Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

30.09.2018, 08:00 Uhr

Was kommt denn nun? Plan A oder Plan B oder Plan XYZ? (Foto: Andi Dalferth)

Was kommt denn nun? Plan A oder Plan B oder Plan XYZ? (Foto: Andi Dalferth)


28. September 2018 

Na, da hat sich unser Bundesgesundheitsministerium noch einiges in dieser Legislaturperiode  vorgenommen, wenn man den Worten von Thomas Müller, Abteilungsleiter beim BMG, Glauben schenken darf. Auf der Dialogveranstaltung des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) schüttete er sein Füllhorn an geplanten Vorhaben aus: Das E-Rezept, die Möglichkeit für Ärzte, elektronisch zu verordnen, soll noch in dieser Legislaturperiode, also bis 2021 eingeführt werden. Fragt sich nur, ob das Projekt parallel zum ABDA-E-Rezept oder mit der ABDA entwickelt wird. Dann: Die Packungsbeilagen sollen weiterentwickelt werden, also in Richtung bessere und verständlichere Informationen. Zur Valsartan-Krise: Da müsse noch einiges aufgearbeitet und geklärt werden, z. B. die Haftungsfrage und die Kommunikation von Rückrufen. Wie wahr, mein liebes Tagebuch. Was er auch ansprach: die Importförderklausel, allerdings dämpfte er die Erwartungen, dass man sie abschaffe. Mein liebes Tagebuch, da wird dann wohl doch der Verhandlungsweg zwischen GKV-Spitzenverband und Deutschem Apothekerverband die bessere Strategie sein. 


Oh, oh, der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen schlägt in seinem diesjährigen Gutachten vor, dass – zumindest während der Bereitschaftsdienste – Ärzte auch Arzneimittel dispensieren sollten. Nanu, mein liebes Tagebuch, was soll dieser Vorstoß? Was soll dadurch besser werden? Der Apothekennotdienst ist doch perfekt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass einige Ärzte wenig bis nichts davon halten,  – vor allem dann, wenn sie ein kleines Arzneimittellager aufbauen müssten, mit allem was so dazu gehört: richtige Lagerung, Verfalldatenkontrolle, günstige Arzneimittel, BtM-Schrank, BtM-Doku und vieles mehr. Also, lieber Sachverständigenrat, wo bleibt der Sachverstand? 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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6 Kommentare

Sorgen

von Karl Friedrich Müller am 30.09.2018 um 14:35 Uhr

Über Sorgen
Weil viel zu viel gequatscht wird, von der ABDA zu wenig. Und wir keine Chance haben, weil sich Politiker wie Spahn und die ABDA weigern, die nackte Realität zu sehen. Spahn, weil er nicht will und sich dem Neoliberalismus und seinen Konzernspezies verpflichtet fühlt. Also wird so lange im Brei gerührt, bis er für alle ungenießbar ist. Das nennt man dann Kompromiss. Die Wahrheit verdreht, der Vertrags-und Gesetzesbruch der Versender schön geredet, ignoriert und noch behauptet, die Apotheken wären im Vorteil.
Allein schon die OTC Freigabe im Preis und Versand hat die Apotheken eklatant benachteiligt. Wer kann schon, wenn er noch alle Sinne beieinander hat, die gigantischen Rabatte geben? Bei 30% ging es los, nun sind seift 70 bis 80%.
Dann eine Zeit lang die Irre Idee, Apotheken könnten auf Rx auch noch auf 80% ihres Gewinns verzichten. Das ist schon Realitätsverweigerung. Die Politik schert sich nicht darum. Schert sich nicht um die Kunden, Patienten, Bevölkerung. Immer nur schmierig Konzerninteressen. Bei der Pflege ist man scheinbar aufgewacht. Ich glaube nicht an eine Änderung. Der Zug geht Richtung Investoren, auch bei Ärzten und Zahnärzten. Dazu war neulich auch ein Artikel in der SZ. Die Beiträge und Vermögen in den Rachen den Heuschrecken.
Betroffen macht mich, dass viele Kollegen die Gefahr nicht sehen und ein Rx Versandverbot nicht wollen. Es sei eh wenig. Ich sage, auch wenn die Lawine noch klein ist, so wird sie uns überrollen.
Wie wollen wir Wettbewerb, wenn ich feststelle, dass fast alle Arztpraxen Absprachen mit Apotheken haben, mit Pflegediensten und und und. Das Rezept auf dem freien Markt gibt es kaum noch.
Das ist die Reaktion auf den Rx Versand. Was nützt gute Beratung, wenn keine Chance dazu bekomme?
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten. Entweder die Versander halten sich an Gesetze und Verträge, oder sie werden ausgeschlossen.
ABDAs Haltung ist mir ein völliges Rätsel. So blind und taub (und stumm) kann man doch nicht sein? Was für eine Suppe wird da gekocht?

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Die Sache mit den Alternativen ...

von Reinhard Herzog am 30.09.2018 um 13:43 Uhr

Herr Spahn dürfte gegenüber den Apotheken in einer komfortablen Lage sein. Er setzt sie einfach unter Entscheidungsdruck.

So kann er Plan A in Form des Rx-Versandverbots präsentieren - aber mit dem Nachsatz: Das Risiko, dass das vor der Rechtsprechung nicht standhält, geht auf Eure Kappe. Und Ihr wollt nichts ändern - dann ändern wir auch weitergehend nichts. Also, heutige Honorare und Strukturen bleiben einstweilen. Im System steckt ja auch reichlich Geld.

Plan B, mutmaßlich vom Minister persönlich präferiert, umschifft das Rx-VV durch Änderungen an SGB V, Lieferverträgen, Länderliste etc., um die Rx-Gleichpreisigkeit besser abzusichern. Gleichzeitig gibt es vielleicht auch strukturelle Änderungsvorschläge (bezahlte Dienstleistungen, Strukturfonds versorgungsrelevante Apotheken, vielleicht auch neue Honorar-Umverteilungsmechanismen).

Der Ball liegt dann bei den Apotheken, oder lag es nach den diversen Treffen mit der ABDA bereits. Wagenburg-Mentalität gegen geschickten und zukunftsorientierten Umgang mit einer komplexen Situation ...

Nebenbei kauft man mit einem Rx-Versandverbot nur Zeit, hält diese aber nicht auf. Spätere Regierungen können das wieder ändern. Und als besonders gefährliche Nachwirkung eines Rx-VV wird der Berufsstand wieder in den Schlafwagen-Modus zurückfallen - ist ja mal wieder gut gegangen. Bloß nichts ändern ...

Erst recht kurios wird es natürlich, wenn gleichzeitig, aber über zehn Jahre zu spät, jetzt mit hoher Durchschlagskraft an eigenen Bestellportalen gearbeitet werden soll, welche mit Sicherheit auch das Rezeptmanagement bzw. künftig das E-Rezept umfassen werden ...

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RX-Versandverbot

von Dr. Radman am 30.09.2018 um 11:27 Uhr

RX-Versandverbot kommt. Es gibt keine Alternative.

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Wie geht es weiter ?

von Ulrich Ströh am 30.09.2018 um 9:10 Uhr

Diese Woche wurde die ABDA-Spitze von Herrn Spahn vorab informiert.

Kommenden Donnerstag werden dann Kammerpräsidenten und Verbandsvorsitzende in Kenntnis gesetzt.

Wann wissen die betroffenen apothekerlichen
Beitragszahler ,was auf sie zukommt?

Lieber Herr Ditzel, informieren Sie uns am kommenden Freitag?

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AW: Wie geht es weiter

von Peter Ditzel am 30.09.2018 um 10:11 Uhr

Lieber Herr Ströh, sobald wir auch nur ein bisschen mehr wissen - wir informieren auf DAZ.online

Endlich Klarheit

von Conny am 30.09.2018 um 8:54 Uhr

Der Unterschied zwischen Spahn und Ross Antony? Ross ist ein unglaublich sympathischer Mensch. Ich erwarte auf dem Apothekertag von Herrn Spahn in seiner Art die Lösung wie er endgültig die gut funktionierende Struktur der jetzigen Versorgung der Bevölkerung zerstören will. Den Applaus von unseren Delegierten weil endlich Klarheit besteht. Den Rücktritt von F. Schmidt

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