Untersuchung

Hilft Stofftiere einfrieren gegen Hausstaubmilben?

Stuttgart - 04.01.2019, 07:00 Uhr

Können kalte Temperaturen Hausstaubmilben abtöten? (Foto: mhp / stock.adobe.com)

Können kalte Temperaturen Hausstaubmilben abtöten? (Foto: mhp / stock.adobe.com)


Wie lange und bei welchen Temperaturen?

Gewählt wurden -4 °C, eine Temperatur die den Forschern zufolge bei Frost in der natürlichen Umgebung der Milben, den Nestern von Vögeln und Säugetieren, herrschen kann, sowie -12 °C und -15 °C, Temperaturen die denen in handelsüblichen Gefrierschränken nahekommen. Der Publikation zufolge sind das in der Regel -15 °C bis -17 °C hierzulande sind -18 °C üblich. Anschließend wurde bei Raumtemperatur kultiviert und für 15 Tage nachbeobachtet. Als Kontrolle dienten Milben, die bei Raumtemperatur, also 21° bis 23 °C, gehalten wurden.

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-4 °C reichen nicht

Von den Milben-Weibchen, die über 24 Stunden bei -15 °C eingefroren waren, überlebte mehr als die Hälfte für fünf bis sechs Tage. Bis zum Tag 15 starben jedoch alle und legten bis dahin auch keine Eier. Bei Milben, die unter Idealbedingungen gehalten wurden, legten hingegen 98 Prozent Eier.

Aus Eiern, die bei -15 °C für 24 Stunden eingefroren wurden, schlüpften innerhalb von 15 Tagen bei Raumtemperatur keine Larven. Nach 20 Tagen war das lediglich bei 2 von 68 Eiern der Fall (3 Prozent). Wurden die Eier über 48 Stunden tiefgekühlt, entwickelte sich innerhalb von 32 Tagen keine einzige Larve. Normalerweise schlüpfen Larven dieser Milbenart bei Idealbedingungen nach zehn Tagen.

Milben, die für 8 Stunden bei -12 °C gehalten wurden, überlebten zwar zu 20 Prozent, legten aber auch keine Eier. Bei 12 Stunden bei -12 °C überlebte keine der Milben. Einfrieren bei -4 °C hingegen beeinträchtigte die Milben und ihre Fähigkeit lebensfähige Eier zu legen nicht.

Nach dem Einfrieren waschen

Somit lässt sich für die Praxis festhalten, dass 48 Stunden in einem handelsüblichen Gefrierschrank sowohl Milben als auch deren Eier töten sollten. Das dürfte den Forschern zufolge auch für D. pteronyssinus gelten, die der Literatur zufolge kälteempfindlicher sein sollen. Sie weisen allerdings darauf hin, dass die Kältetoleranz der Wildpopulationen von den gezüchteten Populationen abweichen kann und dass Einfrieren, die Allergene nicht beseitigt. Dazu müssen Stofftiere und Bettwaren nach dem Einfrieren gewaschen werden.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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