Versandhändler Vandenhooft

„Amazon könnte DocMorris oder Shop Apotheke kaufen“

München - 24.10.2018, 12:25 Uhr

Das große Fressen im Online-Geschäft? (c / Foto: blende11.photo / stock.adobe.com; Montage DAZ.online)

Das große Fressen im Online-Geschäft? (c / Foto: blende11.photo / stock.adobe.com; Montage DAZ.online)


Rx-Versand in ganz Europa

Unabhängig von den Aktivitäten Amazons erwartet der Belgier Vandenhooft auf dem deutschen und europäischen Arzneimittelmarkt tiefgreifende Veränderungen. So sagte er gegenüber dem Portal e-Commerce, dass es Onlineapotheken „auf Dauer und in ganz Europa“ erlaubt sein werde, Rx-Arzneimittel zu verkaufen. In seinen Augen sei dies ein Vorteil für die Konsumenten, da sie weniger zahlten und die Produkte nach Hause geliefert bekämen. Zusätzlich würden die Versandapotheken künftig immer mehr personalisierte Dienste anbieten. „Der Service wird für jeden Kunden fast maßgeschneidert sein. Anstatt ganze Packungen für einen Massenkonsum zu versenden, wird es möglich sein, jedem kleine Beutel mit genau der richtigen Dosis zukommen zu lassen.“ Generell werde sich E-Health „deutlich entwickeln“, wobei die Versandapotheken nach Ansicht des Belgiers dabei eine wichtige Rolle spielen dürften.

Den deutschen Arzneimittel-Versandmarkt sieht Vandenhooft als Pionier und bezeichnet ihn als „besonders konkurrenzfähig“. Hier gebe es im Gegensatz zu anderen Ländern viele Akteure. Allerdings trauten sich nur wenige ausländische Firmen, die Grenze zu überschreiten und in Deutschland aktiv zu werden, da mit Zur Rose beziehungsweise deren Tochterfirma DocMorris und Shop Apotheke Europe hier bereits große Versandhäuser um den Titel der größten Apotheke kämpften.

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Weitere Konzentration

Der Belgier vertritt die Ansicht, dass sich im Versandhandel langfristig zahlreiche weitere Marken zusammenschließen werden. Dies sei eine klassische und auch logische Entwicklung, denn dadurch könnten die Unternehmen ihre Stärken beim Einkauf von Arzneimitteln ausspielen. Vandenhooft: „Das kann sich als entscheidend erweisen, da die Spanne im Allgemeinen ziemlich gering ist.“

Sein eigenes Unternehmen Newpharma richtet nach Angaben des Unternehmers den Fokus auf Belgien, betreibe aber auch einen Onlineshop in deutscher Sprache und liefere regelmäßig nicht rezeptpflichtige Produkte nach Deutschland. Dies mache derzeit allerdings nur einen kleinen Anteil des Umsatzes aus.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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