zur Debatte, sie wird vielmehr dadurch aktiv gemindert. Das kann sich ändern-in eigener Regie.Aber nichts ist davon zu sehen.Es macht der Leichenschmaus doch Spaß.Wer soll darin eine Perspektive sehen?

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