Neueröffnung in Marktheidenfeld

Museum Obertor-Apotheke – 250 Jahre Pharmaziegeschichte

Berlin - 09.11.2018, 17:50 Uhr

Im bayerischen Marktheidenfeld gibt es seit Ende Oktober ein Pharmaziemuseum zu bestaunen. (Foto: Eric Martin)

Im bayerischen Marktheidenfeld gibt es seit Ende Oktober ein Pharmaziemuseum zu bestaunen. (Foto: Eric Martin)


Ausbildungsunterlagen aus dem 19. Jahrhundert

Mehr als 900 Sammlungsgegenstände seien nach musealen Aspekten inventarisiert und präsentiert. Stand- und Abgabegefäße und historische Fertigarzneimittel könnten in der Offizin bewundert werden. Der Bereich Apothekerausbildung würde im ehemaligen Büro der Apotheke dargestellt. Unter anderem seien die komplett erhaltenen Ausbildungsunterlagen von Eric Martins Urgroßvater aus den Jahren 1875 bis 1890 Bestandteil dieser Präsentation.

Ferner könne Apothekenpraxis im Bereich Labor mit einer Sammlung verschiedenster Laborgeräte und Messinstrumente erlebt werden. In der ehemaligen Materialkammer werde zudem eine umfangreiche Arzneischatz-Sammlung aus der Zeit der Gründung der Apotheke im 18. Jahrhundert präsentiert. „Also ich finde den alten Arzneischatz interessant. Ich finde das eigentlich auch fast interessanter als kunstfertige und kostbare Standgefäße, wie man sie auch im Antiquitätenhandel sieht – also einfach die Alltagskultur“, erläutert Martin auf die Frage nach eventuellen Lieblingen in der Ausstellung.

Musealer Alltag im Apothekenmuseum

Das kleine Privatmuseum im unterfränkischen Marktheidenfeld habe nicht nur während seiner Entstehungsphase viel Unterstützung – auch finanzielle – erfahren, sondern werde weiterhin von der Stadt unterstützt. „Es ist so, dass die Stadt aufgeschlossen war und die Kosten für die Aufsichtspersonen übernimmt, damit wir im Routinebetrieb jetzt zweimal die Woche das Museum für je vier Stunden öffnen können – mal unabhängig von den regelmäßigen Führungen“, erläutert Martin. So sei das Museum jeden Samstag und Mittwoch in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Führungen – teilweise auch als Themenführungen angeboten – stehe dann der Marktheidenfelder Apotheker persönlich zur Verfügung. Er freut sich über die Bandbreite, die sein Museum präsentieren könne, wodurch der Beruf des Apothekers – aber auch dessen Wandel – dargestellt werden könne. „Ich denke, der Charme des Museums ist, dass sowohl Laien als auch Interessierte vom Fach die Apotheke erkunden können“, fasst Martin zusammen.  



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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