FDA veröffentlicht Stichproben-Ergebnisse

USA: Zwischen 0,3 und 20 µg NDMA in einer Valsartan-Tablette

Stuttgart - 09.10.2018, 11:15 Uhr

Wie viel NDMA steckt in den Fertigarzneimitteln, die aus verunreinigtem Valsartan hergestellt wurden? Die FDA hat Stichproben genommen. (s/ Symbolbild, Foto: djama / stock.adobe.com)

Wie viel NDMA steckt in den Fertigarzneimitteln, die aus verunreinigtem Valsartan hergestellt wurden? Die FDA hat Stichproben genommen. (s/ Symbolbild, Foto: djama / stock.adobe.com)


Sörgel ruft Patienten auf, ihr verunreinigtes Valsartan einzusenden

Ein Experte, der sich des Valsartan-Falls ganz freiwillig angenommen hat und für zügige Aufklärung sorgen möchte, ist Prof. Dr. Fritz Sörgel, Institutsleiter des IBMP in Nürnberg (Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung). Er hatte bereits im August eine Informationsveranstaltung für Betroffene organisiert und ist auch im Labor nicht untätig geblieben: So war er einer der Ersten, die neben NDMA auch NDEA in Valsartan nachwiesen. Jetzt bittet er in einem Facebook-Aufruf um die Unterstützung der Betroffenen, damit er seine Arbeit im Labor fortführen kann. 


Wir bestimmen den NDMA- (erstes gefundenes Kanzerogen) und NDEA-Gehalt (zweites gefundenes Kanzerogen) in allen uns zur Verfügung stehenden Tabletten. Wir untersuchen derzeit ALLE Sartane, soweit sie noch in Apotheken erhältlich sind. Und wir suchen noch nach weiteren Stoffen. Es ist schon eine große Anzahl Tabletten verloren gegangen, weil sie an den Großhandel zurückgeschickt oder von den Patienten entsorgt wurden.

Prof. Dr. Fritz Sörgel im Facebook-Aufruf


Deshalb bitten die Forscher die betroffenen Valsartan-Patienten, bei der vollständigen Aufklärung der Vorgänge bei den Herstellern zu helfen. „Es wäre von enormer Bedeutung, wenn endlich ausreichend Daten zur Verunreinigung von Valsartan-Tabletten öffentlich und für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung stünden.“ Doch weder die Herstellerfirmen noch die Behörden werden dort vorhandene Rückstellmuster zur Verfügung stellen und wenige Institute beschäftigen sich derzeit mit dem Thema, meint Sörgel weiter. Somit sollen die betroffenen Patienten mit der Einsendung ihrer Tabletten viel zur Aufklärung beitragen können. Aus organisatorischen Gründen könnten nur Eingänge von Tabletten bis 20. Oktober 2018 angenommen werden.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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