Mehr Wettbewerb, Prävention und nationale Souveränität

Das sind die gesundheitspolitischen Schwerpunkte der AfD

Berlin - 03.12.2018, 17:00 Uhr

Wo will die AfD in der Gesundheitspolitik hin? Am vergangenen Freitag stellte die AG Gesundheit erstmals ihren Fahrplan vor. (s / Foto: Imago)

Wo will die AfD in der Gesundheitspolitik hin? Am vergangenen Freitag stellte die AG Gesundheit erstmals ihren Fahrplan vor. (s / Foto: Imago)


Prävention soll in der Kita beginnen

10. Prävention stärken: Prävention sei kein Werkzeug zur Kostendämpfung, sondern diene der Verbesserung der Lebensqualität. Dafür müsse Prävention bereits in der Kita beginnen. Routineuntersuchungen und medizinische Prophylaxe sollen leichter zugänglich und Kassenleistung sein. Die AfD will die deutschen Kurorte zu medizinischen Präventionszentren ausbauen.  

Um gesunde Ernährung zu fördern sei das „Strafprinzip“ wie etwa durch eine Zuckersteuer jedoch der falsche Weg. Wichtiger als einen „Veggie-Day“ einzuführen sei es, die Jugend vor den negativen Folgen von Alkohol, Zigaretten und Drogen zu schützen. In diesem Zusammenhang lehnt die AfD auch strikt die Legalisierung von Cannabis ab.  

Das Programm enthält viele konservative, beispielsweise das Festhalten an der Cannabis-Prohibition, sowie wirtschaftsliberale Aspekte, beispielsweise die Betonung der Marktwirtschaft im Kassen- und Pflegesystem. Einige Vorschläge sind bereits von anderen Parteien bekannt wie beispielsweise die Forderung nach der Streichung der Budgetierung von der FDP. Die Forderung, die Nutzenbewertung auszuweiten, wendet sich gegen die Interessen der Pharmaindustrie und wurde in ähnlicher Form auch von den Linken gestellt. Neu und charakteristisch für die AfD ist die Betonung der nationalen Souveränität.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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10 Kommentare

Wo ist das Papier?

von Joseph Kuhn am 01.01.2019 um 20:54 Uhr

Das AfD-Papier scheint nicht auffindbar. Muss man eine Vermisstenanzeige aufgeben?
http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2019/01/01/die-gesundheitspolitik-der-afd-eine-vermisstenanzeige/

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Gute Basis

von Karl-Heinz Hans am 09.12.2018 um 13:45 Uhr

Ich halte die Thesen der AfD für eine gute und sinnvolle Basis. Den Ausbau des Botendienstes durch die Vor-Ort-Apotheken, möglichst auch abrechenbar, befürworte ich schon lange. Mal sehen, wie die Gesundheitspolitiker des Oppositionsführers im Deutschen Bundestag die Finanzierung des Systems endgültig angehen wollen. Da müssen sicher noch einige dicke Partei-Bretter gebohrt werden. Ernst nehmen sollten wir die Thesen allemal, auch wenn es manchem Kollegen als bittere Pille erscheinen mag.

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Schizophren

von Patrick Mages am 04.12.2018 um 9:39 Uhr

Die AfD will die 2 Klassen Medizin abschaffen und den Wettbewerb zwischen GKV und PKV fördern. Da merkt man mal wieder, wie unausgegoren deren Ideen sind. Ich schüttel da nur den Kopf.

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... „was die AfD wirklich ist“ ... von Karl Friedrich Müller ...

von Christian Timme am 04.12.2018 um 9:24 Uhr

... der hohe Anspruch der Wirklichkeit sollte noch durch die Wahrheit abgerundet werden ... Vielen Dank für ihre Bemühungen.

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warum

von Karl Friedrich Müller am 03.12.2018 um 17:23 Uhr

ständig Werbung für die AfD?
Muss ich mir überlegen, das ABO zu kündigen?
Der AfD kann man nicht trauen. Eine Lüge nach der anderen im Parlament. Es ist deswegen völlig unerheblich, was diese Partei für ein "Programm" hat.
Die Partei spaltet, ist unehrlich, viel zu weit rechts, um es mal gelinde zu sagen. In meinen Augen rassistisch und fremdenfeindlich. Nicht zu ertragen.

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AW: warum

von Redaktion DAZ.online am 03.12.2018 um 17:43 Uhr

Lieber Herr Müller,

das ist keine Werbung für die AfD, sondern wir berichten über deren gesundheitspoltische Positionen wie über die Positionen jeder anderen gewählten Partei. Sie sind nun mal Teil der politischen Realität. Mit Ignoranz würde man den Behauptungen bezüglich einer voreingenommenen Berichterstattung seitens der Presse nur Vorschub leisten.
Einen schönen Abend und viele Grüße
Ihre DAZ.online-Redaktion

AW: Demokratie

von Dr. Ralf Schabik am 03.12.2018 um 19:29 Uhr

Demokratie heißt, sich auch dann mit Gruppierungen auseinanderzusetzen, wenn man deren Meinung nicht teilt. Immerhin wird die AfD von 10-20 % der BürgerInnen in diesem Lande gewählt (warum auch immer - aber es sind auch unser aller Kunden), und da ist es unerlässlich, sich mit deren Programm zu beschäftigen, wenn man sich kompetent äußern und nicht auf Vorurteilen hängen bleiben möchte. Hat ja lange genug gedauert, bis da endlich mal was kam.
Nun endlich kann man das Programm der AfD mit den Vorstellungen der anderen Parteien abgleichen und überlegen, was realistisch ist und was nicht. Was dann umgesetzt werden würde, wenn die AfD mal in Regierungsverantwortung wäre, ist Stand heute nur Kaffeesatzleserei.
Aber seriöser Journalismus kann es sich nicht leisten, die Positionen einer im Bundestag vertretenen Partei zu ignorieren. Das wäre nämlich Zensur.

AW: Feindbeobachtung als Bürgerpflicht. ...

von Christian Timme am 03.12.2018 um 19:44 Uhr

Sogar die Schweizer werden jetzt schon unterwandert ... auf https://www.nzz.ch kommt Herr Gauland zu Wort ...

AW: warum

von Karl Friedrich Müller am 04.12.2018 um 7:15 Uhr

nein! Man muss sich mit dem auseinandersetzen, was die AfD wirklich ist: intolerante Hetzer, die sich unter einem vorgeblich demokratischen Deckmäntelchen verstecken. Ihre Argumente dienen nur dazu, Ihre eigene Haltung zu verschleiern.
Politiker und Personen, die sich wie die AfD verhalten, schaden der Demokratie, wollen deren Abschaffung und eine andere Gesellschaftsordnung. Angesichts unserer Vergangenheit und für eine offene und freie Gesellschaft und Europa sind diese Leute nicht tolerierbar.

AW: Werbung für die AFD

von Pharmix am 04.12.2018 um 9:37 Uhr

Bitte setzen Sie die ideologischen Brille ab - das führt nur ins Nirwana.
Der Artikel ist meines Erachtens rein deskriptiv, oder waren Sie bei der Presskonferenz anwesend und können das Gegenteil bekunden?
Im demokratischen Diskurs gehören Emotionen besser nicht auf das Tages-Tableau. In einer Zeit, wo richtige Überlegungen und Vorschläge nur deshalb abgelehnt werden weil sie die vermeintlich "falsche" Partei vorträgt reagiert der Souverän zunehmend ungeduldig. Frankreich sollte uns zeigen, dass es so nicht mehr geht. Wer sich jetzt auf die AFD als Feindbild einschießt und meinungsfreiheitsbeschränkende Gesetzesänderungen absegnet, wird eines Tages erwachen und die eigenen Statements sind plötzlich nicht en vogue!

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