Statement zu Plänen aus Brandenburg

BVpta hält nichts von dualer Ausbildung

Stuttgart - 28.11.2018, 17:00 Uhr

Die PTA-Ausbildung soll reformiert werden. Auch eine duale Ausbildung ist im Gespräch – doch von der will der BVpta nichts wissen. (s/Foto: Volker Witt / stock.adobe.com)

Die PTA-Ausbildung soll reformiert werden. Auch eine duale Ausbildung ist im Gespräch – doch von der will der BVpta nichts wissen. (s/Foto: Volker Witt / stock.adobe.com)


Der Präsident der Brandenburger Apothekerkammer Jens Dobbert hat sein Land als Modellregion für eine duale PTA-Ausbildung ins Gespräch gebracht. Nun hat sich der Bundesverband PTA (BVpta) zu diesem Vorschlag geäußert.

Pharmazie studieren in Brandenburg. Darauf arbeitet die Apothekerkammer Brandenburg schon lange hin. Auch ein Standort ist schon im Gespräch. Das Fach könnte an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) etabliert werden. Doch daraus wird erst einmal nichts – aus Geldgründen. Man habe die Thematik für den Doppelhaushalt 2019 und 2020 zwar avisiert, sie sei dann aber dann im Rahmen der Haushaltsverhandlungen wegen Nichtfinanzierbarkeit fallen gelassen worden, heißt es aus dem Landesfinanzministerium. Die Entscheidung, die zusätzlichen Mittel für einen Pharmaziestudiengang nicht aufzunehmen, sei das Ergebnis der regierungsinternen Abstimmung und stehe damit im Einklang mit früheren Entscheidungen der Landesregierung, die Einrichtung eines Pharmaziestudienganges nicht vor 2025 vorzusehen. Damit widersprach das Ministerium der Aussage Dobberts, der Finanzminister habe die Mittel im Alleingang aus dem Haushalt für 2019/20 gestrichen.  

Aber die Kammer kann sich noch mehr für den Standort Cottbus vorstellen. Dobbert sprach vergangene Woche davon, in der Lausitz „einen zweiten Standort für eine PTA-Ausbildung im Zuge einer dualen Ausbildung“ zu schaffen. Dabei soll es sich allerdings nicht um ein duales Studium handeln. Dobbert erklärte dazu: „Sie wissen, dass auf der Bundesebene gerade über die Novellierung der PTA-Ausbildung gesprochen wird. Wir sind der Meinung: Warum sollte man diese Ausbildung nicht in eine duale Ausbildung umwandeln? Wir in Brandenburg könnten uns sogar vorstellen, eine Modellregion für eine duale PTA-Ausbildung zu werden.“

Zu diesen Ideen hat sich nun der der Bundesverband PTA (BVpta) geäußert. Der sieht nämlich den Status als Gesundheitsberuf gefährdet. 

„Ausbildung auf- und nicht abwerten!“

„Wer den PTA-Beruf für junge Menschen attraktiver machen möchte, muss die Ausbildung auf- und nicht abwerten!“, reagierte die Bundesvorsitzende des BVpta, Sabine Pfeiffer, auf den Vorschlag aus Brandenburg. „Die PTA-Ausbildung wäre dann der der Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten angeglichen“, erklärte Pfeiffer. „Damit wäre dann auch der Status der PTA als bundesrechtlich geregelter Gesundheitsfachberuf gefährdet. Dies lehnen wir ab. So wird man keine engagierten Berufsanfänger hinzugewinnen. Schließlich würde es auch sehr schwierig sein, qualifizierte Apotheken als Ausbildungsbetriebe zu finden.

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Zunächst das Schulgeld abschaffen

Der BVpta ist für eine dreijährige PTA-Ausbildung, bei der die Zeit an den PTA-Schulen verlängert wird. Zudem müsse – wie von der Bundesregierung angekündigt – das Schulgeld komplett entfallen. „Eine Verlängerung der Schulzeit entspräche den gestiegenen Anforderungen an den Beruf und würde ihn so auch attraktiver machen“, so Pfeiffer. „Der aktuelle Vorschlag von Herrn Dobbert ist dagegen eher ein Schritt zurück statt nach vorne.“

Brandenburg als Modellregion für PTA-Ausbildungsnovellierung?

Dennoch begrüßte Sabine Pfeiffer, dass der brandenburgische Kammerpräsident sein Land als Modellregion für eine Ausbildungsnovellierung anbieten will. „Hierüber sollten wir rasch ins Gespräch kommen und einen gemeinsamen Vorschlag erarbeiten“, erklärte die BVpta Vorsitzende. „Denn die Verbesserung der PTA-Ausbildung ist nicht nur für uns PTA und letztlich auch für die Patienten wichtig. Höher qualifizierte Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten nutzen auch den Apotheken!“



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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