Datenpanne

Amazon verschickt versehentlich private Alexa-Sprachdateien

München - 21.12.2018, 13:45 Uhr

Der US-Versandkonzern Alexa hat aus Versehen etliche intime Nutzerdaten eines Alexa-Nutzers an eine unbefugte Person verschickt. (Foto: Imago)

Der US-Versandkonzern Alexa hat aus Versehen etliche intime Nutzerdaten eines Alexa-Nutzers an eine unbefugte Person verschickt. (Foto: Imago)


Alexas Aktivitäten im Gesundheitsbereich

Der offensichtlich wenig professionelle Umgang mit privaten Nutzerdaten ist zudem kein gutes Omen für die zunehmenden Gesundheitsservices von Alexa. So hatte DAZ.online anlässlich der jüngsten Expopharm-Messe recherchiert, dass der Konzern künftig unter anderem chronisch Kranke als Zielgruppe in den Blick nehmen will. Demnach sollten diese Patienten aus Sicht des Internetgiganten ihre Arzneimittelversorgung in Zukunft über Alexa regeln. Darüber hinaus könnten akut erkrankte Patienten vom Krankenbett aus über den Amazon-Sprachassistenten Arzneimittel bestellen. 

Bereits heute kann Alexa beispielsweise Heuschnupfenpatienten daran erinnern, rezeptfreie Allergietabletten nachzubestellen. Sobald das E-Rezept eingeführt ist, könnten sich nach dem Expopharm-Bericht auch im verschreibungspflichtigen Bereich weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben.

Im Oktober berichtete DAZ.online zudem, dass Amazon in den USA ein Patent für eine digitale Anwendung erhalten hat, bei der das Stimmerkennungstool Alexa körperliche oder psychische Beschwerden beim Anwender entdecken und ihm darauf basierende Werbeangebote unterbreiten soll. Im konkreten Beispiel geht es um einen hustenden Nutzer, dem Hustenbonbons angeboten werden.

Übrigens, den durch die aktuelle Datenpanne betroffenen Echo-Nutzer kontaktierte Amazon.de laut Heise-Verlag erst vier Wochen nach der Panne, kurz nach der Anfrage von c't. Er erhielt demnach als Entschädigung eine kostenlose Prime-Mitgliedschaft sowie zwei weitere Echo-Lautsprecher.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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