Giftinformationszentren und BfR warnen

Knopfzellen: Gefahren im Kinderzimmer

Berlin - 06.12.2018, 09:00 Uhr

Im Vergleich zu Knopfbatterien eher harmlos: Stabbatterien oder Monozellen. Kinder lecken manchmal daran. An der Kontaktstelle könnten
sehr selten Verätzungen auftreten. (Foto: DURIS Guillaume / stock.adobe.com)

Im Vergleich zu Knopfbatterien eher harmlos: Stabbatterien oder Monozellen. Kinder lecken manchmal daran. An der Kontaktstelle könnten sehr selten Verätzungen auftreten. (Foto: DURIS Guillaume / stock.adobe.com)


Erste Hilfe: Honig oder Sucralfat

Zu welcher ersten Vorsichtsmaßnahme das Giftinformationszentrum im Fall der Fälle bei einem Anruf raten wird, wurde beim Vortrag „Vergiftungen im Kindesalter: Aktuelle Aspekte“ einer Fortbildung für Kinderärzte in Berlin deutlich: Honig kann helfen. So berichtete auch das Ärzteblatt im Juni unter Berufung auf eine Publikation von US-Medizinern: „Honig oder Sucralfat könnten Schleimhautschäden durch verschluckte Knopfbatterien mildern.“ So sollen in experimentellen Studien Schäden auf der Schleimhaut begrenzt worden sein. Apfel- und andere Fruchtsäfte sollen sich dagegen als wirkungslos erwiesen haben – genauso wie Zitronensaft, trotz seines niedrigen pH-Werts. In den USA sollen jedes Jahr mehr als 2.500 Kinder endoskopiert werden, um Knopfbatterien aus dem Ösophagus zu bergen.

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Laut dem Ärzteblatt raten die US-Forscher also Eltern und Betreuern, den Kindern auf dem Weg ins Krankenhaus in regelmäßigen Abständen Honig zu geben. Allerdings nicht, wenn es bereits zu einer Perforation der Speiseröhre gekommen ist. Ärzte könnten auch Sucralfat verwenden. Bei Kindern unter einem Jahr müsse man das Botulismusrisiko bei der Gabe von Honig bedenken. 

Sucralfat

Laut Lauer-Taxe werden die folgenden lokalen Wirkmechanismen an der Magen- und Duodenalschleimhaut angenommen:

  • Bildet mit Gewebeproteinen (im Bereich von Ulcera bzw. Läsionen) und mit dem Magenschleim Komplexverbindungen. 
  • Außerdem soll es die physiologische Mukosaprotektion stimulieren (Zellregeneration, Schleimproduktion, Hydrogencarbonatsekretion, Durchblutung).
  • Sucralfat hat darüber hinaus eine pepsin- und gallensäureadsorbierende Wirkung.


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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