Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

03.02.2019, 08:00 Uhr

Bei Securpharm klemmt's – war zu erwarten. Wie sollen wir Apothekers damit umgehen? Eine Rückenstärkung der ABDA wäre nett. (Foto: And Dalferth)

Bei Securpharm klemmt's – war zu erwarten. Wie sollen wir Apothekers damit umgehen? Eine Rückenstärkung der ABDA wäre nett. (Foto: And Dalferth)


Der „Focus“ macht Platz für die Vor-Ort-Apotheke: Der Noweda-Chef ist in Sachen Öffentlichkeitsarbeit unterwegs. Tut gut. Ausgang noch ungewiss beim E-Rezept. Es  ist nun auch per Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Hoffen wir, dass unsere ABDA da am Ball bleibt. Und die Fäden in der Hand behält. Ausländische Versender laufen sich schon warm. Heiß läuft bald der Securpharm-Start – wie erwartet! Fehlalarme und Chaos blitzen schon auf. Aber das liegt jetzt nicht an der ABDA. Dennoch, eine kleine Rückenstärkung aus Berlin für alle Apotheken, die mit der Securpharm-Chose kämpfen, wäre ein nettes Zeichen. 

28. Januar 2019 

„Wir brauchen die Vor-Ort-Apotheken!“ – unter dieser Überschrift findet der „Focus“-Leser einen ganzseitigen Meinungsbeitrag von Michael Kuck, Chef des genossenschaftlichen Pharmagroßhandels Noweda, im Heft. Da reibt man sich die Augen und blättert nochmal zur Umschlagsseite zurück: Hat man tatsächlich den „Focus“ aufgeschlagen? Man hat. Was ist passiert, dass der „Focus“, nicht wie sonst üblich, dem Versandhandel hofiert, sondern einer Meinung pro Vor-Ort-Apotheke Raum gibt? Mein liebes Tagebuch, da trägt vermutlich die Kooperation zwischen dem Burda-Verlag (Focus) und der Noweda schöne Früchte: Die beiden wollen ein Arzneimittel-Bestellportal für die Vor-Ort-Apotheken aufbauen. Und Burda und Noweda haben einen „Zukunftspakt Apotheke“ geschlossen, in dessen Rahmen diese Bestellplattform über eine neue Kundenzeitschrift beworben werden soll. Die Noweda will dazu exklusiv im „Focus“ eine groß angelegte Werbekampagne starten. Jetzt also der Meinungsbeitrag im „Focus“: Kuck erklärt dem Leser die negativen gesellschaftlichen Auswirkungen des Arzneiversandhandels, warum die Vor-Ort-Apotheken wichtig sind und dass sie mit dem Botendienst auch nach Hause liefern, insbesondere für nicht mobile Patienten. Kuck macht dem Leser deutlich: Alle 32 Stunden schließt derzeit eine Apotheke für immer – eine der Ursachen ist der Versandhandel. Und der emotionale Schluss seines Beitrags: „Wenn es ernst wird, ist es ein gutes Gefühl, eine Apotheke in erreichbarer Nähe zu wissen. Ein Gefühl, das für manchen bald der Vergangenheit angehören könnte. Wollen wir diesen Preis wirklich bezahlen?“ Mein liebes Tagebuch, gut gemacht. Und mit Blick nach Berlin ins Lindencorso: So geht Öffentlichkeitsarbeit. Aber die, so scheint es, ist derzeit abgetaucht.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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11 Kommentare

Problem Apotheke ... die „digitale Barrierefreiheit“ ...

von Christian Timme am 06.02.2019 um 3:15 Uhr

Fingerabdrücke, Blitzer, Captchas, Flughafenkontrollen, Gesichtserkennung ... SecurPharm ... SecurPrescription ... SecurPatient .. und SecurVersand ?

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mehr Aufwand, mehr Geld

von Kleiner Apotheker am 04.02.2019 um 11:16 Uhr

unser Software-Anbieter hat wegen des Securpharm Mehraufwands übrigens die monatliche Gebühr erhöht. Nur bei uns gibt es mehr Aufwand zum Null-Tarif.

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Securpharm

von Küper am 03.02.2019 um 23:33 Uhr

Mich wundert es, dass bis jetzt keiner meiner Kolleginnen und Kollegen irgend einen Ton des Unmuts gegen die uns aufgezwungene Einführung des Securpharm Systems ( und auch die Kosten, Mehrarbeit, den Ärger etc..) verlauten lässt. Wer kann mich überhaupt zwingen eine schnelle
und konstant störungsfreie Internetverbindung zu haben ? Es ist schade, dass die Vertreter unserer Standesorganisationen diesen Granatenkot am 09.02.2019 nicht selbst in der Praxis erleben dürfen, ich würde es mir sehnlichst wünschen. C.Küper

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Fehlermeldung SecurPharm

von Felix Maertin am 03.02.2019 um 21:36 Uhr

Lieber Herr Ditzel,
zum Thema SecurPharm scheinen Sie, ausnahmsweise, schlecht recherchiert zu haben. Bei einer negativen Verifizierung muss der Apotheker die Packung zur Seite legen und warten. Keine Meldung irgendwohin. Meldungen müssen erst gemacht werden, wenn nach 7 Tagen die Packung immer noch nicht verifizierbar ist oder ein offensichtlicher Fälschungsverdacht vorliegt.
Der Aufwand ist in diesen Fällen überschaubar.

Ich sehe das (noch) gelassen, morgen starten wir auch. Gerne lasse ich mich eines besseren belehren...

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securpharm

von Christian Giese am 03.02.2019 um 11:21 Uhr

Securpharm, eine einzige REFA - Sünde!

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Zu allem Überfluss...

von gabriela aures am 03.02.2019 um 10:29 Uhr

..steht ja demnächst noch der Umzug an, oder ?
War/ist der nicht für Mai 2019 geplant und schließlich wurde man in der Kommandozentrale nicht müde, den zeitlich perfekten Baufortschritt zu loben.

Da muß jetzt halt alles andere mal zurückgestellt werden.

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Schmdt, Pressesprecher und Abda

von conny am 03.02.2019 um 9:43 Uhr

Auf dem Apothekertag wurde Schmidt bejubelt.. Es war gruselig. Es ist nicht allein die Abda die blind ist.

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Der Wert des Apothekers in seiner Apotheke ...

von Gunnar Müller, Detmold am 03.02.2019 um 9:35 Uhr

„...Weitgehend zerstört.
....So ist das mit der Politik.
....Jetzt lässt sich das alles nicht mehr aufhalten.
....Was sagt die ABDA dazu?
....Möchten wir wissen?
....Dann Gute Nacht!
....Da muss man sich was einfallen lassen, um einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten ...“

Wann kommen die Antworten auf die vielen Veränderungen in den letzten 15 Jahren?
Wann kommt die Strukturreform?
Wann endlich reagieren all die Unterstützer...?
Inhaltlich! Personell! Strukturell!
Denn „DIESE“ ABDA braucht kein Mensch!

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Das Schweigen um die Vor-Ort- Apotheken

von Ulrich Ströh am 03.02.2019 um 9:01 Uhr

Wir brauchen die Vor-Ort -Apotheken...

Da muß die NOWEDA den Job übernehmen,den eigentlich die ABDA-Öffentlichkeitsarbeit erfüllen muss.Und macht es vorbildlich !

Jetzt rächt sich das jahrelange Schweigen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit aus Berlin.
Merkt das eigentlich keiner?

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SecurPharm

von Karl Friedrich Müller am 03.02.2019 um 8:29 Uhr

Das Ding mit SecurPharm ist so wie die Ehe: Man teilt sich Probleme, die man ohne sie nicht hätte.
Da es praktisch keine Fälschungen gibt, werden wir uns also mit Fehlermeldungen zu beschäftigen haben. Mit viel Aufwand. Dafür ohne Vergütung.
Geht gar nicht.
Wieviel Bürokratie müssen wir noch erledigt haben, bevor ein Kunde bedient ist und endlich beraten werden kann?
Oder sind wir alle vorher bedient?
Wer bezahlt das Personal?
Will keine hören. Aber so geht es nicht weiter. Es ist nicht alles in den paar Euro pro Packung eingepreist.
Mehr Grundleistungen muss heißen mehr Aufschlag. Für alle. Und nicht mit Sonderleistungen, die unter Wert verkauft werden sollen.

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AW: Völlig richtig!

von Gunnar Müller, Detmold am 03.02.2019 um 9:29 Uhr

Könnte man gut in unseren „Plan C“ einbauen ...!

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