Rahmenvertrag

Apotheker und Kassen verhandeln Änderungen an der Importquote

Berlin - 26.09.2018, 07:00 Uhr

Weitere Regelungen können vereinbart werden: Laut SGB V können Apotheker und Kassen im Rahmenvertrag Näheres zu Importen festhalten, etwa eine Quote. Und genau diese Importquote wird nun neu verhandelt. (s / Foto: DAZ)

Weitere Regelungen können vereinbart werden: Laut SGB V können Apotheker und Kassen im Rahmenvertrag Näheres zu Importen festhalten, etwa eine Quote. Und genau diese Importquote wird nun neu verhandelt. (s / Foto: DAZ)


Wird die Importquote zur Ländersache?

Eine komplette Streichung der Quote soll es dem Vernehmen nach aber nicht geben. Vielmehr wurde bislang wohl über eine Absenkung um einige Prozentpunkte gesprochen – und über eine Regionalisierung. So könnte im Rahmenvertrag festgehalten werden, dass die Apotheker- und Kassenverbände in den Ländern über die jeweilige Höhe der Quote feilschen. Das könnte den Kassen entgegen kommen: Schließlich sind nicht alle Kassen so euphorische Vertreter einer Abschaffung der Quote, wie etwa die AOK Baden-Württemberg. Überlässt man die Höhe der Quote den Landesverbänden, müsste die AOK Baden-Württemberg nicht mehr die Bundesebene überzeugen, sondern ganz einfach selbst verhandeln. Hört man sich im Apothekerlager um, stößt diese Idee allerdings nicht nur auf Gegenliebe. Von einem „Flickenteppich“ an Lösungen ist da die Rede und davon, dass die Versorgung in der Apotheke noch unübersichtlicher werden könnte.

Ein Sprecher des DAV bestätigte gegenüber DAZ.online, dass es derzeit Gespräche über Veränderungen im Rahmenvertrag gebe. Die Verhandlungen betreffen auch die Importquote, so der DAV-Sprecher. Allerdings stellte er klar, dass das Thema schon vor der Lunapharm-Affäre ins Auge gefasst wurde: „Die Gespräche darüber haben bereits im vergangen Jahr begonnen, also lange, bevor die Diskussion um eine gesetzliche Regelung wieder an Intensität gewann.“ Über den derzeitigen Verhandlungsstand will der DAV nichts verraten. Wie schon in mehreren Pressemitteilungen klargestellt, hält der DAV-Sprecher aber fest, dass sich der Verband „seit langem“ schon für eine „komplette Abschaffung“ der Quote ausspreche.

Hennrich gegen gesetzliche Neuregelung

Der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich hatte im DAZ.online-Interview eine gesetzliche Neuregelung aber zuletzt abgelehnt. Wörtlich sagte der CDU-Politiker: „Bei dieser Frage ist für mich wiederum klar, dass der Gesetzgeber hier nicht unbedingt eingreifen muss. Die Krankenkassen und Apotheker können dieses Problem jederzeit im Rahmenvertrag angehen. Warum einigt man sich dort nicht darauf, die Quote auf null zu senken? Alles möglich!“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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