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Ist Ihre Apotheken-Software bereit für Securpharm?

Berlin - 23.01.2019, 17:55 Uhr

Wie viele Packungen ab dem 9. Februar bereits den neuen 2D-Code tragen, ist unklar. Sicher ist: Die Apotheken müssen auf den neuen Sicherheitscheck vorbereitet sein. ( r / Foto: rh2010 / stock.adobe.com)

Wie viele Packungen ab dem 9. Februar bereits den neuen 2D-Code tragen, ist unklar. Sicher ist: Die Apotheken müssen auf den neuen Sicherheitscheck vorbereitet sein. ( r / Foto: rh2010 / stock.adobe.com)


Noch 17 Tage bis zum Securpharm-Startschuss: Ab dem 9. Februar 2019 dürfen in Europa verschreibungspflichtige Arzneimittel nur noch für den Verkehr freigegeben werden, wenn sie die neuen Sicherheitsmerkmale tragen. Und Apotheken müssen in der Lage sein, diese zu überprüfen. Dafür sind sie nicht zuletzt auf ihre Softwarehäuser angewiesen.  Wir haben bei einigen Softwareanbietern nachgefragt, ob die Vorbereitungen abgeschlossen sind. Nun würden wir gerne wissen, ob Sie deren positive Einschätzung teilen.

Der Startschuss für die Umsetzung der europäischen Fälschungsschutzrichtlinie und der zugehörigen delegierten Verordnung rückt näher und näher. Bis zum 9. Februar 2019 müssen das Securpharm-System, die Arzneimittelhersteller, die öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken sowie die Großhändler bereit sein und die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben.

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Fragt man in Apotheken nach, so hört man Unterschiedliches. Einige Apotheker sagen, sie fühlen sich bereit für den Start, andere sehen das ganz anders. Neben der Ausstattung mit der nötigen Hardware, also Scannern, die den neuen 2D-Code auf den Packungen einlesen können, ist für die Apotheken vor allem eines wichtig: Sie müssen sich bei der Netzgesellschaft Deutscher Apotheken (NGDA) legitimiert und registriert haben. Dann erhalten sie von dieser einen PIN, den sich zum Herunterladen des elektronischen Zertifikats, der N-ID, benötigen, das ihnen den Zugang zum Securpharm-System verschafft. Damit das alles funktionieren kann, muss allerdings die Software aktualisiert und fit für Securpharm sein.

Doch wie sieht es aus mit der Software? Läuft alles?

Lauer-Fischer meldete bereits Mitte Dezember, als eines der ersten Softwarehäuser an alle Nutzer der WINAPO®-Software die neuen Funktionen für Securpharm ausgerollt zu haben. In diesem Software-Update seien sämtliche Routinen enthalten, um die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsprüfungen ab 9. Februar 2019 durchzuführen. Lauer-Fischer verweist auch auf die Notwendigkeit, das Zertifikat bei der NGDA zu beantragen. Das Unternehmen empfiehlt seinen Kunden zudem, sämtliche Scanner in der Apotheke auf ihre Securpharm-Tauglichkeit zu prüfen. Ein entsprechendes Testprogramm stehe bereits seit dem Sommer in der Software zur Verfügung. Antworten auf viele Fragen sollen zudem Handbücher und Schulungsvideos geben, die über das Kunden-Center zugänglich sind. Auch Webinare und individuelle Schulungen werden angeboten, damit Apotheken die veränderten Abläufe mit Securpharm vor Ort in der Apotheke trainieren können. Überdies bietet Lauer-Fischer auf seiner Webseite frisch aktualisierte FAQ zu Securpharm an.

Mehrkosten wegen der zusätzlichen Funktionen berechnet Lauer-Fischer seinen Kunden nicht. In den FAQs des Unternehmens zu Securpharm heißt es, dass man die notwendige Software für Winapo64 im Rahmen der Softwarepflege liefere.

Und auch Awinta lässt wissen:

„Der Securpharm-Prozess läuft seitens awinta nach Plan. Die Kunden werden über die Infosysteme der Warenwirschaftslinien direkt Schritt für Schritt vorbereitet und auf dem Laufenden gehalten. Darüber hinaus wird der Securpharm-Prozess von der awinta-Akademie immer aktuell durch Seminare (Webinare) begleitet. Dies wird sehr gut angenommen und sehr positiv von den bereits über 1000 Teilnehmern bewertet. Aufgrund der großen Resonanz bietet die awinta-Akademie hierzu auch ab Januar weitere Termine zu den jeweils relevanten Themen an“. Mittlerweile haben sich laut Awinta über 3000 Apotheken zu den Schulungen angemeldet, deshalb gebe es bis zum März zahlreiche weitere Veranstaltungen

Was die Kosten betrifft, so fallen bei Awinta zusätzliche monatliche Gebühren von 11,50 Euro pro Apotheke an. Das Unternehmen verweist unter anderem auf „zahlreiche Anpassungen der Software, die einen erheblichen Entwicklungs- und Pflegeaufwand verursachen“. Die erhöhten Gebühren gelten übrigens nicht für  awintaONE, „da hier der Securpharm-Aufwand im umfangreichen ASYS-Update bereits eingeplant wurde“.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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8 Kommentare

Lauer Fischer

von Felix Maertin am 24.01.2019 um 7:33 Uhr

Was bin ich froh direkt vor Securpharm noch gewechselt zu haben. Die Abholerverwaltung und dieses verschachtelte System sind echt ne Katastrophe.
Und wer heute noch bei Awinta ist, dem ist leider nicht zu helfen...

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Securpharm

von Scarabäus am 23.01.2019 um 22:05 Uhr

Was uns als "Fälschungsschutz" verkauft wird, ist die offene Totalüberwachung des Arzneimittelverkehrs um zu sehen: wer stückelt / substituiert wann und wo, wird der Herstellerabatt korrekt abgeführt, wird nebenbei schwarz verkauft (Steuerfahndung!) usw. und so fort. Es straft Datenschutz und DSGVO Lügen und wir machen das auch noch für lau, anstatt eine saftige Packungshonorarerhöhung zweck "Qualitäts-& Sicherheitszuwachses" zu fordern! Einfach unglaublich!!!

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Wahnsinn in Reinkultur

von SecurPharm am 23.01.2019 um 20:09 Uhr

Wir testen bereits in der Pilotphase und ich muss sagen, was für ein bürokratisches Monster - unglaublich. Dieser Wahnsinn toppt die Rabattverträge im Aufwand noch bei Weitem. Wenn es tatsächlich um Fälschungen geht, warum das SecurPharmMonster nicht erst bei Packungen ab 500 € Warenwert, kein Fälscher der Welt ist so blöd und fälscht Packungen im Null-bis-Zwei-Euro Bereich, genauso wenig werden 0,01 und 0,02 und 0,05 Cent Stücke gefäscht. Fälscher haben die Marktwirtschaft verstanden. Man kann sich nur noch an den Kopf fassen...

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AW: Wahnsinn in Reinkultur

von Feuerhahn am 24.01.2019 um 15:04 Uhr

Es geht hier überhaupt nicht um irgendwelche Sicherheit in der AM Versorgung , sondern um komplette Überwachung des AM -Verkehrs, Serienummern können genauso gefälscht/ geklaut/ verkauft werden wie alles andere auch , und wie sieht es mit den Versendern aus? Sind die auch am Secur Pharm System angebunden ?

Übergangsphase mit Verifizierungsinformationen für Bestandsware

von Axel Schmidt am 23.01.2019 um 20:04 Uhr

Wichtig zu wissen, dass zum 9.2.19 nur die wenigsten RX-pflichtigen Arzneimittel bereits umgestellt sein werden. Für die Bestandsware und andere, noch vor dem 9.2.19 für den Verkehr freigegebene Verkaufsware, haben die betroffenen Hersteller (der IFA) je 2 Verifizierungsinformationen pro Handelsform gemeldet. Diese ermöglichen es der Apothekensoftware die große Zahl weiterhin „normal“ verkehrsfähiger Ware von den vereinzelten, ggf. „kritischen“ Packungen leicht zu unterscheiden...so ist der Plan. “Wir schaffen das.”

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Wozu?

von Karl Friedrich Müller am 23.01.2019 um 19:16 Uhr

Das ist der größte bürokratische Schwachsinn. Zeit und kostenintensiv dafür, dass es in Deutschland praktisch keine Fälschungen gibt.

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AWINTA one

von Behringer am 23.01.2019 um 19:00 Uhr

Die Securpharm Software ist noch nicht offiziell ausgeliefert. Erst letzte Januarwoche.
Bisher noch keine Möglichkeit zum Testen oder gar üben!

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AW: AWINTA one

von A.W. am 23.01.2019 um 19:35 Uhr

Bei Awinra infopharm sieht es nicht besser aus. Scanner können getestet werden und im Kassenmodul ist eine Spalte ergänzt, welches AM verifizierungspflichtig ist. Das war es dann schon.
Ich schätze wir legen einen Kaltstart hin und ich freue mich schon riesig über die zahlreichen Fehler, sprich, das System sagt, das das vorliegende AM eventuell eine Fälschung sein könnte, ergo darf ich es nicht abgeben. Dabei ist es nur nicht eingebucht ins System oder doppelt ausgebucht. Die untere Gesundheitsbehörde, die man dann informieren soll, tut mir jetzt schon leid. Was für ein bürokratischer Schwachsinn!!!

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