Umfrage-Ergebnisse

UniDAZ: Das motiviert im Studium und Beruf

Stuttgart - 18.10.2018, 09:15 Uhr

Hochkonzentriert um acht Uhr in der
Hauptvorlesung sitzen oder zu Hause auf das Labor am Nachmittag und
Abend vorbereiten? Oder doch lieber ausschlafen? (s/Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com) 

Hochkonzentriert um acht Uhr in der Hauptvorlesung sitzen oder zu Hause auf das Labor am Nachmittag und Abend vorbereiten? Oder doch lieber ausschlafen? (s/Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com) 


„Etwas mit Naturwissenschaften“ ist kein guter Grund?

Egal welcher Tätigkeitsbereich: Pharmazeuten besitzen eine Leidenschaft für Naturwissenschaften. Die entscheidende Frage „Warum Pharmazie studieren?“ haben 51 Prozent im Juni damit beantwortet, dass sie „etwas mit Naturwissenschaften“ studieren wollten. 46 Prozent trieb das Motiv „Menschen helfen“ an, während 42 Prozent sich von der Breite der späteren Berufsfelder beeindrucken ließen (bei den Antworten war eine Mehrfachauswahl möglich). Wer sich für Naturwissenschaften begeistern kann, auf der Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit ist und sich nicht so gerne festlegt, der scheint in der Pharmazie also richtig zu sein – oder doch nicht?

Formuliert man die Ausgangsfrage etwas um, und fragt nicht, warum man selbst das Studium ergriffen hat, sondern warum es andere ergreifen sollten, dann halten nur noch 22 Prozent „etwas mit Naturwissenschaften“ für einen guten Grund. Dafür stehen die Motive „sinnstiftende Tätigkeit“ und „Breite der späteren Berufsfelder“ noch weiter vorne.

Rund 24 Prozent der Teilnehmer hatten schon zu Beginn des Studiums ein konkretes Berufsziel – für rund 74 Prozent davon war das die öffentliche Apotheke. Als Berufsziel empfohlen wird fast gleichermaßen, später in der Krankenhausapotheke oder der pharmazeutischen Industrie zu arbeiten.

Arbeitsbedingungen enttäuschen? 

Während für 34 Prozent zu Beginn des Studiums die späteren Arbeitsbedingungen (Gehalt, Arbeitszeiten, Arbeitslosenquote) verlockend klangen, würden nur noch 25 Prozent das Studium tatsächlich wegen der späteren Arbeitsbedingungen weiterempfehlen. Vereinzelt machten sich auch Stimmen Luft, die von ihrem Beruf enttäuscht zu sein scheinen: „Ich würde es nie wieder studieren!“, „Meinen Kindern habe ich von der Pharmazie abgeraten“. Überraschend dabei ist: Gerade die Nachwuchspharmazeuten scheinen das Studium aufgrund der späteren Arbeitsbedingungen zu wählen. 

Die späteren Arbeitsbedingungen scheinen den Nachwuchspharmazeuten wichtig zu sein. (Grafik: Wessinger und Peng)

Vielleicht liegt das auch daran, dass die Pharmazeuten von morgen verstärkt die Berufsfelder Krankenhausapotheke und pharmazeutische Industrie für sich entdecken – wobei das der Beliebtheit der öffentlichen Apotheke nicht unbedingt schadet. Sie ist in der UniDAZ-Umfrage auch unter den Nachwuchspharmazeuten das Berufsziel Nummer 1.

Die öffentliche Apotheke scheint auch bei den Nachwuchspharmazeuten noch hoch im Kurs zu stehen. (Grafik: Wessinger und Peng)

Ein etwas anderes Bild zeichnet übrigens eine ähnliche Umfrage mit rund 100 Teilnehmern des Wort & Bild-Verlages und des BPhD (Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland): Demnach liegt die öffentliche Apotheke nicht an erster Stelle. Rund drei Viertel der Studenten ziehe es eher in die Forschung und damit in die pharmazeutische Industrie. Zwei Drittel des Berufsnachwuchses interessiere sich für Krankenhausapotheken. Nur etwa 40 Prozent würden mit der öffentlichen Apotheke liebäugeln. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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