Arzneimittel-Versandhandel

Lauterbach rühmt sich mit fremden SPD-Federn

Berlin - 31.01.2019, 11:30 Uhr

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gibt an, den SPD-Vorschlag zum Rx-Versandhandel entworfen zu haben. Dabei stammt er aus zwei anderen SPD-Büros. (Foto: Imago)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gibt an, den SPD-Vorschlag zum Rx-Versandhandel entworfen zu haben. Dabei stammt er aus zwei anderen SPD-Büros. (Foto: Imago)


„Der Versandhandel ist eine echte Verbesserung"

Inhaltlich äußerte sich Lauterbach am gestrigen Mittwoch nicht wirklich. Er erklärte erneut, für wie wichtig er den Versandhandel halte: „Der Versandhandel ist eine echte Verbesserung der Versorgung. Der Bedarf wird auch noch steigen, insbesondere bei Spezialprodukten.“ Warum er davon ausgeht, dass der Bedarf am Arzneimittel-Versandhandel noch steigen wird, führte der SPD-Politiker aber nicht aus. Den Vorschlag der ABDA wollte Lauterbach gar nicht kommentieren.

Lauterbach will Versorgung massiv digitalisieren

Mit Blick auf das gestern im Bundeskabinett verabschiedete GSAV, in dem auch eine Regelung zur Einführung des E-Rezeptes enthalten ist, erklärte Lauterbach aber noch seine Vision der künftigen Gesundheitsversorgung: „Wir werden die medizinische Versorgung massiv digitalisieren und sie unabhängiger vom direkten Arzt-Patienten-Kontakt machen. Konkret werden wir vier Neuregelungen vornehmen, die das ermöglichen: Erstens die beschleunigte Einführung der elektronischen Patientenakte, zweitens die ärztliche Vergütung der Telemedizin, drittens die Einführung des E-Rezeptes und viertens die Beschleunigung der Prozesse in der Gematik.“

Zur Erklärung: Medienberichten zufolge plant die Große Koalition, die Gematik, die für die Etablierung der Telematikinfrastruktur zuständig ist, mehrheitlich in die Hände des Bundesgesundheitsministeriums zu geben. Spahn kritisiert, dass sich Kassen und Leistungserbringer bei Beschlüssen in der Gematik gegenseitig blockieren. Mit einer 51-Prozent-Mehrheit des BMG soll es zu schnelleren Entscheidungen kommen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

SPD pur

von Victor Elsäßer am 01.02.2019 um 8:47 Uhr

Man sieht wie verzweifelt die SPD ist und sein muss, denn die will nur gute Sachen gemacht haben und nennt die neuen Gesetze sogar gut, stark und sowas.

Leute es wäre 10 mal sinnvoller ehrlich zusagen: Die Agenda 2010 war scheiße und wir versuchen es besser zu machen. Dann dazu normale Gesetzesnamen!!

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Tja der Fliegen Karle

von Stefan Haydn am 31.01.2019 um 19:34 Uhr

Er macht sich halt die welt, wie sie ihm gefällt.
Spricht Bände über seinen Charakter und Geltungsdrang.
Für Apotheker aber keine neue Erkenntnis

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