Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

13.01.2019, 08:00 Uhr

Es kommen Schicksalstage auf uns zu: Spahn-Paket und Gleichpreisigkeit im Eimer oder kein Spahn-Paket und Honorarerhöhung in den Sternen. Oder... (Foto: Andi Dalferth)

Es kommen Schicksalstage auf uns zu: Spahn-Paket und Gleichpreisigkeit im Eimer oder kein Spahn-Paket und Honorarerhöhung in den Sternen. Oder... (Foto: Andi Dalferth)


Die Apothekerwelt schaut auf den kommenden Donnerstag: Akzeptiert die ABDA das Boni-Geschenk für ausländische Versender und nimmt das Spahn-Paket an oder lehnt sie es ab und damit auch die angedeuteten Honorarerhöhungen? Oder gibt’s da noch einen Mittelweg? Sollen wir schon mal die roten Westen rausholen? Oder können wir noch verhandeln? Was wir wissen: Wir  Apothekers mit unseren Holzschubladen-Apotheken, die von einer „Apotheke 4.0“ noch weit entfernt sind, wie die FAZ suggeriert, wollen uns wirklich nicht von PTAs vertreten lassen. 

7. Januar 2019 

Bald wird’s ernst! Am 17. Januar tagt die ABDA-Mitgliederversammlung, um zu beschließen, wie man mit dem Spahn-Paket umgehen will: komplett annehmen oder ablehnen – oder vielleicht versuchen, zu verhandeln, sofern sich da Spahn überhaupt drauf einlässt. Denn laut Spahn gibt es das Paket nur komplett, also mit Boni-Geschenk für die ausländischen Versender – oder eben gar nicht. Da kennt er nichts, da spielt er dann den Beleidigten, wenn man sein Horrorpaket nicht annimmt. Mein liebes Tagebuch, das ist alles mehr als knifflig. Letztlich heißt das: Werfen wir unseren zweijährigen Kampf für ein Rx-Versandverbot für 360 Mio. Euro vage Honorarzusagen,  die mehr als fraglich sind, in die Tonne? Mal abgesehen von einer dicken Scheibe Glaubwürdigkeit, die wir da opfern würden: Haben wir nicht alle ein bisschen damit gehadert, ob ein Rx-Versandverbot in der heutigen Zeit nachträglich überhaupt durchsetzbar ist? In einer Zeit, in der die Gesellschaft, also auch wir, einfach alles online bestellen wollen? Und was soll’s, den Versandhandel kriegen wir nicht mehr weg. Vielleicht sollten wir lieber nach vorne schauen, die 360 Mio. Euro mitnehmen und knallhart über die restlichen Konditionen verhandeln und schauen, wir wir uns als stationäre Gesundheitsstätte noch besser behaupten können? Durch Dienstleistungen, durch Super-Botendienst, durch Same-Day-Delivery und vor allem durch Empathie und Nähe. 

Stopp, mein liebes Tagebuch, einen unkalkulierbaren teuflischen Pferdefuß hat das Spahn-Paket allerdings, nämlich das vorgesehene gesetzlich fixierte Geschenk für ausländische Versender: Ihnen soll gesetzlich verbrieft werden, maximal 2,50 Euro Boni geben zu dürfen. Ist doch ein Heiden-Wahnsinn, oder? Ein deutsches Gesetzeswerk will ausländischen Versendern gesetzlich zusichern, dass sie Boni und Rabatte geben dürfen, die deutsche Versender und Apotheken nicht geben dürfen. Das bedeutet einen Dammbruch. Was alles daraus entsteht, auch rechtlich, lässt sich bereits absehen. Zu Ende gedacht wird dies dazu führen, dass die Preisbindung für Rx-Arzneimitteln in Deutschland fällt. Die Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimittel ist dann ein für alle Mal futsch. Und dann? Aus die Maus. Die Krankenkassen scharren schon mit den Hufen. Überleben können das wohl nur die ganz großen Apos. 


Der Unmut übers Spahn-Paket an der Basis ist groß. Apotheker Alexander Hildebrandt aus Essen hat sich dazu entschlossen, öffentlich zu protestieren. Er hat wohl nach Frankreich geschaut und sich keine gelbe, sondern eine rote Warnweste über den weißen Kittel gezogen. Damit lässt er sich vor seiner Apotheke fotografieren und stellt das Foto in die sozialen Netzwerke mit den Hashtags #rotewesten, #BMG und #unverzichtbar. Er hofft, dass sich dieser Aktion noch viele Apothekerinnen und Apotheker anschließen. Also, mein liebes Tagebuch, dann holen wir unsere roten Warnwesten aus unseren Autos…


Protest gegen Spahns geplante Änderungen des Apothekenmarkts kommt auch vom Verein Freie Apothekerschaft. Auf seiner Internetseite bietet er eine Umfrage an unter dem Titel „Wir wehren uns“. Gefragt wird, ob Spahns Angebot angenommen oder abgelehnt werden soll, ob man an einer Demo in Berlin teilnehmen würde und ob der ABDA-Vorstand zurücktreten soll. Bisher zeigen die Antworten einen deutlichen Protest-Willen. 


Wir kennen es: In der Winterzeit schauen sich die Medien gerne die Apotheker und ihre Empfehlungen gegen Erkältungspräparate an. Die RTL-Sendung „life“ hat Testkäufer in Apotheken geschickt, um „Grippemittel“ zu kaufen. Ergebnis: Die Käufer erhielten meist teure Kombi, Günstiges gab’s nur auf Nachfrage, kritisierte die RTL-Sendung. Tja, mein liebes Tagebuch, was ist daran verwerflich? Ökonomen und Betriebswirtschaftler nennen das Marktwirtschaft. Sie fordern sogar, dass Apotheken sich noch stärker dem Wettbewerb stellen. Also, Apotheken müssen nicht den barmherzigen Samariter spielen. Gegen gutes Geld gibt es gute Präparate und gute Beratung, so ist das. Und auf Nachfrage gibt’s sogar noch günstigere Präparate – was will man mehr?

8. Januar 2019

Spahn will Boni von ausländischen Versandapotheken zulassen – das ist der Knackpunkt seines Angebots an uns Apothekers. Denn die Folgen könnten fatal sein. Das sieht auch Rechtsanwalt Morton Douglas so. In einem Gutachten für die Apothekerkammer Nordrhein kommt er zu dem Schluss, dass die Zulassung von Boni ausländischer Apotheken im deutschen Recht verfassungswidrig wäre. In seiner Argumentation verweist Douglas u. a. auf die Ungleichbehandlung deutscher und ausländischer Apotheken. Die Frage sei auch, ob dann nicht auch deutsche Apotheken Boni gewähren dürften. Mein liebes Tagebuch, vielleicht sollte Spahn erst mal in seiner Rechtsabteilung prüfen lassen, ob so eine Boni-Zulassung für ausländische Versandapo überhaupt EU-konform wäre. 


Nochmal zum Mitschreiben: Wir sollten keine Hoffnungen in ein Rx-Versandverbot setzen. Sagt Spahn immer und immer wieder, auch im Gespräch mit der Apothekengewerkschaft Adexa. Beim Besuch von Adexa im Bundesgesundheitsministerium ging es aber auch noch um ein anderes Thema: die Ausbildungsreform und mehr Kompetenzen für PTA. Dass er die Ausbildung für den Assistenzberuf reformieren möchte, hat Spahn schon mehrfach angekündigt. Er macht Tempo, noch in diesem Jahr soll eine neue Ausbildungsordnung in Kraft treten. Ob die Ausbildung verlängert wird, ließ er im Gespräch mit Adexa offen. Aber, mein liebes Tagebuch, der Minister will auch, dass die PTA mehr Kompetenzen erhält. Was genau der Minister darunter versteht, hat er nicht rausgelassen. Dem Adexa-Bericht zufolge soll die PTA neue Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten bekommen. Und da poppt dann in Apothekenkreisen sofort die Frage auf: Soll eine PTA dann auch den Apothekenleiter vertreten dürfen? Von Spahn und aus dem BMG war dazu nichts zu hören. Und wie sieht’s bei uns aus? Wollen wir das? Mein liebes Tagebuch, das ist so eine wunderschöne Aufregerfrage, bei der die Post abgeht. So manchen Land-, aber auch den einen oder anderen Stadtapotheker hört man da mitunter ein munteres Ja murmeln: Endlich mehr Zeit und Entlastung für den geplagten Leiter, wenn die PTA schon mal allein den Laden schmeißen sein darf. Aber, mein liebes Tagebuch, solche Gedanken lassen wir mal besser im Grundrauschen untergehen, da viel zu kurz gedacht. Allein schon die ernsthafte Beschäftigung mit dieser Frage ist absurd. Eine Vertretungsbefugnis durch PTA kann und darf es nicht geben. Vertreten können sich nur gleichberechtigte Berufe. Keiner möchte von einer OP-Schwester operiert werden, keiner möchte sich in der Arztpraxis von einer MTA die Diagnose stellen lassen und die Therapie mit ihr abstimmen. Und auch in der Apotheke kann es zu jeder Zeit Probleme und Fragen geben, die nur mit der Kompetenz und vor allem mit der vollen Verantwortung eines Apothekers bearbeitet werden können. Nein, liebe PTAs, das mit der approbierten PTA wird nichts, dafür gibt’s das Pharmaziestudium und dann darf man sich Apothekerin oder Apotheker nennen. So einfach geht das. Und, mein liebes Tagebuch, damit da nichts Falsches überkommt: PTA ist ein toller Beruf, ohne PTA wären die Apotheken nichts. Und mehr Fort- und Weiterbildung: jederzeit gerne. Und mehr Kompetenzen: Da lassen sich innerhalb des Apothekenteams mit Sicherheit perfekte Aufgabengebiete schaffen. 

9. Januar 2019 

Wenn die ABDA das Rx-Versandverbot sausen lässt, dann tut’s die bayerische CSU auch. So einfach geht Politik, mein liebes Tagebuch. Ja, liebe ABDA, und nun? Verzichten wir oder nicht? Die Frage, wie wir uns da in Zukunft aufstellen, dürfte wohl eine der schwierigsten der letzten Jahre sein… 

Mein liebes Tagebuch, die Frauenzeitschrift „Brigitte“ hat in einem kleinen Supplement zur ihrer neuesten Ausgabe „50 kluge Gedanken, die Kopf & Seele öffnen“ ein nettes Bonmot veröffentlicht, das wir gern der ABDA mit auf den Weg geben: „Mach Dir einen so schönen Plan B, dass Du Dich freust, wenn Plan A schief geht.“ Tja, hätte sie mal tun sollen…

10. Januar 2019 

Der auf der Titelseite mit „Apotheke 4.0“ angekündigte und mit „Risiken und Nebenwirkungen“ überschriebene Artikel der FAZ lässt einen ratlos zurück. Was will er dem FAZ-Leser sagen? Will er auf die derzeitige Lage der Vor-Ort-Apotheke im Konkurrenzkampf mit den ausländischen Versendern, hier DocMorris, aufmerksam machen? Auf das erhoffte Rx-Versandverbot und das unsägliche Spahn-Angebot? Oder ist er einfach nur Stimmungsmache. Wohl beides, mein liebes Tagebuch, wobei die Stimmungsmache fast überwiegt. Denn die Vor-Ort-Apotheke wird in Form von Friedemann Schmidts Seume-Apotheke in Leipzig exemplarisch dargestellt. Und mit Verlaub, die Seume-Apo lässt sich eher zu den traditionellen Apotheken rechnen und weniger zu den fortschrittsgerichteten 4.0-Apos: Gediegene Holzregale, darunter ein paar Schubladen sind da auf dem FAZ-Foto zu sehen, brav eingeräumte Regalböden mit OTCs und braunen Standgefäßen, die an alte Apothekenzeiten erinnern. Dazu eine Handklingel (!) auf dem Tisch, falls der Kunde wohl mal alleine in der Offizin steht und nach einer Bedienung klingeln muss. Der Artikel erwähnt zwar, das es auch Apotheken mit Flachbildschirmen „und anderem modernen Zeug“ gibt, aber nicht bei Schmidts. Denn dieser Apotheker sei da wohl weniger mit der Zeit gegangen, meint die FAZ. Bei Schmidts spuckt kein Automat die Medikamente in einen Korb, der Apotheker zieht lieber „eine dieser endlos langen Schubladen aus der Wand“, um die Arznei zu holen. Und dann zeigt die FAZ die andere Seite: DocMorris, der Hightech-Logistiker, der wächst und wächst und schon wieder eine neue Lagerhalle im Industriepark Heerlen an der niederländischen Grenze zu Deutschland baut. Eingebettet sind die Stimmungsbilder in den Rx-Versandhandelskonflikt. Zitiert wird Max Müller von DocMorris, der sich zwar am Spahn-Kompromiss des 2,50-Euro-Boni-Deckels stört, aber damit leben könne. Mein liebes Tagebuch, klar, dass er das so formulieren muss, allzu viel Jubel über dieses Geschenk könnte ein G’schmäckle haben – das die FAZ nicht verschweigt: Sie verweist auf die Bekanntschaft zwischen Spahn und Müller und die von den beiden gemeinsam  gegründete Lobbyagentur Politas. Der FAZ-Artikel lässt Apotheker Friedemann Schmidt erklären, warum die Vor-Ort-Apotheken niemals mit den Versendern konkurrieren können (weil sie sich die Rabatte nicht leisten könnten), und ein Wettbewerb „komplett unrealistisch“ sei. Deswegen: Rx-Versandverbot. Der FAZ-Artikel endet mit der unruhigen Stimmung unter den Berufspolitikern der Apotheker: Wie sollen wir mit dem Spahn-Paket umgehen? Ablehnen oder doch annehmen? Plan A oder lieber Plan B? Mein liebes Tagebuch, und nun? Ob sich Schmidt, ob sich die ABDA mit der Zustimmung zu diesem Artikel einen Gefallen getan haben? Was beim Leser draußen hängenbleibt, ist auf der einen Seite der traditionelle Vintage-Apotheker vor seinen dunklen Holzregalen, dort die hyper-coole und auf Wachstumskurs segelnde Versandapo. Was mag für die FAZ wohl die „Apotheke 4.0“ sein?


Es gibt Widerstand gegen das Spahn-Paket, massiven Widerstand, vor allem gegen die 2,50-Euro-Boni, die ausländische Versender auf Rx-Arzneimittel geben dürfen. Widerstand kommt insbesondere aus gesundheitspolitischen Kreisen, beispielsweise von den CDU-Politikern Volker Kauder, Karin Maag und Michael Hennrich (CDU, Baden-Württemberg) und Peter Strobel (CDU, Saarland). Widerstand formiert sich auch in den Reihen der Kammern und Verbände. Bis zum 9. Januar sollten alle ABDA-Mitgliedsorganisationen ihr Votum abgegeben haben, ob sie dem Spahn-Paket zustimmen oder es ablehnen. Als Entscheidungshilfe hatte die ABDA den Kammern und Verbänden eine Bewertungshilfe übermittelt, mit der sie die Maßnahmen des Pakets auf einer Skala von 1 (Ablehnung) bis 10 (Zustimmung) bewerten konnten. Das Ergebnis der Delegierten der Bayerischen Landesapothekerkammer: Sie lehnen den Spahn-Plan unter dem Strich ab, weil nicht zukunftsorientiert, rechtlich unsicher und eine Gefahr für die Gleichpreisigkeit. Widerstand kommt beispielsweise auch von der Landesapothekerkammer Hessen, die die Gleichpreisigkeit für „unverhandelbar“ hält, und aus dem Saarland von Kammer und Verband: Man wolle sich nicht kaufen lassen. Ähnlich die Apothekerkammer Rheinland-Pfalz. Für sie ist die Gleichpreisigkeit eine „conditio sine qua non“, also Boni, Rabatte und ähnliches für verschreibungspflichtige Arzneimittel kommt für diese Kammer nicht in Betracht. 

Mein liebes Tagebuch, das wird ein heißes Ringen am 17. Januar. Denn das Spahn-Paket enthält natürlich einige sinnvolle und voll unterstützenswerte Punkte (z. B. Dienstleistungshonorare oder eine Erhöhung des Notdienstfonds und der BtM-Gebühr). Aber die verdammten Rx-Boni, an deren Ende dann die Aufgabe der Gleichpreisigkeit steht, zerschlagen alles. 

11. Januar 2019 

Das Thema Vertretungsbefugnis für PTA hat für mächtig Wirbel gesorgt. Die Apothekengewerkschaft Adexa stellt nun aber klar: Eine von Bundesgesundheitsminister Spahn angesprochene mögliche Kompetenzerweiterung für PTA solle nicht in Richtung Vertretungsbefugnis zielen. Das sei auch nicht Inhalt des Gesprächs von Adexa mit Spahn gewesen. Nach Vorstellungen der Apothekengewerkschaft sei dagegen eine tarifliche Honorierung von besonderen Qualifikationen notwendig, um den Arbeitsplatz Apotheke zu stärken. Mein liebes Tagebuch, da kann man mitgehen. Wer eine gute Leistung bringt, sich fort- und weiterbildet, sollte das auch auf seinem Gehaltszettel spüren. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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30 Kommentare

Innehalten

von Reinhard Rodiger am 15.01.2019 um 4:22 Uhr

@ Wolfgang Müller ..Peter

Ich versuche eine Art Synopse:

1) Der Kern des Apothekerseins ist der Schutz vor ärztlichem
Machtmissbrauch , die Schaffung einer Vertrauensbrücke und
qualitative Endkontrolle auf immer mögliche Fehler.

2)Eine unabhängige Schutzfunktion schliesst untergeordnete Hilfsfunktion aus und setzt Akzeptanz genauso voraus wie wirtschaftliche Souveränität.

3)Die Ermöglichung interdisziplinärer Wirksamkeit kann nicht alleinige Aufgabe der Beteiligten sein, sondern bedarf staatlicher Ermöglichung, die aber erst erreicht werden muss.

4)Positive Synergie ist bei gegenseitigem Fehlersuchzwang
und einseitig dirigistischer Entwicklungsbehinderung strukturell unmöglich und führt zu Vertrauensverlust.

5)Die Funktion beider Seiten muss komplementär und nicht im Keim antagonistisch und vertrauensgefährdend gestaltet werden.

Also innehalten und darüber nachdenken, ob der zukünftige Weg wirklich nur über einen Machtkampf laufen soll, der nicht gewonnen werden kann. Die Therapie ist das Prozessergebnis (=Arbeitsergebnis) nach erfolgter Diagnose.Dies formal zu überprüfen ist ein Eingriff in elementare Befindlichkeit , um nicht zu sagen unwürdig.Häufig auftretende Fehler professionell zu beseitigen und eine Art Triagefunktion ist hingegen hilfreich und ungeachteter Alltag.
Die Abkehr davon und die fast ausschliessliche Hinwendung zu komplexen Spezialaufgaben entwurzelt und macht den Beruf zum Spielball.Es geht um den Verlust der Bodenhaftung.

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Plan D

von Wolfgang Müller am 14.01.2019 um 10:38 Uhr

Es macht ja Freude, dass nun auf den letzten Drücker endlich eine ECHTE Diskussion aufkommt. Also lasst uns doch mal Plan D aufstellen.

Ich glaube, das ist die Variante, die immer wieder bei FS und den Lehrenden der Klinischen Pharmazie (insbesondere der "Florida-Connection") kurz durchscheint. Sie ist auch die bestmögliche Grundlage für die Markteroberungs-Strategie des Versandhandels. Eine Variante, die - wenn man genau hinhört – im dieswöchigen Streitgespräch von Benjamin Wessinger mit Constantin Hauser, einem Zukunfts-Strategen der Vereinigung der Pharmazie-Studierenden, ausgerollt wurde. Also „Plan D“ heißt:

1) Für die Rx-Arzneimittel-Logistik bis hin zum Patienten werden keine Vor-Ort-Apotheken mehr benötigt, der Versand übernimmt das. Das gleiche gilt für Rezepturen, dafür gibt es versendende Spezial-Labore.

2) Apotheker/innen werden bevorzugt zu Rx-Arznei-Therapeuten. In der Logik des "Stations-Apothekers" werden auch ambulant Apotheker/innen zur Kontrolle und Optimierung der ärztlichen Verschreibungen unter Berücksichtigung der Selbstmedikation des Patienten eingesetzt. Diese Arbeiten können und sollen auch vollkommen unabhängig von Arzneimittel-Logistik und -Umsatz, also außerhalb von „Apotheken“, ausgeübt werden, je stärker sie über anzuwendende Verschreibungs-Arzneimittel entscheiden. Um weiter gemäß „Edikt von Salerno“ Interessenkonflikte zwischen Verkauf und Therapie-Entscheidung zu verhindern. Z. B. durch freiberufliche Dienstleister für mehrere Hausarzt-Praxen, denn dort läuft die Betreuung der Gesamt-Medikation weiter zusammen. Oder direkt als Angestellte dort, wie es bereits in Großbritannien praktiziert wird.

3) Aus den recht wenigen verbleibenden Präsenz-Apotheken werden eher Para-Pharmazien mit fließendem Übergang zu Drogerie-Märkten. Die bei entsprechender Größe und Einkaufskonditionen natürlich weiter selber entscheiden können, ob sie auch noch Rx-Logistik anbieten wollen. Nur sehr wenig pharmazeutisches Personal wird hier noch benötigt.

Diesen Plan NICHT auszuformulieren, und endlich mal zu Ende zu denken und zu RECHNEN, wäre unehrlich. Es kann diesbezüglich nicht bei diesem unkonkreten Geraune bleiben „Wir müssen eine anderes Berufsbild entwickeln, die Jungen wollen das“ und „Honorierung weg von der Packung“. Wer Plan D will, soll das auch sagen, und nicht weiter so tun, als wenn all die apothekerlichen „Neuen Dienstleistungen“, die man Spahn jetzt abgehandelt hat, unbedingt noch sehr viel mit dem Überleben der traditionellen Einzelhandels-Apotheke à la "FS in Leipzig" zu tun hat.

Vielleicht werden zukünftige Apothekers-Generationen mit dem Berufsbild nach Plan D ja auch WIRKLICH glücklicher! Ich würde ihnen das weißgott gönnen. Habe aber meine Zweifel, ob es „Den Apotheker“ dann langfristig überhaupt noch braucht, wenn man seinen EINZELHANDEL als bisher bewährte, leichter zugängliche Konkurrenz/Ergänzung zum Arzt quasi marginalisiert. Oder ob dann nicht eher das Fach „Medizin“ die „Pharmazie“ ganz übernimmt, mit entsprechenden Weiterbildungen bzw. Master-Studiengängen.

PS Ich persönlich denke ja weiter, wir sollten jetzt eher alle gemeinsam sehr zügig an "Plan E" zur Rettung der kleinteiligen Vor-Ort-Apotheke arbeiten. Während "Plan C" läuft, also: "Innehalten".

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AW: Plan D

von Peter am 14.01.2019 um 12:37 Uhr

Stimmt schon, aber nur eine Sache:
Alles was Du zu Plan D schreibst würde ich eher auf uns "fertige" beziehen und lediglich als Übergangslösung verstehen.

Denn wieso sollten sich zukünftige Studenten bei relativ gleichen Zugangsvoraussetzungen überhaupt noch für Pharmazie entscheiden? Gemäß dem Fall Plan D träte ein, Einkommen aus der Präsenzapo wird genullt und man wird als Apotheker zum "Dienstleister" des Arztes degradiert.

Wo soll da der Anreiz liegen wenn man auch die Voraussetzung des "Bestimmer" Fachs erfüllt? Das Einzige was in diesem Szenario eine befriedigende Lösung sein könnte, wäre die Verschreibungshoheit des Arztes auf den in der Praxis ansässigen Apotheker zu übertragen. Arzt diagnostiziert, der Apotheker wählt die Therapie, zum gleichen Gewinn wie der Arzt. DAS wäre eine Option der den Nachwuchs vielleicht begeistern könnte wobei aktuell ein Apotheker über den Daumen drei Praxen betreuen müsste wenn man denn die 40 000 in der Offizin tätigen Apotheker nimmt.
Aber, rein finanziell?

Nehmen wir an, der Versand übernimmt die Logistik und das Honorar dieses heutigen Teilbereichs wird auf diese Tätigkeit hin ohne die hohen bisher erforderlichen Personalkosten der Apotheke angepasst. Sagen wir 1,50 netto nach Zwangsabschlag, 1,48 Zwangsabschlag netto, 2,98, 3% gestrichen weil ein Versand keinen Vorrat braucht.
Kosten für die Logistik also nur noch 1,11 Mrd.
40 000 Apotheker in Praxen a KV Vorgabe 165 000: 6,6 Mrd, aua.
16 000 ehemalige Inhaber: 2,64 Mrd. In Summe also entweder 7,71 Mrd (40 000) oder 3,75 Mrd (16 000) für den Bereich Pharmazie inkl der Logistik durch den Versand.
Finanzierbar wäre es aber nur mit uns Inhabern.

Denn: Kosten heute 5,09 Mrd Honorar und 832 Mio 3%= 5,92 Mrd für die GKV.
Mit 16 000 ehemaligen Inhabern sicher eine Einsparung für die Kassen, mit 40 000 Apothekern eher nicht und PKV und GKV müssten komplett für unser Auskommen aufkommen.

Gemäß dem Fall aber man nimmt jetzt uns 16 000, was ist mit dem Personal? Wir reden hier über Personalkosten in Summe bei 11,5% Anteil heute bezogen auf den Gesamtumsatz der Apotheken von 5,3 Mrd die WIR bisher zahlen.

Die angestellten Apotheker? Erstmal wohl keine Verwendung auf dem Arbeitsmarkt abseits der Apotheke weil überqualifiziert und der Bedarf in der Industrie dürfte in diesem Umfang akut nicht vorhanden sein.
Die PTA und PKA kommen vielleicht im Einzelhandel mit Lohneinbußen unter.

Die anhängigen Gewerbe mit Außendienst Hersteller, Softwarehäuser, Automatenanbieter, Amtsapotheker, Grosshandel etc. kein Bedarf mehr.

Ich weiss nicht wie hoch man diese Kosten beim Wegfall der Apotheke veranschlagen muss, aber das wäre auch nochmal einiges was da erstmal auf den Staat erstmal zukäme.

Alles in Allem schön gedacht, aber sobald man nur das Rechnen anfängt wird es utopisch.

AW: Plan D

von Wolfgang Müller am 14.01.2019 um 13:27 Uhr

Wie Du sagst, die einzig zumindest inhaltlich interessante Basis wäre langfristig: "Arzt diagnostiziert, der Apotheker wählt die Therapie, zum gleichen Gewinn wie der Arzt."

Wie realistisch ist das?

Glasklar: DIESE Hoffnung wird natürlich von der ABDA, an den Universitäten und in den Fach-Publikationen erzeugt, und trägt diese "Perspektive der Jungen".

Ganz abgesehen davon, dass im Gegensatz zu Dir das von den Befürwortern dieses Plans weder auf Realitätsnähe abgeklopft noch ansatzweise gerechnet wurde: Es ist die Grundlage schon für den vorliegenden Plan B von FS und JS, weil es GENAU DAFÜR schon mal einen unumkehrbaren Einstieg darzustellen SCHEINT.

Ein m. E. unverantwortliches Vabanque-Spiel, und falls FS und JS damit durchkommen, hoffe ich inständig für Constantin Hauser und meine Kinder, die ungefähr im selben Alter sind, dass das Alles nicht ganz so absurd ist, wie es sich für uns kühle Analytiker darstellt ..... allein, mir fehlt der Glaube.

AW: Plan D

von Peter am 14.01.2019 um 15:14 Uhr

Ja aber ist das nicht befremdlich? Noch befremdlicher als meine Rechtschreibfehler im Text zuvor hehehe (hach was wäre es schön hier mit einem Disqus Login zu schwadronieren bei dem man den Text nachträglich noch korrigieren kann, Herr Dr. Wessinger :))
Egal, es IST befremdlich, dafür muss man nichtmal die hellste Kerze bzgl. Mathe auf der Torte sein.
Apotheke heute=Gesamteinnahmen vs Gesamtausgaben des Betriebs=Einkommen des Apothekers.

Ich würde, und man könnte garnicht, unter den Gewinn des optimalen KV Arztes bei der Einkommensfindung des Apotheker 5.0 gehen (4.0. ist ja schon belegt, Klingeling ist jemand da? :)) und nur aus einem einzigen Grund: Dem Davor. Es ist so kacke einfach.

Der Nachwuchs HAT die Wahl solange es hier noch nicht wie in Filmen wie "die Bestimmung" läuft. Fertig, nicht mehr, nicht weniger. Voraussetzung für ein Studium A und ein Studium B wird erfüllt, A bietet im Anschluss X, B bietet im Anschluss Y.

klingelikling klingelikling!

von Christian Giese am 14.01.2019 um 9:55 Uhr

Hallo, vorkommen, aufwachen, nicht auf Ladenklingel-Kundschaft warten, selber vor!
Jetzt da sein, die "34" mit Kommentaren bis zum 17.1. unterstützen, zuschütten. Stark sein, NEIN sagen zu dieser spähnigen angeblichen Fürsorgepflicht des Staates, die sich eher wie Benzin ins apothekerliche Feuer giessen annimmt.
Jetzt vorkommen, rauskommen, kommentieren, NEIN sagen!
klingelkling klingelkling!

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Zukunft

von Reinhard Rodiger am 13.01.2019 um 19:41 Uhr

@ Reinhard Herzog

"zukunftsfähige und schlagkräftige Betriebsstrukturen über das heutige alleinhaftende, atomistische und viel zu risikobehaftete Unternehmermodell hinaus entwickeln"

Risikoschaffung ist ein bewährtes Stilmittel zur Abschaffung persönlicher Verantwortung und das Tor zu Verantwortungsverschiebung und Ausgrenzung. Der systematische Entzug der finanziellen Basis zugunsten von Grossstrukturen ist politische Doktrin.Das hat nichts mit falschem Unternehmensmodell zu tun, es ist einseitig dirigistisch ohne Rücksicht auf die Folgen.

Vor diesem Hintergrund wirkt der Ruf nach Schlagkraft als Votum Aufforderung für das übliche Machtspiel und damit das Gegenspiel zu verteilten einzelverantwortungsvollen Strukturen. Bekanntlich ist (Bio)-Diversität überlebenssichernd.Jede zu grosse Einseitigkeit trägt den Keim fehlender Lebensfähigkeit .

Sicher, die durchgängige Ökonomisierung menschlicher Unfähigkeiten, Vorlieben und Gebrechlichkeiten bietet unglaubliches Potential. Vor Missbrauch schützt nur Verteilung von Nutzen und klares Fokussieren der Risiken.

Schlagkraft im lebenserhaltenden Sinn entsteht nur durch Regeneration verteilter Verantwortungsfähigkeit. Das ist nicht vorgesehen, aber der Kern von menschengemässer Zukunftsfähigkeit.

Dazu gehört Innehalten und den eigentlichen Kreuzungsweg
erkennen wollen.Es geht nur mittelbar um Apotheken. Sie machen es wie unter einem Brennglas nur transparenter. Es geht um die Erhaltung und Ausbau persönlicher Vertrauensstrukturen. Sie sind nicht automatengebunden, sondern von Persönlichkeiten abhängig, die Verantwortung übernehmen können und (wirtschaftlich) auch dürfen.

Da ist die strategische Sicherungsaufgabe, um eine Chance gegen künstliche Intelligenz und ihr Eigenleben zu haben.
Hier ist die Fürsorgepflicht des Staates gefordert, verteilte Strukturen zu sichern.

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Was passiert, wenn....

von Apotheker08 am 13.01.2019 um 14:48 Uhr

der Vorschlag von Spahn abgelehnt wird? Es wird vermutlich dann noch weitere zwei Jahre wie bisher nichts passieren (oder solange wie die Große Koalition noch hält). Das das Rx-V im Koalitionsvertrag steht ist zwar gut, hat aber bisher wenig Zählbares gebracht. Die Apothekenzahl geht weiter zurück und der Versandhandel wird weiter zulegen.

Die nächste Regierung wird (nach jetzigem Stand) vermutlich eher CDU/Grüne/FDP. Egal, wer das Gesundheitsministerium übernimmt, er wird andere Pläne als ein Zusatzhonorar auf den Tisch legen und sich stärker am Honorargutachten orientieren. Wer den Vorschlag ablehnt (und dafür gibt es gute Gründe) muss auch eine politisch unterstütze Alternative in der Hinterhand haben. Haben wir die?

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AW: Was passiert wenn, ... oder ... Aus der Glaskugel geplaudert

von Bernd Jas am 13.01.2019 um 15:27 Uhr

Da gab es doch in den letzten Jahren so einige Ereignisse.
Die da z.B. wären: Brexit oder die Trump-Wahl.
Jetzt kommt der 17.01.
Wer hätte es gedacht?
Da hilft es auch nicht mit warm anziehen, Glaube und Hoffnung.
Damit sollte man schon lange anfangen zu Rechnen.

AW: Was passiert, wenn

von Anita Peter am 13.01.2019 um 17:43 Uhr

Also lieber sperr ich meine Apotheke in Würde zu, als mich weiterhin demütigen und verarschen zu lassen. Den Scherbenhaufen der löchrigen Versorgung können ja dann die Tagträumer der Multikulti-Grünen zusammenkehren.

Plan C ...

von Reinhard Herzog am 13.01.2019 um 13:33 Uhr

Die ganzen Diskussionen zeigen eines ganz klar: Es bestehen schlicht keine validen und durchkalkulierten Vorstellungen zur Zukunft abseits des Bisherigen.

Als Minister muss es doch höllischen Spaß machen, da einfach mal was reinzuhauen in den Hühnerhaufen und zuzuschauen, wie die alle in ihren eingefriedeten Kleingruppen-Legebatterien umherflattern und gackern ... zumal wenn man am Futterhahn sitzt und das Schlachtermesser sichtbar am Gürtel steckt.

Daher ist "Plan C" in den Raum zu stellen:

Es bleibt erst einmal alles, wie es ist. Kein unmittelbarer Reform- und Diskussionsbedarf auf politischer Ebene mehr. Moratorium und Vertagung um mindestens ein Jahr, möglicherweise auch in die neue Legislatur.

Machen wir uns doch nichts vor. Dieses ganze Gezetere seit 2012 um mangelnde Honorardynamik, Datengrundlagen, "Perspektivpapier", neue ApBetrO usw. hat die Apotheken erst in den Fokus der Politik gerückt. Und dann solche Dinge wie das 2HM-Gutachten beschert.

Dabei wäre die Strategie "unter dem Radar segeln" angesichts der schwachen eigenen Zukunftsvorstellungen allemal sinnvoller. So schlecht geht es nicht, so wenig Geld steckt nicht im System ...

Also: Innehalten, als jetzt womöglich irreversibel falsch abbiegen!

Der Rx-Versand hat in den gut zwei Jahren nach dem EuGH-Urteil kaum Boden gut gemacht und wird das in Kürze auch nicht tun. Da brennt also nichts an.

Die Zeit gilt es dann aber wirklich zu nutzen, um ein neues Zukunftskonzept (und nicht nur Honorarkonzept) zu entwerfen:

- Märkte in der Zukunft erkennen und beziffern und eben auch schwindende / wegfallende (schon daran scheitert es heute),

- die künftig noch oder neu gefragten Leistungen definieren und Kosten-Nutzen-bewerten, unter Berücksichtigung der teils konkurrierenden Möglichkeiten von ggf. künftig zu erwartender (Automatisierungs-)Technik und EDV,

- den eigenen Stall gründlich ausmisten, regulatorischen Overkill abwerfen wo möglich, Lebenslügen aufarbeiten und möglichst entsorgen, zukunftsfähige und schlagkräftige Betriebsstrukturen über das heutige alleinhaftende, atomistische und viel zu risikobehaftete Unternehmermodell hinaus entwickeln.

Sprich: Den Beruf wirklich fit für das 21. Jahrhundert machen. Eben über Handklingel, barockes Holzmuseum in der Offizin und Glasmuseum im Labor hinaus ...

Wir stehen damit nicht allein.

Man schaue nur in die Autobranche, deren Zukunft übrigens zu einem bedeutenden Teil über eure Zukunft, Stichwort wirtschaftliche Grundlage des Landes, mitentscheidet:
Die werden sich auch völlig erneuern müssen, bis hin zu den elementaren Geschäftsmodellen.
Ob die das packen? Wait and see. Und ein Grund mehr, sich auf rauere Zeiten durch eine berufsinterne Fitnesskur einzustellen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten

AW: Plan C

von Anita Peter am 13.01.2019 um 14:00 Uhr

Können Sie ihr eloquentes aber inhaltsloses und nebulöses Geschwurbel auch mit Fakten füllen?

AW: Plan C

von Rolf Wolf am 13.01.2019 um 14:35 Uhr

Da hat Herr Herzog richtig gut nachgedacht. Wenn wir den status quo erst einmal erhalten, riskieren wir nicht viel. Keine Honorarerhöhungen die Lauterbachund die SPD sowieso kassiert hätte aber auch kein Lex doc morris!

AW: AW: Anita Peter ...

von Reinhard Herzog am 13.01.2019 um 14:36 Uhr

Die Fakten liegen auf dem Tisch; hier geht es um Entscheidungslogik:

Plan A - Rx-VV:
Kann man darauf beharren. Aber eben mit ungewissem Ausgang in den ganzen Gesetzesmühlen hinsichtlich Erfolg und Zeitrahmen - sowie Dauerhaftigkeit. Und wenn es hängenbleibt, heisst es eben "Ätschibätschi - Ihr habt Euren Willen bekommen - wir haben uns koalitionsvertragstreu dafür "eingesetzt" ... keine so gute Verhandlungsposition für das dann Folgende.

Plan B:
Da kann man versuchen, daran herumzuschrauben. V.a. die 2,50 € wegzuzaubern. Aber wohin? Ein anderer konkreter Betrag ist affig, da ebenso hinsichtlich Höhe angreifbar und gewinnschmälernd. Bliebe allenfalls die "Geringfügigkeitsgrenze" des Heilmittelwerbegesetzes, was vielleicht praktikabel wäre.

All das beantwortet aber nicht die Frage nach den längerfristigen Konsequenzen, wenn dann die AMPreisV ins SGB wandert und insoweit aufgeweicht wird. Was ist dann z.B. mit den 120 Mio. Rx-Privatverordnungen im Jahr? Ist die Sozialgesetzgebung nicht viel anfälliger für spätere Reformen (z.B. auch mal Kürzung nach unten je nach künftigem Sozialminister und Kassenlage)? Und manches mehr ...

Das zeigt: Ein "Schrauben" an Plan B wird nicht leicht und ist ein Minenfeld. Und das alles unter Zeitdruck?

Bleibt also Plan C als Ausweg ... nennt es auch temporäre Realitätsflucht. Aber besser, als in einer ganz neuen Realität aufzuwachen.

Just my two Cents ...

AW: Plan C

von Wolfgang Müller am 13.01.2019 um 15:48 Uhr

"Innehalten, statt irreversibel falsch abzubiegen".

Alleine dafür muss man den Beitrag doch schon lieben! Wenn DAS "Die ABDA" nicht kapiert, dass wir jetzt erstmal DAFÜR kämpfen müssen ....... Aber darüber hinaus stimmen doch von den restlichen Aussagen auch 80 Prozent.

Obwohl ich weiter die Handklingel und "Das Holz" ziemlich cool finde, und Kollegen Herzogs Ideen zu anderen Unternehmensformen als überzeugter Freiberufler eher ablehne. ABER, bei mir ist das so, (und ich finde, die Diskussion zu unserer Honorar- und Organisations-Zukunft hat gerade erst RICHTIG begonnen): bis Kollege Herzog mich vielleicht in der Phase des Innehaltens doch mal vom Gegenteil überzeugt ......

Das ist doch gerade "unsere" bizarre und hochgefährliche Diskussion-Ladehemmung, wenn "wir" direkt die Tabu- und/oder Geheimhaltungs-Maschinenpistole ziehen, sobald wir mit gegnerischen Argumenten überfordert zu werden fürchten. Weil "wir vielleicht naturgemäß eben ganz anderen Blickwinkel haben! Bestes Beispiel: NATÜRLICH 2HM.

Spahn

von Karl Friedrich Müller am 13.01.2019 um 13:21 Uhr

Ist ein sehr manipulativer Politiker. Das zeigen seine jüngsten „Vorschläge“ wie auch alle anderen. Vergiftet, mit Pferdefuß, lügnerisch und eben manipulativ. Es sollen nicht die wahren Absichten erkennbar sein, Volk und Medien diskutieren über die transportierten vordergründigen Inhalte, nicht um die wahren.
Spahn geht es nicht um die Rettung von Apotheken oder Kranken eine bezahlte Fettabsaugung zu ermöglichen. Beides dürfte ihm in Wahrheit ziemlich egal sein. Er will das Gesundheitswesen verändern, in seiner kurzen Amtszeit möglichst viel bewegen für seine (vermutlichen) Gönner. Hin zu Konzernen. Da hilft es auch, wenn das Ministerium bestimmt, was für wen und an wen bezahlt wird.
Kurz: Spahn muss weg aus der Politik.

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Geld verdienen auf Kosten der Solidargemeinschaft

von Dr. Radman am 13.01.2019 um 12:33 Uhr

Bevor man sich ab 17. Januar mit Herrn Spahn auf Konfrontationskurs begeht, sollte man die Zeit bis dahin nutzen, ihm die Solidargemeinschaft zu erklären. Nämlich mit Boni Geld zu verdienen auf kosten der Solidargemeinschaft. Auch wenn EU-GH so begründet hat, dürfen wir diese nicht noch in einem nationalen Gesetz zementieren. Ganz ehrlich, Ich habe so was von einem klugen Minister nicht erwartet.

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AW: Geld verdienen auf Kosten der

von Conny am 13.01.2019 um 13:10 Uhr

Klug ? Er wird nach der Politik einen sehr guten Job bei seinem Freund Max bekommen . Spahn ist sogar sehr klug !

AW: Geld verdienen auf Kosten der

von Dr. Radman am 13.01.2019 um 13:50 Uhr

So, wie bei Schröder und Putin.
Max Müller ist aber nicht Putin. Es fehlt noch was.

Zuviel Nebel

von Reinhard Rodiger am 13.01.2019 um 11:44 Uhr

Vorweg: Es stimmt nicht, dass Spahn viel Geld ausgeben will.Wir könnten für ein paar hundert Millionen zusätzlich-diesmal vielleicht bezahlt- arbeiten.Dies ist KEIN GESCHENK, sondern ein wohlfeile Neiddebattenhilfe. Warum wird das so hingenommen?
Wir befinden uns im Nebel unklarer Führungsabsichten.Es scheint so zu sein, dass der Versand aus Holland mit seinen Methoden ,seiner fragwürdigen Finanzierung und geringem Fachkräfteanteil zugunsten zusätzlicher Leistungen akzeptiert wird.Denn niemand spricht zur Polarität von Vertrauen und technisch fundierter Umsicht gegenüber kalten, neuen Fehlern
ausgesetzten Automatisierungsmethoden. Meine Erfahrung besagt, dass Fehler gravierender Art fast immer im nicht vorher gedachten Bereich auftreten.Da hilft keine Routine, sondern Umsicht.Hier gibt es viele Stärkepositionen, die zu oft vergessen oder hintan gestellt werden.Dazu kommt nichts.

Es ist der Verzicht auf jede flankierende Argumentation, komplettes Kommunikationsversagen und völlige Unklarheit zu den wirklichen Zielen , das Spahn das Spiel unendlich fahrlässig erleichtert.

Wer hat bewirkt, dass die einfachsten Gerechtigkeit-und Gleichbehandlungsfragen überhaupt nicht zur Sprache kommen? Wer keine Rabatte bekommen darf, kann auch keine geben müssen. Weshalb wird nicht wie überall in der Wirtschaft
nach Auftragsgrösse gestaffelt? Wir müssen für jede Auftragsgrösse gleich hohen Rabatt abführen das gibt es nirgends. Das ist breitflächig plausibel darstellbar. Was ist der Deal,das nicht anzusprechen und entsprechende Vorschläge (Dramburg et alt) zu ignorieren ?

Der Nebel muss gelichtet werden, Verantwortung darf nicht verschoben werden und die drastisch aufscheinenden Defizite MÜSSEN strukturell aufgearbeitet werden.

Nicht zuletzt ist der Nebel ja führungsseitig zumindest mit erzeugt worden. Stärke ergibt sich aus der Transparenz des Ziels. Wie soll Kraft entfaltet werden, wenn die eigentlichen Ziele unseres "Obersten" im Nebel bleiben und alles argumentativ Weiterhelfende unterbleibt.?

Es fehlen zuviele Antworten für eine einfache Entlastung.

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Vorgehen

von Dr.Diefenbach am 13.01.2019 um 10:53 Uhr

Es MUSS ja weitergehen.WIE,das kann ich zur Zeit schwer bewerten.Das Spahn Paket wird SO wie es ist,wohl am 17. abgelehnt.Aber auch ein Minister ist nur EINE Person,die CDU ist in Vielem nicht auf seiner Seite.Insofern prognostiziere ich ein neues Papier.Warum steht DA nicht zB drin:Verzicht auf alle Zuzahlungen bei den Inländern(damit,wie schon früher gesagt)ist für viele der Reiz der Bestellung im Netz zumindest kleiner.WO aber bleibt denn die Frage nach ABSCHAFFUNG JEGLICHEN KASSENRABATTES?Auch dies schon oft gefragt,nie irgendwie nachlesbar.Denn dies passt doch gut in das ganze aktuelle Desaster.Es hat wenig bis keinen Sinn jetzt nur starr zu bleiben,wir MÜSSEN FORDERN.Nicht nur die Abschaffung dieses Spahn-miesepapiers,sondern eben auch klare Beträge für:Auswahl,Rabattverträge umsetzen,den Umstand der Direktbestellung usw. Bisher lacht die GKV,aber die Leistung nimmt man gerne mit.Erbracht in den Apotheken.ALLES altbekannte Dinge.WO bleibt die PR?(über 3 Mio im Jahr).WO bleibt aber die Aussage ,dass das Spahn Papier "kleine" und "grosse",Stadt-und Landapotheken in die Zwietracht treiben wird.Wenn das weiter derart läuft wie im Augenblick,sehe ich breit aufgestellt die Forderung dass die ABDA Spitze abtreten muss.Und dass auch bei den Hauptamtlichen neue Personen verlangt werden.Und noch etwas.Die Wissenschaft,sie ist im Moment völlig verkommen:Compliance,Adhärenz,Persistenz,,Bioäquivalenz, all das was wir uns permanent reinziehen-von den politischen Entscheidern fragt keiner dezidiert danach(ausser Allgemeinphrasen).Wenn es NUR um die Finanzen geht:Dann sage man es,dann kann man den Beruf doch SO wie er IST,allmählich abschaffen.Wir fordern (zu Recht) neue Ausbildungsstätten und mehr Studienplätze.Wofür ,wenn Spahn-Thesen die Gesellschaft indoktrinieren?

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AW: Vorgehen

von Heiko Barz am 14.01.2019 um 11:57 Uhr

All Ihre Argumente, Herr Kollege, sind dem J.Spahn umfangreichst bekannt. Es spielen hier Hintergrundlobbyismus und europapolitische Systemphantsien eine nicht unwesentliche Rolle.
Ich vergleiche mal einen Punkt Ihrer Einlassung über den Kassenzwangsrabatt - die unsäglichen !,77 € - mit der derzeitigen Diskussion einer Abschaffung des von vielen Politikern geforderten Solis. Finanz-und Wirtschaftsministerium haben diese seit langem finanziell ungerechtfertigte Bürgerbelastung bei den nächsten Haushalten längst eingeplant. Es „soll“ 2021 - langsam - abgebaut werden. In der folgenden Wahlperiode wird das dann schnell wieder „relativiert“!
Die KKassen würden würden sich solch einem probaten Mittel schnellstens anpassen trotz des unverschämt gewichtigen Geldsacks auf deren Rücken. Und dieser Geldsack würde noch schwerer wiegen, wenn die KKassen nicht unverschämt viel Werbeausgaben im Bereich des Sportes - siehe HandballWM - ausgeben würden.
Ich behaupte nachwie vor, dass 1.77€ Kassenzwangsrabatt für eine Beratungsgebühr - als eine reine geistige Leistung - nicht Rabatt fähig sein darf und kann.
Konsequenz des Staates : Steuererhöhung ( Verbrauchssteuer )
Konsequenz der KKassen : Beitragserhöhung ( welcher Poliker möchte das durchdrücken? )

Marktversagen ?

von Christian Giese am 13.01.2019 um 10:15 Uhr

Der 17.1. naht.
Steuer- und orientierungslos treibt das ABDA-Floss in der Spahn´schen Sturmflut ohne jeglichen Halt.
Machen sich wenigstens auf der Nebenstrecke Kollegen Gedanken mit einem sog. Gerechtigkeitsmodell, nennen es Dramburg-Müller-Papier und suchen Antwort auf das Marktversagen von staatl.- Seite, sowie von Seite unserer obersten Vertretungsführung.
Was gibt mehr Halt, was mehr Schutz in diesem Sturm der Zukunft?
Weiterhin die Jagd nach kapitalistischer Grösse oder z.B. die ganze öffentliche Apotheke in einem intern öffentlichen Raum von Gemeinsamkeit zu verwalten?
Wobei "Gemeinsam sind wir stark" ja aussagt, dass man stark nur gemeinsam ist.
Marktversagen auf der ganzen Linie, die Fläche stirbt aus, keine Versorgung mehr der Bevölkerung mit Arzneimitteln durch vor Ort Apotheken. Der Staat macht kontraproduktiv geradezu das Gegenteil und ist sich gar nicht klar, dass das schon langsam Richtung Staatsversagen läuft.
Aber er ist nicht allein, der eigene Verein hat es seit 2004, Ulla Schmidt, auch noch nicht verstanden.

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Schmidt

von Conny am 13.01.2019 um 9:07 Uhr

Das Bild vom Abda !!! Präsidenten —nicht von Urmel aus dem Eis—war eine Schande für die gesamte Apothekerschaft. Hätte Hape Kerkeling nicht besser hinbekommren.

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Boni

von Anita Peter am 13.01.2019 um 9:01 Uhr

Warum heben wir die Boni nicht auf die Ebene der Kassen. Die können teilweise auf die Zuzahlung verzichten und so neue Mitglieder gewinnen. Ich bin nicht bereit auf knapp 40% (!!) meines Honorars ( nach Kassenabhsclag ) zu verzichten. Der Kassenabschlag stellt bereits einen umverschämt hohen Rabatt dar.
Befreite machen zukünftig den großen Reibach. Belasten die Solidargemeinschaft ohnehin massiv, bekommen sie zukünftig auch noch Geld dafür. Gesetzlich abgesegnet. Das ist doch krank....

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AW: Notwendige Klarstellungen für Politik und Bevölkerung

von Wolfgang Müller am 13.01.2019 um 11:14 Uhr

Die Einbuße von "40 Prozent vom Honorar" durch bis zu 2,50 Euro zukünftige, flächendeckende Rabatt-Notwendigkeit kann schnell "Minus 90 - 110 Prozent des Inhaber-Einkommens" werden. Ich hoffe, ich muss niemandem erklären, was nach betriebswirtschaftlicher Definition "110 Prozent" zur Folge hat.

Lasst uns sinnvollerweise nicht mehr vom unpopulären "Rx-Versandverbot" reden, und lasst uns aber genauso beginnen, die 2,50 Euro Rabatt als mindestens nahezu kompletten EINKOMMENS-Verlust statt nur teilweisen HONORAR-Verlust für die/den typischen Vor-Ort-Apotheker/in klarzustellen.

Mit der sicheren Folge einer verzweifelten Entlassungswelle, daraus sich kapazitätsbedingt ergebender, zwangsläufiger Rezeptur-, Prüfungs-, Beratungs- und erst recht Medikationsanalyse-Verweigerung. Um bis zum Ende des Mietvertrags noch einen wenigstens kleinen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. DAS sind nämlich die sehr realen Auswirkungen des vorliegenden FS/JS-Geheim-Elaborats.

Und ja, ceterum censeo, für den kritischen und Publikums-wirksamen Umgang damit wäre auch die kundige Beschäftigung mit "2HM" extrem hilfreich.

Kundenklingel im Strukturwandel

von Ulrich Ströh am 13.01.2019 um 8:56 Uhr

Tja schauen wir mal, wie am 17.Januar die ABDA-Mitgliederversammlung abstimmt.
Meine Prognose: Gefahr des Karaokesingens. Mehrheitlicher Auftrag zur Weiterverhandlung.

Dieser Deal unsicheres Geld gegen Teilnahme am beginnenden Strukturwandel ist für mich inakzeptabel.

Genauso ein aktuelles Bild in der FAZ mit Handklingel für Kunden auf dem Handverkaufstisch in der Apotheke.

Was schlecht ist,muß auch als schlecht bezeichnet werden dürfen.

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AW: Kundenklingel im Strukturwandel

von Wolfgang Müller am 13.01.2019 um 11:17 Uhr

Was genau ist schlecht an der Handklingel?

AW: Kundenklingel im Strukturwandel

von Ulrich Ströh am 13.01.2019 um 12:16 Uhr

Lieber Kollege Müller,
an der Hotelrezeption ist eine Handklingel
bei nur einem Mitarbeiter akzeptabel.

In einer Präsenzapotheke als Kunde erst mit
einer Handklingel nach Bedienung bei. Bedarf klingeln zu müssen,
kann man selbstverständlich so anbieten...

So etwas erinnert mich als Bild an -alte - Apothekenzeiten.

Ob das zu einer Apotheke 4.0 passt,muß jeder Apotheker selbst entscheiden.


Käuflichkeit

von Michael Zeimke am 13.01.2019 um 8:46 Uhr

ABDA bitte nicht kaufen lassen.
Strichjungen sind käuflich.

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