Brandenburg

Lunapharm verliert Herstellungserlaubnis offenbar endgültig  

Berlin - 15.01.2019, 15:45 Uhr

Ein halbes Jahr nach Bekanntwerden der sogenannten Lunapharm-Affäre verliert der Brandenburger Händler seine Herstellungserlaubnis – diesmal offenbar endgültig. (s / imago)

Ein halbes Jahr nach Bekanntwerden der sogenannten Lunapharm-Affäre verliert der Brandenburger Händler seine Herstellungserlaubnis – diesmal offenbar endgültig. (s / imago)


 „Hausaufgaben" aus dem Lunapharm-Skandal

Kontraste hatte im Juli des vergangenen Jahres erstmals um die zweifelhaften Vorgänge bei Lunapharm berichtet. Der in Mahlow ansässige Händler soll mutmaßlich gestohlene hochpreisige Krebsmedikamente in Verkehr gebracht haben. Die seinerzeit amtierende Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) verlor deshalb ihren Posten. Vor ihrem Rückzug beauftragte sie ein Expertengremium mit der Aufklärung der Vorfälle.

Diese Taskforce bemängelte unter anderem, dass MASGF und LAVG unterbesetzt und mangelhaft strukturiert gewesen seien. Golzes Nachfolgerin, Susanna Karawanskij (Linke), hat sich die personelle Aufstockung und Umorganisation der Behörden auf ihre To-do-Liste geschrieben.

Neue Apothekerstellen

So habe das Ministerium inzwischen ein eigenständiges Referat  für die Apotheken-, Arzneimittel- und Medizinprodukteaufsicht mit insgesamt sieben Stellen eingerichtet. Auch beim LAVG, das dem MASGF unterstellt ist, wurde aufgestockt:  „In dem für die Überwachung zuständigen Landesamt (LAVG) wurde das Stellensoll zum 31. Dezember 2018 von 20 auf 27 Stellen erhöht. Das LAVG verfügt für den Bereich Apotheken-, Arzneimittel- und „nichtaktive“ Medizinprodukteaufsicht seit 2. Januar 2019 über 22 und das MASGF über sieben Beschäftigte. Weitere Stellenbesetzungsverfahren laufen derzeit.“ Zum Stichtag 2. Januar 2019 seien insgesamt beim LAVG neun und beim MASGF drei Apotheker tätig.

Die sogenannte Lunapharm-Affäre zog Kreise, die über Brandenburg hinausreichen. So startete Karawanskij im vergangenen Jahr eine Bundesratsinitiative zur Abschaffung der Importquote – und dies mit Erfolg: So fasste der Bundesrat am 14. Dezember die zugehörige Entschließung. Bislang hat der Gesetzgeber den Appell der Länder allerdings nicht aufgegriffen.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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