Verbraucher-Gentest in den USA

Ultra-rapid- oder Poor-Metabolizer? Ein Selbsttest soll Auskunft geben

Remagen - 10.01.2019, 16:30 Uhr

Per Genanalyse lassen sich Aussagen zum Metbaolismus von Arzneimitteln machen. In den USA soll das künftig mit einem Selbsttest möglich sein. (Foto: HYUNGKEUN

                                        / stock.adobe.com)

Per Genanalyse lassen sich Aussagen zum Metbaolismus von Arzneimitteln machen. In den USA soll das künftig mit einem Selbsttest möglich sein. (Foto: HYUNGKEUN / stock.adobe.com)


Mehr Apotheker in Pharmakogenomik schulen

„Apotheker sind hinsichtlich des Wissens über Pharmakogenomik am weitesten fortgeschritten", ist Kisor überzeugt. „Wenn wir uns mit der Aufklärung von Einzelpersonen über Pharmakogenomik beschäftigen, findet das normalerweise von der Ebene vom Leistungserbringer bis hin zur Patientenebene statt, und dies ist nun wirklich eine Gelegenheit, auf Patienten- oder öffentlicher Ebene zu arbeiten." Beier setzt sich seit einiger Zeit dafür ein, dass mehr Apotheker über Pharmakogenomik geschult werden. Sie glaubt, dass die neuesten Nachrichten von 23andMe als Weckruf dienen können. „Dies ist ein weiteres Instrument, mit dem sie die Therapie sinnvoll steuern und überwachen können", meint sie. 

Ein Fachmann muss draufschauen

Im April 2017 hatte die US Food and Drug Administration erstmalig die Vermarktung von „Genetic Health Risk (GHR) Tests“ inklusive Gesundheitsberichten der Firma 23andMe gegenüber Verbrauchern genehmigt. Damit sollen diese in eigener Initiative feststellen können, ob bei Ihnen ein genetisches Risiko für eine bestimmte Erkrankung vorliegt. Der Verbraucher gibt seine Probe über ein Testkit ab, das er direkt nach Hause und nicht etwa in seine Arztpraxis zugesandt bekommt, und lässt die Probe bei einem Labor analysieren. Von dort erhält er anschließend einen Bericht über seine genetische Disposition.

Obwohl die FDA für solche Tests durchaus offen ist, hatte sie den Verbrauchern schon damals zu verstehen gegeben, dass das genetische Risiko nur ein Stück des größeren Puzzles sei. Außerdem, so betonte die FDA, sollten die aus den Tests gewonnenen Ergebnisse nicht zur Diagnose oder für Behandlungsentscheidungen verwendet werden. Die Anwender der Tests sollten vielmehr medizinisches Fachpersonal konsultieren, wenn sie mehr zur Auslegung der Berichte über ihr Gesundheitsrisiko wissen wollen

Der Inverkehrbringer, das Biotechnologie-Unternehmen „23andMe“, hatte mit seinen Tests im Rahmen des „Personal Genom Service“ bereits seit einigen Jahren nicht nur in den USA für Furore gesorgt hat. Der Firmenname bezieht sich auf die 23 Chromosomenpaare eines Menschen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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